Talfahrt am europäischen Nutzfahrzeugmarkt

Die Nutzfahrzeug-Neuzulassungen in der EU sind im Juni laut dem Europäischen Verband der Automobilhersteller (ACEA) gegenüber dem Vorjahresmonat um 5,8 Prozent auf nur noch 157 232 Einheiten eingebrochen. Damit schrumpfen die Absätze seit fünf Monaten in Folge. Der deutsche Markt verzeichnete mit 29 212 Fahrzeugen aber immer noch ein Plus von 8,8 Prozent, in Großbritannien lagen die Verkäufe mit 26 365 Einheiten oder plus 0,2 Prozent auf dem Niveau von Juni 2011. Frankreich verzeichnete mit 43 112 Fahrzeugen ein moderates Minus von 0,8 Prozent. Doch alle anderen großen Märkte mussten Federn lassen: In Spanien stehen mit 8 421 Neuzulassungen minus 28,7 Prozent unterm Strich und der italienische Markt ist mit 11 450 Verkäufen ist um 29,8 Prozent eingebrochen.

Nicht besser sehen die Zahlen für das erste Halbjahr 2012 aus. EU-weit registrierten die Ämter 892 850 Neuzulassungen, das sind 10,8 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. Der deutsche Markt hat mit 157 672 Einheiten ein Verlust von 1,9 Prozent zu verzeichnen. In Frankreich rollten mit 233 538 neuen Nutzfahrzeugen 7,2 Prozent weniger zu den Kunden, in Großbritannien bedeuten 145 921 Einheiten ein Minus von 5,1 Prozent. Mit 49 499 Einheiten rangiert der spanische Markt mit 25,5 Prozent im Minus. Einen beträchtlichen Absatzschwund von 37,0 Prozent verzeichnet wiederum Italien, wo die Nutzfahrzeug-Hersteller nur 71 504 Einheiten an den Mann brachten.

Im Segment der leichten Nutzfahrzeuge bis 3,5 Tonnen sanken die Absätze in der EU gegenüber dem Juni 2011 insgesamt um 6,5 Prozent auf 128 871 Neuzulassungen. Und im ersten Halbjahr 2012 gab der EU-Markt auf nur noch 726 284 Einheiten nach, was einem Minus von 12,2 Prozent gleichkommt. Auch in diesem Segment steht Deutschland mit einem Plus von 12,3 Prozent oder 21 222 Einheiten noch gut da. Im ersten Halbjahr verzeichnete der hiesige Markt mit 109 371 Fahrzeugen hingegen ein leichtes Minus von 0,8 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum.

Bei den schweren Nutzfahrzeugen mit über 16 Tonnen (ohne Busse) verzeichnen die Statistiken im Juni 2012 ein Rückgang bei den EU-Neuzulassungen von 4,6 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat. Insgesamt kamen 19 012 Fahrzeuge neu in den Verkehr. Im ersten Halbjahr verzeichnet ACEA 112 762 Fahrzeugverkäufe, was einem Rückgang von 6,1 Prozent entspricht. In Deutschland indes wuchs der Markt im Juni um 2,5 Prozent auf 4 814 „Brummis“, doch im ersten Halbjahr 2012 stellte sich mit nur 29 374 Lkw-Neuzulassungen ein Rückgang von 3,0 Prozent ein.

Deutschland hält auch bei den Nutzfahrzeugen mit einem Gewicht zwischen 3,5 Tonnen und 16 Tonnen sein Zulassungsniveau halten können. Während im Juni EU-weit die Neuzulassungen um 4,1 Prozent auf 25 459 Fahrzeuge nachgaben, schrumpfte der deutsche Markt um 0,8 Prozent auf 7 605 Einheiten. Im ersten Halbjahr stellte sich in der EU mit 150 568 Einheiten ein Minus von 5,5 Prozent ein, in Deutschland sanken die Absätze um 4,7 Prozent auf 45 892 mittelschwere Nutzfahrzeuge.

Ein Lichtblick ist einmal mehr im Segment der Busse mit mehr als 3,5 Tonnen Gewicht fest zu stellen. Hier konnte die EU im Juni 2012 mit 2 902 Neu-Fahrzeugen ein Plus von 16,5 Prozent zum Vorjahr verzeichnen. Auch das erste Halbjahr ließ sich in Europa gut an. 15 998 Busse bedeuteten einen Zuwachs von 5,2 Prozent. Im Juni 2012 rollten in Deutschland 385 neue Busse auf die Straßen, was einem Plus von 39,0 Prozent gegenüber Juni 2011 entspricht. Im ersten Halbjahr waren es 2 409 Busse und damit 7,1 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum.

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