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Ein „Stromer“ auf großer Europa-Tour: Unter dem Motto „fahren Sie weiter“ wirbt Tesla derzeit für sein Model S. Das erste zu 100 Prozent rein elektrisch angetriebene Fahrzeug ist in insgesamt elf Ländern unterwegs. Dabei legt das E-Mobil mehr als 50 Stopps ein, um möglichst vielen Menschen eine Testfahrt zu „spendieren“.
„Die Mission lautet, die Elektromobilität voranzutreiben. In den USA funktioniert das bereits“, erklärt Kathrin Schira, bei Tesla für die Kommunikation zuständig. Und so findet der Kunde die „Flagstores“ (Verkaufsräume) in verschiedenen Großstädten Deutschlands wie München und Frankfurt am Main in Fußgängerzonen. Und zwar, wo sie keiner vermutet. Alle sind zentral an Autobahnausfahrten gelegen. [foto id=“520964″ size=“small“ position=“right“]Tesla geht bei der Marketing-Strategie neue Wege und kooperiert auch nicht mit anderen Automobilmarken. Das Unternehmen hat nur eigene Stores. Weitere Verkaufräume sollen im Herbst in Hamburg und Berlin folgen.
Das wichtigste Projekt ist das sogenannte „Supercharger Netzwerk“. Die Idee dahinter: generell 500 Kilometer Reichweite mit dem Elektro-Boliden. Bereits 13 Autobahntankstellen in Deutschland wurden mit einer Tesla Ladestation versehen, weitere folgen. In nur 20 Minuten kann hier laut Tesla bereits die Hälfte der Batterie aufgeladen werden, und es wird für eine Reichweite von etwa 270 Kilometern gesorgt. Es entstehen für den Kunden beim Aufladen keine Kosten. Das Tanken übernimmt der Hersteller. Dafür gibt es auf die Autos keine Rabatte.
Theoretisch besteht die Möglichkeit, Mitbewerber wie den BMW i3 und Co. auch an den Tesla-Ladestationen „aufzutanken“. Denn Tesla ist daran interessiert, die Elektromobilität für alle E-Auto-Anbieter zu forcieren. Deshalb wird das Netz ausgebaut und von Firmengründer Elon Musk finanziert. Die weitere Planung sieht 2015 ein Model X vor, einen SUV mit Flügeltüren. Der dritte Schritt ist dann ein sogenanntes „Model 3“, ein Kleinwagen für die „breite Masse“. Dieser folgt 2017 und wird etwa 35 000 Euro kosten.
Eine erste Testfahrt zeigt: Der Tesla S ist ein unauffälliger Wagen mit viel PS unter der Haube und null CO2-Emmissionen. Beim Einstieg wird schnell klar: hier steht der Fahrer im Mittelpunkt. Ein 17-Zoll-Touchscreen-Monitor ist selbsterklärend, aber er lenkt während der Fahrt auch ab. Der Innenraum wirkt aufgeräumt, auf Bedienknöpfe wurde komplett verzichtet. Viele europäische Details wie beispielsweise der Blinker links unter dem Lenkrad zeugen von der Kooperation mit Mercedes. Ein Panoramadach sorgt für Licht und Luft.
Die Sitze sind vorne und hinten beheizbar, es gibt eine dritte, rückwärts gerichtete Sitzreihe. Fünf Erwachsene und zwei Kinder finden in dem Wagen Platz. Bei jedem gewöhnlichen Fahrzeug versteckt sich ein Verbrennungsmotor unter der Haube, beim Tesla Model S gibt es hier 150 Liter Stauraum für Gepäck. Das Kofferraumvolumen beträgt 1 640 Liter.
Die Batterie befindet sich unter dem Auto. Das sorgt für einen extrem niedrigen Schwerpunkt. Das ganze Fahrzeug ist aus Aluminium gefertigt, das Leergewicht beträgt rund zwei Tonnen. „Durch unsere Batterie-Konstruktion ist ein hohes Maß an Sicherheit gegeben. Unser Model S überschlägt sich beim Unfall nicht so schnell durch den tiefen Sitz und die Steifigkeit der Batterie“, so Stefan Krey, Leiter des Service-Centers Tesla Motors Düsseldorf.
Der Elektro-Sportwagen wird mit drei verschiedenen Batterie-Varianten angeboten. Die Einstiegs-Variante mit einer 60 kWh Batterie ermöglicht eine Reichweite von 390 Kilometern bei 285 kW/387 PS. Das Basismodell kostet 65 300 Euro. Die nächst größere Batterie mit 85 kWh verfügt laut Hersteller über eine geprüfte Reichweite von 502 Kilometern bei einem maximalen Drehmoment von 440 Nm. Mit 285 kW/387 PS kostet der Tesla S 74 900 Euro. Als dritte Option gibt es die 85-kWh- Batterie „Performance“. Die Reichweite beträgt hier ebenfalls 502 Kilometer, allerdings beläuft sich die Maximalleistung auf 350 kW/476 PS. Die maximale Beschleunigung beträgt 4,4 Sekunden von 0 auf 100, der Spaß kostet 87 600 Euro.
Handlungsbedarf besteht bei den Assistenzsystemen. Es gibt keine Abstandshalter, Spurhalte- und Seiten-Assistenten, die bei etwa gleich teuren deutschen Automobilherstellern serienmäßig den Fahrer unterstützen. Dazu kommt dann noch der hohe Anschaffungspreis des Tesla Model S: Da hört dann auch für so manchen Öko-Freak der Spaß auf.
geschrieben von veröffentlicht am 31.07.2014 aktualisiert am 13.08.2014
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