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Panorama: Tesla
Mit dem Elektroauto von der Atlantikküste bis zum Bosporus nach Istanbul – noch ist das eine kühne Vision, doch Elon Musk will seinen mobilen Traum bald Wirklichkeit werden lassen. Der Vorstandschef von Tesla Motors will eine gigantische Fabrik bauen, in der nur Akkus produziert werden sollen. Das Projekt soll laut der Frankfurter Allgemeinen Zeitung umgerechnet rund 3,8 Milliarden Euro kosten.
Zum Tesla-Konzept der Zukunft gehören auch kostenlose Stromtankstellen. Diese sogenannten „Supercharger“ sollen die Akkus innerhalb von 20 Minuten bis zur Hälfte wieder aufladen. Das ist 16 Mal schneller als an einer herkömmlichen Steckdose. Der Clou dabei: Das Ganze findet schon heute kostenlos statt, zumindest für Kunden von Tesla. Die Stationen befinden sich bei Raststätten oder nahe von Einkaufszentren, damit sich die Autofahrer die Wartezeit auch sinnvoll vertreiben können.
Im August 2013 wurde die erste Station in Europa eröffnet. Im Moment gibt es schon 59 solcher Supercharger, davon allein 16 in Deutschland. Wie viele Stationen es einmal werden sollen, steht noch nicht fest – dafür allerdings die Regionen, die versorgt werden sollen. Im nächsten Jahr soll das kostenlose Stromtankstellennetz vom norwegischen Tromsö bis nach Lissabon reichen, vom Bosporus bis an die Atlantikküste. In vielen Ländern soll es dann erstmals Supercharger geben, darunter auf der iberischen Halbinsel und in einem großen Teil Osteuropas.
Eine wichtige Rolle in der Firmen-Strategie spielt China. Gemeinsam mit dem zweitgrößten Mobilfunkanbieter des Landes (China Unicom) sollen dort 400 normale Ladestellen in 120 Städten entstehen. Und noch etwas macht den chinesischen Markt so interessant: Wegen des gigantischen Smog-Problems in den Städten sollen Elektroautos im Reich der Mitte besonders gefördert werden.
Auch auf dem Heimatmarkt in den Vereinigten Staaten hat Tesla noch einiges vor. Der kalifornische Konzern hat bis heute bereits 111 Supercharger in USA gebaut. Schon sei es möglich, von der Ostküste bis zur Westküste zu fahren – und das ganz umsonst. Bis zum nächsten Jahr soll das Supercharger-Netz bis tief nach Kanada hinein ausgeweitet sein.Top oder Flop? Noch weiß auch bei Tesla niemand so genau, wohin die Reise geht.
Zwar steigt der Umsatz, aber der Verlust ebenso, analysiert die „FAZ“ und rechnet vor: Bei einem Umsatz von 769,3 Millionen Dollar erwirtschaftete der Autohersteller einen Fehlbetrag von 61,9 Millionen Dollar. Verkauft wurden lediglich 22 400 Autos des Top-Models Tesla Model S. Das ist zwar ein rasantes Wachstum, da 2012 lediglich 2 650 solcher Fahrzeuge verkauft wurden. Für dieses Jahr wird eine Zielmarke von 35 000 verkauften Fahrzeugen angepeilt, im nächsten Jahr sollen es insgesamt rund 60 000 Stück werden. Aber zum Vergleich: Allein Mercedes-Benz verkaufte im Vorjahr auf der gesamten Welt 1,461 Millionen Fahrzeuge.
Doch an der Börse hat Tesla jede Menge Kredit: Denn innerhalb der vergangenen 18 Monate hat sich der Aktienkurs des Unternehmens versechsfacht. Die Marktkapitalisierung, also der Wert aller ausgegebenen Tesla-Aktien, beträgt mittlerweile umgerechnet 27 Milliarden Euro. Zum Vergleich: Der Börsenwert von Daimler liegt derzeit bei 67 Milliarden Euro, der von Shooting-Star Facebook sogar bei 115,5 Milliarden Euro. An der Frankfurter Börse kostet eine Tesla-Aktie 218,00 Euro (Stand Mittwoch),
Das meistverkaufte Tesla-Fahrzeug, das Model S, gilt als eines der wenigen langstreckenfähigen Autos mit einer Reichweite von 502 Kilometern. Der Haken: Das günstigste Fahrzeug kostet heute rund 66 000 Euro. Dafür soll das 2017 startende Model 3 nur rund die Hälfte kosten. Und mit einer Graphen-Batterie sollen Reichweiten von 800 Kilometern möglich sein. Doch wer weiß: Vielleicht platzen die Tesla-Hoffnungen schneller als erwartet. Denn auch an der Börse entpuppte sich schon so mancher Trend als eine Seifenblase.
geschrieben von auto.de/(rlo/mid) veröffentlicht am 03.09.2014 aktualisiert am 03.09.2014
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