Teamchefs bleiben bei Langeweile vorsichtig: In Australien halfen die Bedingungen

(motorsport-magazin.com) Auf das eher unaufregende Rennen in Bahrain folgte am Sonntag ein recht unterhaltsamer Grand Prix in Melbourne, nach dem viele meinten, die Diskussion um langweilige Rennen könnte damit vorerst einmal ad acta gelegt sein. Doch Teamchefs, die vor Australien davor warnten, zu schnell Schlüsse zu ziehen, warnten danach ebenfalls davor, denn das Rennen in Melbourne war von den äußeren Umständen durchaus begünstigt worden. Am kommenden Freitag wird sich die FOTA in Malaysia in jedem Fall zusammensetzen, um zukünftige Regeln zu besprechen, die der Show auch ohne Regen helfen sollen.

Auf dem Plan sollen dabei mehrere Änderungen im technischen Reglement und auch die Rückkehr von KERS stehen. Für ein endgültiges Urteil zum Thema Spannung halten es dann aber einige für noch zu früh. So sagte etwa Ferrari-Teamchef Stefano Domenicali: "Nach Bahrain habe ich gesagt, beruhigen wir uns und warten bis später in der Saison. Es ist immer falsch, wenn man emotional herangeht. Man bringt am Ende eine Zusammenfassung, nicht während der Saison. Vielleicht werden wir in Malaysia wieder ein langweiliges Rennen haben und dann werden die Diskussionen wieder losgehen. Alle FOTA-Teams müssen das wahre Thema angehen und das ist, dass die Autos beim Hinterherfahren weniger effizient sind."

Umstände halfen in Melbourne

Um in diesem Punkt eine technische Lösung zu finden, müsse man sich darauf konzentrieren, was zu tun ist. Nach Domenicalis Meinung sollten die Autos allgemein aerodynamisch weniger effizient werden. Melbourne wollte er jedenfalls nicht als Maßstab nehmen. "Heute sahen wir etwas, das nicht mit der Technik des Autos zusammenhing, sondern mit der Situation, die sich ergab", betonte er. McLaren-Teamchef Martin Whitmarsh ging dennoch davon aus, dass Melbourne kein Einzelfall bleiben wird, wobei auch er zugeben musste, dass es momentan eben Safety Cars, Regen und schwierige Bedingungen sind, die ein Rennen gut machen.

"In Bahrain dachten wir, es war kein besonders aufregender Start in die Saison, aber wir haben heute gezeigt, dass wir es unter den richtigen Umständen hinbekommen. Für jeden Zuseher muss es sehr unterhaltsam gewesen sein", sagte Whitmarsh. Dem musste auch Red-Bull-Racing Teamchef Christian Horner zustimmen, doch er betonte, dass er nicht bei jedem Grand Prix ein Regenrennen erleben will. "Melbourne bringt immer ein interessantes Rennen und heute war es wieder so. Ich denke, es wäre falsch, jetzt auf Basis von zwei Grands Prix einen Schnellschuss bei den Regeln zu bringen. Heute war es aber ein unterhaltsames Rennen für die Formel 1, es war ziemlich unvorhersehbar."

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