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(motorsport-magazin.com) Nach zuletzt zwei relativ problemfreien Rallyes in Folge, erlebte Suzuki bei der Rallye Türkei einen Rückfall in die frühere Phase dieser Saison. Bereits am Samstag Morgen mussten beide Fahrzeuge nach Defekten aufgeben. Damit verlor Suzuki wichtigen Boden auf die Konkurrenz des Munchi´s Ford Teams.
Toni Gardemeisters Probleme begannen schon am Freitag. Auf der Eröffnungsetappe erlitt er einen Reifenschaden, viel weitreichender war jedoch das Geschehen auf der sechsten Etappe: "Ungefähr fünf Kilometer vor dem Ende der Etappe fuhr ich nach rechts in eine Haarnadelkurve. Ich traf einen Stein und das Lenkrad wurde aus meinen Händen gerissen. Der Schlag kugelte mir meine linke Schulter aus. Der Schmerz war unglaublich." Zwar konnte Gardemeister nach einer medizinischen Behandlung weiterfahren, doch die Schulter behinderte ihn auch noch am Samstag: "Meine Schulter tat ein wenig weh. Ich traf früh auf der Etappe einen großen Stein, so dass ich böse mit ihr anschlug. Ich musste zeitweise wieder mit einer Hand fahren."
Ein gebrochner Kühler beendete schließlich auf der zweiten Etappe des Samstages Gardemeisters Rallye endgültig. Dennoch zeigte sich der Finne nach der Rallye überraschend gelöst: "Es gibt durchaus positive Dinge, die wir von dieser Rallye mitnehmen können. Wir waren schnell, schneller als zuletzt, indem wir in der Regel weniger als eine Sekunde pro Kilometer auf die Spitze verloren. Aber wenn man Probleme hat, ist das immer enttäuschend. Wir waren etwa auf der Hälfte der Etappe, als das Auto anfing, Kraft zu verlieren. Die Motortemperatur stieg und ich dachte zunächst, dass das an der sehr kurvenreichen Strecke liegen könnte. Aber als es nicht aufhörte, wusste ich, dass der Kühler gebrochen war. Der nächste Lauf bringt uns zu meiner Heimrallye nach Finnland und darauf freue ich mich wirklich. Wir werden einen Test und einige neue Teile am Auto haben. Es ist toll zu wissen, dass der SX4 WRC noch schneller sein wird, wenn wir nach Hause kommen."
Auch Per Gunnar Andersson hatte gleich mit diversen Problemen zu kämpfen. Am Freitag bekam er zunächst einen Reifenschaden, kämpfte dann mit leichten Hydraulikproblemen und erlitt schließlich auf der neunten Etappe einen Aufhängungsbruch. Auf der zweiten Etappe des Samstages schied er dann wie sein Teamkollege endgültig mit einem Elektronikdefekt aus. Zwar wäre ein Neustart am Sonntag möglich gewesen, doch das Team entschied sich lieber das Problem so früh wie möglich zu untersuchen, als in aussichtloser Position in den Sonntag zu gehen. Nach der Rallye blickte aber auch Andersson bereits wieder nach vorne: "Gestern war ein wirklich aufregender Tag und ich wollte heute wieder zeigen, wozu wir in der Lage sind. Doch einige hundert Meter nach dem Start in die 11. Etappe stoppte das Auto. Es ist enttäuschend nicht ins Ziel ins Ziel zu kommen, aber unsere Zeiten waren wirklich gut. Ich freue mich bereits jetzt auf die zweite Saisonhälfte."
Suzuki erlebte bei der Türkei Rallye eine Veranstaltung voller längst vergessen geglaubter Probleme. Infolgedessen verlor das Team wieder genau jenen Boden auf Munchi´s, den es sich noch in Griechenland erkämpft hatte. Objektiv betrachtet war die Geschwindigkeit des Teams bei der Rallye Türkei zwar in Relation zur Spitze besser als bei den letzten Veranstaltungen, doch mit einem starken Stobart Ford und einen immer stärker werdenden PH Sports Team, wird es für Suzuki auch weiter um die hinteren Punkteränge gehen. Ziel muss es jetzt über die Sommerpause sein, die Zuverlässigkeit wieder zu finden und die Geschwindigkeit zu konsolidieren. Suzuki darf sich durch die Rallye Türkei nicht demotivieren lassen. Die Defekte sind ganz normal für den Lernprozess, in dem sich das Team derzeit befindet. Da man momentan tendenziell schneller als die Konkurrenz von Munchi´s Ford ist und zudem noch drei Rallyes mehr als das argentinische Team bestreiten wird, ist weiter alles möglich.
adrivo Sportpresse GmbH
geschrieben von veröffentlicht am 23.06.2008 aktualisiert am 23.06.2008
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