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Suzuki
War der erste Suzuki SX4 noch eher eine etwas höher aufbauende Limousine klassischer Form mit optionalem Allradantrieb, so zeichnet sich die mindestens 19.490 Euro kostende Neuauflage schon deutlicher als SUV mit typischer Silhouette aus. Und das, obwohl der jetzt auf den Namen S-Cross hörende Japaner rund zwei Zentimeter flacher geworden ist. In Länge und Radstand wuchs er dafür beträchtlich (16 respektive 10 Zentimeter), was ihn wegen der gestreckten Proportionen nicht nur gefälliger, sondern auch geräumiger macht.
So soll er eher junge Familien ansprechen statt Single-Männer im gesetzten Alter. Chefingenieur Yasushi Sasaki erläutert, die nun eher emotionale Designsprache stehe in direkter Verbindung zu aerodynamischen Aspekten und betont sichtlich stolz, dass der S-Cross der Luft rund 17 Prozent weniger Angriffsfläche biete als noch der Vorgänger. Dazu komme viel investierte Detailarbeit für eine steifere und gleichzeitig leichtere Karosse. Bis zu 100 kg wurden abgespeckt. Damit lässt sich denn auch ein vorzeigbarer CO2-Wert erzielen: Der Diesel mit Frontantrieb weist 110 Gramm je km aus (4,2 Liter Kraftstoff pro 100 km), [foto id=“484073″ size=“small“ position=“left“]und der Benziner steht mit 125 Gramm (5,4 l) in der Liste. Als 4×4 emittiert der Selbstzünder immer noch schlanke 114 Gramm CO2 – deren 130 sind es beim Allrad-Benziner.
Der Otto-Motor ist wirklich nur Wenigfahrern mit strengem Blick auf die Kosten zu empfehlen, denn in Sachen Fahrspaß zieht er eindeutig den Kürzeren gegenüber dem Selbstzünder. Zwar leisten beide 88 kW/120 PS bei 1,6 Litern Hubraum, aber bezüglich des Drehmoments (156 zu 320 Nm) hat der Benziner das Nachsehen. Eigentlich müsste er diesen Rückstand durch hohe Drehfreude ausgleichen, doch der Vierventiler gibt sich eher zugeknöpft und mag nur ungern in der Nähe des Begrenzers verweilen. Unten herum wirkt er eher müde, was eine fleißige Bedienung des Fünfgang-Getriebes unumgänglich macht.
Dem Selbstzünder gönnen die Techniker eine Übersetzung mehr, um das Triebwerk so effizient wie möglich zu machen. Der lang ausgelegte sechste Gang ist tatsächlich nur bei Autobahnfahrt ab Richtgeschwindigkeit sinnvoll, sonst geht es zu weit in den Drehzahlkeller hinab. Hier wie da lässt sich mit der Box gut umgehen; die Stufen rasten präzise, wenngleich nicht sportlich-knackig ein – aber sportliche Gepflogenheiten legt das SUV ohnehin kaum an den Tag. Daran ändert auch der [foto id=“484074″ size=“small“ position=“right“]“Sport“-Modus bei der Allradvariante nichts, der für eine etwas bissigere Gaspedalkennlinie sowie einer spezifischen Kraftzuweisung an die Räder sorgt.
Für harten Geländeeinsatz ist der SX4 S-Cross eher nicht gedacht; demnach gibt es keine zusätzliche Fahrstufe mit Untersetzung. Für Bewohner kalter Gegenden kann die 4×4-Variante natürlich eine nützliche Hilfe sein. Bei griffigen Fahrbahnverhältnissen ist auch diese im Sinne der Ressourcenschonung übrigens per Frontantrieb unterwegs. Erst wenn Schlupf auftritt, wird die Hinterachse mit Kraft versorgt. Eine Lock-Funktion setzt die ansonsten erwünschte Variabilität aus, um leichte Matschpassagen einfacher zu überwinden.
In erster Linie ist der Suzuki natürlich ein Straßenfahrzeug mit ansehnlichem Komfort. Dafür sorgen mild abgestimmte Dämpfer, so dass grobe Unebenheiten lediglich entschärft an die Insassen herangetragen werden. Der Verzicht auf allzu [foto id=“484075″ size=“small“ position=“left“]drahtig aussehende Überräder mit extremen Niederquerschnitten trägt in angenehmer Weise zum Wohlfühlfaktor auf schlechteren Pisten bei. Hinzu kommt eine fein abgestimmte elektrische Servolenkung, der synthetische Anflüge fremd sind.
Im Interieur verhindern funktionale Bedienelemente und leicht ablesbare Anzeigen Verdruss. Design-Experimente bleiben aus, stattdessen gibt es ein gut erreichbares Tastenfeld für die Klimaautomatik sowie eine über den TFT-Bildschirm steuerbare Radiobedienung im Falle der Topausstattung „Comfort+“. Mit dem Streben nach Tastenlosigkeit haben es die Verantwortlichen vielleicht etwas übertrieben, so wünscht man sich zumindest die Knöpfchen für diverse Grundfunktionen wie Radio oder Navigation. Diese gibt es als variable Punkte auf dem Bildschirm – sie verschwinden aber je nach Monitor-Ansicht.
Dafür sind die der Fahrzeugklasse angemessenen Kunststoffelemente ordentlich verarbeitet, und die ab 25.090 Euro teure Topversion lässt mit Lederpolstern, Panorama-Glasdach und Xenonlicht kaum Wünsche offen. Auf der praktischen Seite stehen ein doppelter Kofferraumboden und die klassischen Ablagen sowie knapp 1.300 Liter Stauvolumen bei umgeklappten Rücksitzlehnen, das passt angesichts 4,30 m Außenlänge. Dafür muss man mit einer weitgehenden Abwesenheit von [foto id=“484076″ size=“small“ position=“right“]Assistenzsystemen leben, worüber mancher Kunde vielleicht sogar ganz froh ist, ob des Ausbleibens zusätzlicher Piep-Geräusche.
Mit 10.000 geplanten Einheiten pro Jahr sieht Produktmarketing-Experte Markus Westermann den SX4 S-Cross als wichtige Säule im Suzuki-Portfolio. Man beobachte den Markt genau und überlege auch, ob eine Automatik-Ausführung für den Selbstzünder sinnvoll sei, erklärt er. Den Benziner gibt es auf Wunsch mit einer stufenlosen CVT-Lösung. Für SX4-Fans mit schmalerem Budget bleibt das alte Modell auf unbestimmte Zeit im Angebot.
Fünftüriges, fünfsitziges Kompakt-SUV | |
Länge: | 4,30 Meter |
Breite: | 1,77 Meter |
Höhe: | 1,58 Meter |
Radstand: | 2,60 Meter |
1,6-l-Vierzylinder-Diesel, 88 kW/120 PS maximales Drehmoment: 320 Nm bei 1.750 U/min Vmax 180 (4×4: 175) km/h 0-100 km/h in 12,0 (4×4 13,0) s Durchschnittsverbrauch: 4,2 (4×4 4,4) l/100 km CO2-Ausstoß: 110 (4×4 114) g/km |
1,6-l-Vierzylinder-Benziner, 88 kW/120 PS maximales Drehmoment: 156 Nm bei 4.400 U/min Vmax 180 km/h 0-100 km/h in 11 s Durchschnittsverbrauch: 5,4 l/100 km CO2-Ausstoß: 125 g/km Preise: ab 19.490 Euro |
Alternative zu: Peugeot 3008, Nissan Qashqai, Mitsubishi ASX |
Passt zu: preisbewussten Kunden mit funktionalem Anspruch an ein Auto wie zum Beispiel junge Familien |
Sieht gut aus: in einem der bunten lieferbaren Farbtönen |
Was noch kommt: Möglicherweise Automatik für das Dieselmodell nach Marktbeobachtung |
Wann er kommt: September 2013 |
geschrieben von auto.de/sp-x veröffentlicht am 24.09.2013 aktualisiert am 24.09.2013
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