Ihre persönliche Autoberatung
0800 - 40 30 182
Ford
In ihrem vorherigen Leben lagen sie noch auf dem Boden, lungerten unbeachtet in Büros herum, dienten als Fußabtreter für Hinz und Kunz: Teppiche. Bis sie eines Tages ausgemustert und entsorgt werden. Damit sind sie aber noch lange nicht am Ende ihres Lebens. Vielmehr können sie als Recyclingmaterial im Automobilbau noch viel Gutes tun.
An Bord des Ford Focus beispielsweise erleben sie ihren zweiten Frühling, starten [foto id=“381545″ size=“small“ position=“right“]eine neue Karriere in Diensten der Automobilindustrie. Denn in einem ausgeklügelten Verfahren werden die Teppichfasern aufbereitet und in Spritzgusstechnik zu hochwertigen Zylinderkopfdichtungen geformt. Knapp 825 000 Quadratmeter Auslegeware sind auf diese Weise allein in den USA binnen einen Jahres vor der Mülldeponie gerettet und in Ford-Fahrzeugen zu neuem Leben erweckt worden. Recycling wie dieses spielt bei den Kölnern nicht erst seit gestern eine Rolle. Bereits 1999 haben sie mit dem „Demonstrator“ genannten Konzeptfahrzeug ein Auto vorgestellt, bei dem 89 Komponenten und Teile aus wiederverwertetem Material bestanden haben. Im Vergleich zu damals weisen aktuelle Modelle den dreifachen Anteil an Recycling-Materialien auf. Vieles von dem, was Ende der 90er Jahre noch auf Messen weltweit für Aufsehen sorgte, ist heute im Rahmen der globalen Nachhaltigkeitsstrategie längst in Serienmodellen gelebte Realität.
Zum Beispiel im Ford Focus: In der aktuellen Generation des Kompaktklässlers sind unter anderem der Dachhimmel, die Kühlerhutze und das[foto id=“381546″ size=“small“ position=“left“] Armaturenbrett aus recycelten Polyethylen (PET) gefertigt, das beispielsweise durch das Einschmelzen von Einweggetränkeflaschen gewonnen wird. Auch zerfetzte und ausgemusterte Jeans haben durchaus ihre Existenzberechtigung an Bord von Ford. Am Ende seines Lebens eignet sich das ausrangierte Beinkleid nämlich prima als Baumwolllieferant für Türverkleidungen und Innenraumbezüge. Aber nicht jedes x-beliebige Stück Wohlstandsmüll hat das Zeug zur glanzvollen Auferstehung im Automobil. Der Grund: „Wiederverwertete Materialien müssen die selben hohen Standards in Sachen Qualität, Haltbarkeit und Belastbarkeit erfüllen wie Originalmaterialien. Kompromisse bei der Produktqualität können wir uns nicht erlauben“, sagt Valentina Cerato, Material-Ingenieurin bei Ford Europe.
Mindestens genauso wichtig wie auf die Qualität der Recyclingteile zu achten, ist es, schon beim Bau von neuen Autos die spätere Wiederverwertbarkeit der verbauten Teile im Blick zu behalten. Bei den Kölnern bestehen 85 Prozent eines Neufahrzeugs inzwischen aus wiederverwertbarem Material.[foto id=“381547″ size=“small“ position=“right“] „Theoretisch sind Autos am Ende ihres Lebenszyklus sogar zu fast 100 Prozent verwertbar“, weiß die Materialexpertin von Ford. Andererseits müssen auch die im Recyclingprozess anfallenden Energie- und Arbeitskosten im Blick behalten werden. Übersteigen sie den Nutzwert für die Umwelt, steht der Aufwand in keinem Verhältnis mehr zum Ertrag. „Daher konzentrieren wir uns darauf, den größtmöglichen ökonomisch vertretbaren Recycling-Anteil zu erreichen“, erläutert die Expertin. Wer das nicht glauben möchte, der werfe nur mal einen Blick auf die Zylinderkopfdichtungen im neuen Focus, die in ihrem vorherigen Leben mal als Fußabtreter dienten. Markus Henrichs/mid
geschrieben von auto.de/(mah/mid) veröffentlicht am 23.09.2011 aktualisiert am 23.09.2011
Auf auto.de finden Sie täglich aktuelle Nachrichten rund ums Auto. All das gibt es auch als Newsletter - bequem per E-Mail direkt in Ihr Postfach. Sie können den täglichen Überblick zu den aktuellen Nachrichten kostenlos abonnieren und sind so immer sofort informiert.