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Mehr als 62.000 Datensätze ausgewertet um Sparpotential aufzuzeigen / Differenzen von bis zu 646 Euro im Jahr für gleiche Versicherungsleistungen.
Es war eine gigantische Rechenoperation, die für diesen Kfz-Versicherungs-Test durchgeführt werden musste: Für alle 439 deutschen Kfz-Zulassungslandkreise mit eigenen Kfz-Kennzeichen wollte das Verbraucherportal geld.de wissen: Was können die Deutschen in ihrem Ort jeweils sparen, wenn sie bis Ende November von ihrem Recht Gebrauch machen, Ihre Kfz-Versicherung zu wechseln? Insgesamt gibt es in Deutschland über 11.000 Gemeinden. Exemplarisch wurden Kfz-Versicherungen für vier Fahrzeuge berechnet (VW Polo, VW Golf, BMW-5er, Mercedes-Benz-C-Klasse), für die wiederum 17 unterschiedliche Kfz-Versicherer per Zufallsverfahren ausgewählt wurden. In dieser Beispielrechnung hat geld.de in allen 439 Kfz-Zulassungslandkreisen 38 Tarife mit rund 62.000 unterschiedlichen Tarif-Varianten durchgerechnet.
Die Tarifprämien sind unter anderem abhängig vom Alter des Fahrers, seiner aktuellen Schadenfreiheitsklasse, seinem Wohnort, dem Auto, das er fährt und die Leistungen, die sich der Versicherungsnehmer von seiner Autoversicherung wünscht. Insgesamt fahren nach Auskunft des Kraftfahrzeugbundesamtes in Deutschland 1,5 Mio. VW Polo, 3,8 Mio. VW Golf, 589.000 BMW 5er und 1,1 Mio. Mercedes C-Klasse. Würden in allen 439 Kfz-Zulassungsbereichen die in dieser Studie exemplarisch dargestellten Fahrer jeweils im teuersten Test-Tarif versichert sein und in den billigsten Tarif wechseln, entspräche dies einem Gesamt-Betrag, der eingespart werden könnte, von alleine 350.979 Euro. Am meisten könnten die BMW-5er-Fahrer einsparen (117.577 Euro), gefolgt von den Mercedes-Benz-Fahrern (104.529 Euro), den Polo-Fahrern (73.945) sowie den Golf-Fahrern (54.928). Folgende konkrete Beispiele dienten als Berechnungs-Grundlage in dieser Studie:
1. VW Polo, Erstzulassung 2002, 25-jährige Fahrerin mit Führerschein seit 2004, Haftpflicht (inkl. Schutzbrief), Schadenfreiheitsklasse 3, Teilkasko mit 150 € Selbstbeteiligung, jährliche Beitragszahlung. Mitversicherung der Mallorca-Police, der groben Fahrlässigkeit und Folgeschäden durch Marderbiss nicht gewünscht.
2. VW Golf IV, Erstzulassung 2008, Versicherungsnehmer 38 Jahre alt und Ehepartner, Haftpflicht (ohne Schutzbrief), Vollkasko mit 500 € inkl. Teilkasko mit 150 € Selbstbeteiligung, Schadensfreiheitsklasse 19 in Haftpflicht und Vollkasko, jährliche Beitragszahlung. Mitversicherung der Mallorca-Police, der groben Fahrlässigkeit und Folgeschäden durch Marderbiss gewünscht.
3. BMW 530d, Erstzulassung 2008, Fahrer 38 Jahre alt, Haftpflicht (ohne Schutzbrief), Vollkasko mit 500 € inkl. Teilkasko mit 150 € Selbstbeteiligung, Schadensfreiheitsklasse 19 in Haftpflicht und Vollkasko, jährliche Beitragszahlung. Mitversicherung der Mallorca-Police, der groben Fahrlässigkeit und Folgeschäden durch Marderbiss gewünscht.
4. Mercedes-Benz C200 CDI, Erstzulassung 2008, Versicherungsnehmer 58 Jahre und Partnerin, Haftpflicht (inkl. Schutzbrief), Vollkasko mit 500 € inkl. Teilkasko mit 150 € Selbstbeteiligung, Schadensfreiheitsklasse 5 in Haftpflicht und Vollkasko, jährliche Beitragszahlung. Mitversicherung der Mallorca-Police, der groben Fahrlässigkeit und Folgeschäden durch Marderbiss gewünscht.
Ergebnis: Die Unterschiede in den Kfz-Versicherungen sind gewaltig. Und es lässt sich schon jetzt erahnen, dass die Deutschen weit über 100 Mio. Euro zu viel an Kfz-Beiträgen bezahlen – berücksichtigt man, dass alleine 439 Fahrer im schlechtesten Fall schon jährlich 351.000 Euro mehr überweisen, als sie müssten. Zur Veranschaulichung sind im Anhang dieser Studie pro geprüftes Fahrzeug je eine Deutschland-Karte mit den 57 größten deutschen Orten über 100.000 Einwohner hinterlegt. Alle Daten stehen zudem in einer Excel-Tabelle zzgl. weiterer 394 Kfz-Kennzeichen zum Downloaden bereit.
Um eines vorweg zu nehmen: Es gibt nicht das klassische Nord-Süd-Gefälle für Kfz-Versicherungs-Beiträge. So gehören beispielsweise die Städte Berlin, Erfurt, Aachen, Augsburg, oder Saarbrücken gemäß der geld.de-Studie zu den teuersten Versicherungsplätzen für die Beispielrechnung einer 25-Jährigen Polo-Fahrerin (rote Kreise in der Deutschlandkarte im Anhang; alle Werte mit 10 Euro über dem Mittelwert wurden als „teuer“ bezeichnet, 10 Euro darunter als „günstig“). In den sonst [foto id=“326801″ size=“small“ position=“left“]teuersten Städten wie Frankfurt oder Stuttgart könnte sie billiger unterwegs sein… Würde sie nach Cottbus umziehen, könnte sie für ein und dieselbe Versicherungsleistung im günstigsten Fall jährlich 228 Euro bezahlen (19 Euro im Monat), im teuersten Fall 367 Euro. Durch einen Kfz-Versicherungswechsel vom teuersten zum günstigsten Orts-Kfz-Tarif könnte sie ohne Probleme 139 Euro jährlich sparen (12 Euro im Monat) – wohlgemerkt bei gleicher Versicherungsleistung.
Müsste sie aber auf Grund eines Universitäts-Wechsels von Cottbus nach Augsburg oder Nürnberg umziehen, wären dort für ein und dieselbe Versicherung im teuersten Fall satte 590 Euro fällig. Würde sie sich genau erkundigen, zum Beispiel durch Online-Recherchen auf Portalen wie geld.de, könnte sie bei gleicher Leistung in den günstigsten Tarif wechseln (317 Euro) und jährlich 274 Euro sparen (23 Euro monatlich). Das ist genug Geld, um in der Nebensaison eine Woche Urlaub in Tunesien zu machen.
Ähnlich sieht es in unserem Beispiel des VW-Golf-Fahrers aus. Wollte er maximal nach Kündigung seiner bisherigen Kfz-Versicherung sparen, müsste er nach Oldenburg umziehen. Dort wären für ihn im günstigsten Falle 219 Euro fällig. Würde er aber das erstbeste Versicherungsangebot annehmen, könnte er nach der geld.de-Beispielrechnung für die gleichen Leistungen in Oldenburg auch 322 Euro bezahlen – also 103 Euro mehr. Übrigens: Auch er müsste für ein und die gleiche Versicherungsleistung in Berlin deutlich mehr bezahlen 479 Euro in der teuersten Tarifvariante – also 260 Euro jährlich mehr, beziehungsweise 22 Euro jeden Monat. Teurer ist es in keiner anderen Stadt in Deutschland (gefolgt von Augsburg, Nürnberg, München, Ingolstadt und Aachen).
Deutlich teurer wird es für Liebhaber der deutschen Vorzeigemarke Mercedes-Benz. In keiner Stadt in Deutschland können Mercedes-Fahrer nach der geld.de-Beispielrechnung so viel sparen, wie in Würzburg: 435 Euro im Falle eines Wechsels von der teuersten Kfz-Versicherung zur günstigsten. Auch hier natürlich bei gleichen Versicherungsleistungen. Würde er im teuersten Tarif verbleiben, wären 778 Euro jährlich fällig (65 Euro monatlich). Ähnlich viel müsste er in Augsburg, Ingolstadt, Neunkirchen(Saar) oder Saarbrücken bezahlen. Am billigsten würde er mit seinem Mercedes übrigens – wie die Polo-Fahrerin – [foto id=“326802″ size=“small“ position=“right“]in Cottbus leben und würde statt 778 Euro lediglich 287 Euro bezahlen. Das entspricht einer satten Differenz von 491 Euro jährlich oder 41 Euro im Monat.
Auch im vierten geld.de-Beispiel, dem Falle des BMW-Fahrers, muss von Region zu Region in Deutschland sehr unterschiedlich Geld auf den Tisch für gleiche Kfz-Leistungen hingelegt werden. Sparfüchse müssten nach Oldenburg umziehen. Nirgends in Deutschland wäre die Kfz-Versicherung für den 38-jährigen BMW-Fahrer für weniger als 310 Euro zu erhalten – zumindest unter den im Falle dieser Studie berücksichtigten 17 Kfz-Versicherungen. Würde er aber nach Aachen umziehen und würde dort den teuersten Versicherungstarif abschließen, zum Beispiel auf Grund von mangelnder Online-Recherche und blindem Vertrauen in seinen Versicherungsvertreter, müsste er für die gleiche Versicherungsleistung 956 Euro berappen. Das entspricht einer Differenz von 646 Euro.
„Diese zahlreichen Berechnungen sollen dem Verbraucher aufzeigen, dass sich ein jährlicher Kfz-Versicherungsvergleich auf jeden Fall lohnt“, so geld.de-Geschäftsführer Friedrich Wiedemann.
Geld.de empfiehlt: Verbraucher sollten bei Kfz-Versicherungen trotz aller Sparmaßnahmen nicht nur aufs Geld achten, sondern auch auf die Tarifleistungen. Die billigsten Tarife können schnell die teuersten werden, wenn wesentliche Dinge nicht versichert sind. Im Vergleichsrechner von Geld.de können die Verbraucher sehr einfach verschiedene Leistungsbausteine mit einem Häkchen auswählen, und wissen dann, daß diese in den angezeigten Tarifen mitversichert sind. Dabei handelt es sich zum Beispiel um:
1. Mallorca-Police: Oftmals reicht die Deckung der Haftpflichtversicherung für im Ausland gemietete oder geliehene fremde Fahrzeuge nicht aus, um einen entstandenen Schaden zu ersetzen. Hier springt die sogenannte „Mallorca-Police“ ein.
2. Zusammenstoß: mit Tieren aller Art: 250.000 Tierunfälle passieren jährlich in Deutschland. In der Regel ist innerhalb der Teilkaskoversicherung nur „Haarwild“ versichert (Rehe, Wildschweine etc.). Diese Erweiterung ist sinnvoll, da auch Schäden am Fahrzeug durch Zusammenstoß mit Hunden, Gänsen und anderen Tieren erhebliche Kosten verursachen können.[foto id=“326803″ size=“small“ position=“left“]
3. Mitversicherung der groben Fahrlässigkeit: Zahlreiche im Vergleichsrechner von Geld.de (www.geld.de/kfz-versicherung.html) angezeigte Tarife sind verbraucherfreundlicher geworden und verzichten in der Kaskoversicherung auf den Einwand der groben Fahrlässigkeit. Diese Tarife leisten auch dann, wenn der Versicherte grob fahrlässig handelt, indem er sich beispielsweise während der Autofahrt nach einem heruntergefallenen Mobiltelefon oder nach einer heruntergefallenen Zigarette bückt und dabei die Kontrolle über sein Fahrzeug verliert und einen Unfall verursacht. Allerdings gibt es keinen Schadensersatz, wenn der Fahrer unter Alkohol- oder Drogeneinfluss stand, bzw. den Diebstahl des versicherten Autos grob fahrlässig herbeiführte, indem er seinen Fahrzeugschlüssel im oder am Auto stecken gelassen oder vergessen hatte.
4. GAP-Deckung: Sie ist wichtig für Fahrer von Leasing-Autos. Die GAP-Deckung sichert im Falle eines Totalschadens oder Diebstahls, dass der Leasingnehmer tatsächlich den kompletten Wert des Autos, abzüglich einer in der Kaskoversicherung vereinbarten Selbstbeteiligung, ersetzt bekommt. Denn: Die Restleasingforderungen und ein eventuell mit dem Leasinggeber vereinbarter Restwert des Fahrzeuges fallen sehr oft viel höher aus, als der Wiederbeschaffungswert, den die Kaskoversicherungen bezahlen.
geschrieben von auto.de/Unister Holding GmbH veröffentlicht am 15.10.2010 aktualisiert am 15.10.2010
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