Suzuki

Suzuki SX4: Für Stadt, Land und Fluss

Offroad ist schick und erfolgreich. Deshalb kommen immer mehr Modelle auf den Markt, die für den Ausflug in Feld und Flur taugen – oder zumindest so aussehen. Der neue Suzuki SX4 will die Mode im Kleinwagensegment populär machen.

Auf der Überholspur

Suzuki, Spezialist für Kleinwagen und Offroader, hat Großes vor: Bis 2009 soll die weltweite Pkw-Produktion auf 2,6 Millionen Exemplare steigen. Vergangenes Jahr waren es noch etwas über zwei Millionen. "Dies ist ein sportlicher Plan", findet Unternehmenssprecher Axel Seegers. Doch der Optimismus ist nicht unbegründet – Suzuki erneuert in diesem Zeitraum die komplette Modellpalette.

In Fahrt gebracht

Am Anfang der Modelloffensive stand 2005 die Einführung des neuen Swift und des Grand Vitara. Beide sind so erfolgreich, dass der Marktanteil in Deutschland inzwischen wieder über die magische 1-Prozent-Hürde geklettert ist. In den ersten vier Monaten liegen die Zulassungen sogar 35 Prozent über der Vorjahresmarke. So soll es weiter gehen, bis europaweit ein Marktanteil von zwei Prozent erreicht ist. Dazu werden derzeit die Nachfolger von Wagon R, Liana, Alto, Jimny sowie ein neues SUV für die Golf-Klasse entwickelt.

Jetzt die Nummer drei

Der SX4 ist bereits fertig. Er rollt im Juni zu den deutschen Suzuki-Händlern. Mit Frontantrieb ab 13.990 Euro, die stärkere und bessere Allradversion kostet mindestens 17.490 Euro. Ein 120-PS-Diesel mit Partikelfilter steht ab 16.990 Euro in der Preisliste. Den Selbstzünder liefert Fiat. Im Rahmen der Partnerschaft bringen die Italiener den SX4 als Sedici auf den Markt. Die Maße – 4,14 Meter Länge und 1,62 Meter Höhe – platzieren das kompakte Spaßmobil im Golf-Segment. Dabei dient die neue Plattform des wesentlich kleineren Swift als Basis. Dass der Japaner ein Grenzgänger zwischen den Fahrzeugsegmenten ist, zeigt auch der Kofferraum. Er fällt mit 270 bis 1.045 Liter nicht besonders groß aus.

Doppelt gemoppelt

Optisch gibt sich der Kompakte entweder flach und sportlich schlicht (Streetline Club) oder pfiffig robust (Comfort) im Offroad-Look. Die entsprechende Allradtechnik i-AWD ist nur für den stärkeren Benziner und den Diesel verfügbar – für satte 2.500 Euro extra. Da kommen nicht nur kühle Rechner ins Grübeln. Zumal die Hinterräder nur bei Bedarf flexibel zugeschaltet werden. Auf griffigem Asphalt und höherem Tempo ist auch der i-AWD nur mit angetriebenen Vorderrädern unterwegs. Das spart Kraftstoff. Bis 60 km/h lässt der Allrad per Knopfdruck auch eine starre 50:50-Kraftverteilung zu. Die 4×4-Technik verhält sich im Alltag unauffällig, wie wir bereits mit dem rauen aber kräftigen 1,9-Liter-Turbodiesel erfahren durften. Nun präsentierte Suzuki den SX4 erstmals mit Benzinmotor und Frontantrieb.

Angenehmer Geselle

Der 1,6-Liter-Vierzylinder (107 PS/79 kW) läuft besonders im Stadtverkehr leise und kultiviert. Beim Tritt auf das Gaspedal ist er hellwach und drehfreudig. Der Sprint auf Tempo 100 gelingt in 10,7 Sekunden, maximal 180 Sachen sind drin. Zehn Stundenkilometer mehr als bei der Allradversion. Der Normverbrauch der Fronttrieblers beträgt 6,8 Liter. Immerhin 0,3 Liter weniger als beim i-AWD. Das straffe und sauber abgestimmte Fahrwerk ermöglicht auch mit nur zwei angetriebenen Rädern ein sicheres und agiles Fahrverhalten. Zackig und zielsicher geht es um die Ecken. Selbst aggressive Manöver am Lenkrad bringen den Fronttriebler nicht aus der Ruhe. Dabei war der Testwagen nicht einmal mit dem aufpreispflichtigen (300 Euro) Stabilitätsprogramm ESP abgesichert. Überschüssiges Tempo wird mit dem antriebstypischen Schieben über die Vorderräder abgebaut. Mit der exakten Lenkung lässt sich das gut kontrollieren.

Innere Werte

Optisch unterscheiden sich Front- und Allradler (Comfort) nicht. 15-Zoll-Felgen mit 195-er Puschen sorgen für einen erwachsenen Auftritt. An Bug und Heck ist ein silberner Unterfahrschutz angedeutet. Allerdings dient der nur der Optik. Praktischer sind da schon die dunkel abgesetzten Kunststoffleisten. Sie schützen die Fahrzeugseite und Radkästen vor Parkremplern. Innen zeigt sich der Japaner solide verarbeitet. Der Arbeitsplatz des Fahrers ist übersichtlich gestaltet, die Sitze sind ausreichend bemessen und bequem. Ansprechende Kunststoffe und eine Mittelkonsole mit zwei silbern glänzenden vertikalen Zierleisten sorgen für etwas Schick. Schade nur, dass an einer längs verstellbaren Lenksäule gespart wurde. Das Volant mit den Multifunktionstasten lässt sich nur in der Höhe justieren. Freude weckt dafür die komplette Serienausstattung. Bis zur Klimatisierungsautomatik und dem integrierten Navigationssystem bleiben kaum Wünsche offen. Allerdings könnte dessen Routenführung bei den Entfernungsangaben zur nächsten Kreuzung exakter arbeiten.

Fazit: Im Gegensatz zu den Konkurrenten VW Cross Polo und Citroen C3 CTR belässt es der Suzuki SX4 – zumindest optional – nicht beim Abenteuer-Look. Allradtechnik ist verfügbar, auch wenn sie im Alltag meist nicht benötigt wird. Grosstadtindianer sind mit dem Benziner und Frontantrieb bestens bedient.

(05/06) mototype.de, Holger Schilp

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