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Elektrolimousine
Im kommenden Jahr hat das lange Warten auf das Tesla Model 3 in Europa hoffentlich ein Ende. Über Twitter teilte Tesla-Chef Elon Musk jetzt mit, dass die ersten Modelle im ersten Halbjahr 2019 die europäischen Märkte erreichen werden. Welche Länder allerdings zuerst beliefert werden, ist noch nicht definiert. Wegen zahlreicher Schwierigkeiten beim Produktionsanlauf war lange Zeit unsicher, wann die Elektrolimousine den Weg nach Europa finden konnte.
Ende Juni will Tesla die Probleme gelöst haben und die geplante Produktion von 5000 Exemplaren pro Woche erreichen. Die vielen europäischen Kunden werden diese Nachricht mit freudiger Erregung aufnehmen, doch die Qualität der bisher ausgelieferten Modelle bleibt offensichtlich hinter dem Anspruch der Marke und der Kunden zurück.
In den USA soll das Model 3 mindestens 35 000 US-Dollar kosten und der Marke so den Massenmarkt öffnen. Allerdings wurden dort bisher ausschließlich hochpreisige Versionen an die Kunden geliefert. Dank der langen Liste der aufpreispflichtigen Ausstattungen kann ein Model 3 bis zu 78 000 US-Dollar kosten. Einen Preis für die europäischen Varianten hat Elon Musk bisher noch nicht verraten. Der dürfte aber deutlich über US-Niveau liegen.
Copyright: Auto-Medienportal.Net/Tesla
Bei einem Dauertest der Marktbeobachtungsorganisation Edmunds stellten die Tester bereits nach vier Monaten und rund 10 000 gefahrenen Kilometern immer wieder Fehler in der Elektronik fest, die sich vor allem auf dem großen zentralen Bildschirm abspielten. Außerdem entschied sich die Audioanlage einige Male ohne Warnung in die höchstmögliche Lautstärke zu wechseln oder die Anlage startete autonom und wählte ebenfalls einen „ohrenbetäubenden Lärm“, so die Tester. Auch die Rückfahrkamera führt bei den Dauertestwagen ein eigentümliches Eigenleben und schaltete sich von allein ab. Die Navigation brachte häufig nur verpixelte Darstellungen, die wenig hilfreich waren.
Wesentlich gravierender als diese vergleichbar banalen Unbequemlichkeiten war allerdings der komplette Ausfall des zentralen Bildschirms, über den die wichtigsten Dinge gesteuert werden. Einmal akzeptierte die Elektronik die Schlüsselkarte und ließ den Tester einsteigen, weigerte sich aber danach das Getriebe zu aktivieren. Die Probleme machten einen Neustart der Elektronik notwendig, doch auch danach machten sich einige Probleme wieder bemerkbar.
Copyright: Auto-Medienportal.Net/Tesla
In einem Tesla Service Center wurde der zentrale Bildschirm ausgetauscht und die Software aktualisiert. Damit wurden die meisten Probleme beseitigt, doch dafür tauchten andere Eigenarten auf. Über den Bildschirm wurden die Tester aufgefordert zu warten, bevor sie die Schaltung aktivierten. Nach einigen Sekunden und einem lauten Geräusch aus dem Heck verschwand die Mitteilung, und es durfte geschaltet werden. Ebenfalls verwirrend waren Meldungen über einen vermeintlichen völligen Leistungsverlust verbunden mit der Aufforderung, den Wagen sofort zu stoppen. Model 3 war davon unbeeindruckt und fuhr einfach weiter.
Auch mit dem Autopilot-System hatten die Edmunds-Tester ihre Probleme, die aber über eine Datenfernübertragung gelöst wurden. Zwar ist das Model 3 nicht völlig ausgefallen, doch die Edmunds-Tester empfinden die Probleme an einem immerhin 56 000 Euro kostenden Wagen einfach nur lästig – und das nach vier Monaten auf der Straße.
Copyright: Auto-Medienportal.Net/Tesla
Auch das mächtige Verbrauchermagazin „Consumer Report“ hatte das Model 3 vor allem wegen der mangelhaften Bremsen kritisiert. Tesla hat inzwischen reagiert und die Software des ABS-Systems per Funk aktualisiert, was den Bremsweg um sechs auf 40 Meter reduziert (bei einer Bremsung aus 100 km/h). Das ist allerdings verglichen mit deutschen Modellen immer noch ein bedenklicher Wert. Mercedes C-Klasse, Audi A4 oder BMW Dreier stehen im Schnitt nach rund 34 Metern. Allerdings gibt sich Consumer Report nun zufrieden und sprach eine Kaufempfehlung für das Model 3 aus.
geschrieben von AMP.net/Sm veröffentlicht am 04.06.2018 aktualisiert am 04.06.2018
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