Symonds‘ Problem mit der Spa-Strafe: Wir wollen doch Action

(motorsport-magazin.com) Nach der Bestrafung von Lewis Hamilton haben sich die Kritiker vor allem in Richtung FIA gewandt und infrage gestellt, wie unparteiisch der Automobil-Weltverband denn wirklich ist. Wie bereits in der Vergangenheit hieß es, dass Ferrari bevorzugt und McLaren benachteiligt werde. Renault Ingenieursdirektor hat mit der Strafe hingegen ein anderes Problem. Er befürchtet, dass in einer Formel 1, in der man das Überholen wieder entdecken will, dadurch genau die falschen Signale gesetzt werden.

"Als die Sache passiert ist, haben wir über Funk gesprochen und gesagt: ‚Wow, das war definitiv eine Situation, wo er den Platz zurückgeben muss.‘ Ich denke, wir waren nicht überrascht, als die Stewards dann die Untersuchung gemacht haben. Nachdem ich mir das noch einmal angesehen habe, tut es mir sehr, sehr leid für Lewis. Ich denke, da wurde schon hart mit ihm umgesprungen", sagte Symonds im Podcast des Renault-Teams. Für ihn ergaben sich dadurch einige Fragen, wobei er betonen musste, dass es nicht darum gehe, ob die FIA auf der Seite von Ferrari stehe. "Wir müssen glauben, dass sie unparteiisch ist, der Sport würde nicht existieren, wenn wir das nicht glaubten."

Die Philosophie des Sports sah er dafür etwas deutlicher infrage gestellt. "Jeder sagt, wir brauchen mehr Überholen in der Formel 1, wir brauchen mehr Aufregung und mehr Persönlichkeiten. Und dennoch macht es denn Eindruck, dass alles, was so passiert, genau gegen diese Wünsche ist. Wir hatten ein tolles Rennen, in dem die Leute sich wirklich gegenseitig gefordert haben und wofür? Wenn es einem wieder weggenommen wird, warum dann ein Risiko nehmen?", fragte Symonds. Nach seinem eigenen Studium der Videos und der Daten musste er auch betonen, dass Hamilton sich korrekt verhalten habe.

So war der McLaren-Pilot über die Ziellinie die mittlerweile bekannten rund sieben km/h langsamer als Räikkönen und Symonds betonte, dass Hamilton Räikkönen auch ganz vorgelassen hatte. "Nach meiner Meinung hat Räikkönen dann nur sehr früh gebremst. Lewis ging innen hinein und wenn man sich die Onboard-Sachen ansieht, dann ist Lewis sehr einfach um die Haarnadel gekommen. Er hatte keinen großen Rutscher, er musste nicht korrigieren. Er war da nicht zu tief hinein gestochen und wurde am Ausgang nicht nach außen gedrängt; es war ein völlig zulässiges Manöver und es war dann auch nicht viel später, dass Räikkönen an ihm vorbei ist. Das ist Racing, das wollen wir", erklärte Symonds.

Und da es danach dann noch relativ lange gedauert hatte, bis die Strafe da war, musste er noch einen Appell an die Regelhüter schicken. So solle der Motorsport doch eher wie Fußball und nicht wie Cricket sein, meinte er. "Haben wir Action, lasst uns in Echtzeit wissen, was los ist. Wir wollen nicht zwei Stunden warten, damit wir das Ergebnis kennen."

adrivo Sportpresse GmbH

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