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Vor einem Monat hatte auto.de, Deutschlands großes Autoportal, erstmals zum tankfreien Samstag gegen das Chaos rund um die Einführung des Biokraftstoffes E10 aufgerufen. Nach vier Wochen massiven Boykotts der Tankstellen sind alle Forderungen erfüllt worden. So waren Wirtschaft und Politik gezwungen, verbindliche Zusagen über die Verträglichkeit aller Fahrzeuge mit E10 zu machen. Heute hängen die Listen verpflichtend an allen Tankstellen aus. Zudem knickten auch die Mineralölkonzerne unter der großen Protestwelle ein, und nehmen nach und nach wieder Super E5 als Bestandsschutzsorte in ihr Angebot auf. Auch bei der Besteuerung gibt es erste Anzeichen auf Erfolg. So erwägt die EU tatsächlich eine Besteuerung auf Basis des Energiegehalts von Kraftstoffen, was weniger Abgaben auf E10 bedeuten würde.
Nach der chaotischen Einführung des Biokraftstoffes E10 hatte auto.de öffentlich zu insgesamt vier tankfreien Samstagen aufgerufen. Damit wollte Deutschlands großes Autoportal gegen die katastrophale Informationspolitik von Regierung und Wirtschaft vorgehen und gleichzeitig den Erhalt des herkömmlichen Super E5 Benzins zu erzwingen. Mittlerweile haben Automobil-Hersteller und Regierung [foto id=“353829″ size=“small“ position=“left“]verbindliche Listen an allen Tankstellen veröffentlicht denen zu entnehmen ist, welche Fahrzeuge mit E10 betankt werden dürfen und welche nicht. Treten bei einem Fahrzeug mit Freigabe dennoch Schäden auf, haftet der Hersteller in vollem Umfang. Im Biokraftstoff E10 sind bis zu zehn Prozent Alkohol (Ethanol) enthalten. Dieser ist wesentlich aggressiver als herkömmliches Benzin und kann daher in Motor und Kraftstoffleitungen Schäden verursachen.
Zudem kündigten die großen Tankstellen-Ketten Aral und Shell an, künftig das herkömmliche Super E5 wieder an allen Tankstellen anbieten zu wollen. Bisher hatten diese und andere Tankstellenbetreiber als gesetzlich vorgegebene Alternative zu E10 lediglich das teurere Super-Plus angeboten. Laut Bundes-Imissionsschutzverordnung sind Tankstellen jedoch dazu verpflichtet „auch Ottokraftstoffe […] der Qualität Super mit […] einem maximalen Ethanolgehalt von 5 Volumenprozent anzubieten.“ Während dies nach Ansicht des Mineralölwirtschaftsverbands (MMV) auch auf Super-Plus zutreffe, sehen Kritiker das anders. Neben auto.de hatte auch der ADAC auf den Bestandsschutz des in der Verordnung benannten Super-Benzins bestanden. Darum hatte der Automobilclub gegen mehrere große Tankstellenbetreiber, [foto id=“353830″ size=“small“ position=“right“]die dennoch kein Super E5 im Angebot hatten, Anzeige erstattet. Dem Druck nachgebend, wollen die Mineralölkonzerne nun Super E5 wieder als Bestandsschutzsorte einführen und zeitgleich die Umrüstung sämtlicher Tankstellen auf E10 aufnehmen.
Der tankfreie Samstag war also ein Erfolg. Die Autofahrer können künftig frei wählen, ob Super-E10 oder Super-E5 in den Tank laufen soll. Auch beim Gebrauch von E10 kann man sich nun beruhigt auf die verbindlichen Herstellerangaben verlassen. Im Schadensfall trotz E10-Freigabe haftet der Hersteller in vollem Umfang. Lediglich eine Senkung der Mineralölsteuer auf E10 steht noch aus. Einen entsprechenden Gesetzesentwurf hatte die EU bereits vergangene Woche in Brüssel vorgestellt. Diesem zufolge sollen Kraftstoffe künftig nach Energiegehalt und CO2-Emission besteuert werden, wodurch der E10-Preis deutlich sinken dürfte.
geschrieben von auto.de/holger zehden veröffentlicht am 13.04.2011 aktualisiert am 13.04.2011
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