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Abarth
Eins vorweg: Nicht jedes Testauto erhält während der 14-tätigen Lebensabschnittsbeziehung einen Namen. Beim Abarth Punto Evo drängte sich jedoch bereits nach dem ersten Kennenlernen die Bezeichnung Luigi auf: Klingt einerseits so schön italienisch, andererseits lässt sich das „i“in Lu-iiii-dschi beim Genervtsein so schön betonen.
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Der Italiener reiht sich mit seinem 120 kW/163 PS starken 1,4-Liter-Turbo in die Krabbel-Kampfgruppe ein, zu der u.a. auch VW Polo GTI, Skoda Fabia RS, Mini Cooper S oder Alfa Mito Quadrifoglio Verde gehören. Mit 163 PS rangiert er aber am unteren Ende der Leistungsskala. Statt die fehlenden Pferdchen mit einer Charmeoffensive wie der Abarth 500 (140 PS) zu kompensieren, setzt der Punto-Ableger auf guten Sound und hartes Fahrwerk. Gegen ersteres ist nicht viel zu sagen: Der sonore Klang, der aus der standesgemäßen zweiflutigen [foto id=“382528″ size=“small“ position=“right“]Abgasanlage mit verchromten Endrohren entweicht, hört sich gut an. Beim Fahrwerk haben die Ingenieure jedoch nicht das richtige Maß gefunden. Sportlich ist zwar angemessen, aber zu hart macht mit zunehmendem Alter wenig Freude. Schon kleine Fahrbahn-Unebenheiten kommen bei den Insassen ungefiltert und unangenehm im Rückenbereich an und erwecken so den Eindruck, gerade tiefe Schlaglöcher überfahren zu haben. „Aber Lu-iiii-dschi!“ Erwischt man hingegen ein solches, kann man nur froh sein, dass die Zahnfüllungen noch alle fest sitzen. Die i in Luigi klingen dann nicht nur lang gezogen, sondern auch zittrig.
Dabei hätte der Abarth Punto Evo diese Härten als Beweis seiner sportiven Talente gar nicht nötig. Er kommt spritzig aus den Puschen. Die Sechsgang-Schaltung ist knackig, die Bremsen greifen bissig und im Sportmodus sprechen Lenkung und Gaspedal noch direkter an. Dank Over-Boost-Funktion stehen dann zusätzliche 20 Nm zur Verfügung, so dass das Drehmoment auf 250 Nm anwächst. Die Höchstgeschwindigkeit von 213 km/h ist keine Mär, sondern auf der Autobahn durchaus erfahrbar.
Dagegen hat der Normverbrauch (6,1 Liter, CO2-Ausstoß: 142 g/km) sehr wenig mit der Realität zu tun. Nicht, dass beim Kauf einer solchen Rennsemmel der Verbrauch das ausschlaggebende Kriterium wäre. Ein niedriger Wert in der Theorie trägt eher dazu bei, das Fahrzeug steuerlich günstig zu platzieren. Dass aber bei normalen Ausfahrten und konsequenter Ausnutzung der Start-Stopp-Technik Luigi 9,6 Liter – scusi – säuft, ärgert schon. Wenigstens weiß man, warum die Tankanzeige genau im Blickfeld des Fahrers liegt. Nutzt man hingegen das Leistungspotential des Italieners, steigt sein Durst nicht wesentlich an.
Ähnlich wie seine Kumpels aus der leistungsgestählten Kleinwagenabteilung [foto id=“382529″ size=“small“ position=“left“]legt auch Luigi Wert auf sein äußeres Erscheinungsbild. Schokoladenseite ist eindeutig die seitliche Ansicht. Hingucker sind hier die schicken 17 Zoll-Felgen mit dem Marken-Skorpion, die einen Blick auf Brembo-Bremssättel gestatten. Für alle, die lesen können, machen die großen Abarth-Schriftzug-Aufkleber deutlich, dass kein ganz Braver unterwegs ist. Dagegen sorgen der vordere Abarth-Aufkleber, die etwas größeren Stoßfänger im Vergleich zur normalen Punto-Version und geänderte Leuchten nicht für gerade für Aufsehen im Rückspiegel des Voranfahrenden.
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Das Interieur des Abarth Punto Evo ist zumindest auf den ersten Blick ansprechend gestaltet. Die Jaeger-Rundinstrumente gefallen und die Ledersitze sehen nicht nur gut aus, sondern geben auch ordentlichen Seitenhalt. Allerdings wehren sich die Rücklehnen vehement mit Knarzen und Klemmen gegen ein Vorklappen. Passagiere, die den Fond erreichen bzw. verlassen wollen, brauchen Geduld, stabile Fingernägel sowie Mut zur brachialen Gewaltanwendung – ein genervtes „Lu-iiii-dschi“ gehört ebenfalls dazu. Will man den Kofferraum für den größeren Getränke-Einkauf nutzen, man ahnt es, wird das „i“ besonders lang gezogen. Die Rückbank ist nur einteilig und ergibt nach dem Umlegen keine ebene Ladefläche. Nicht eben alltagstauglich.
Luigi konnte nicht wirklich überzeugen. Auch wenn er mit seinem Preis von 19.500 Euro ein vergleichsweises günstiges Angebot ist. Das Ciao zum Abschied fiel trotzdem nicht schwer. Wenn es ein Italiener sein soll, dann lieber den Charmebolzen Abarth 500 oder den gut aussehenden Alfa Mito Quadrifoglio Verde.
Abarth Punto Evo – Kurzcharakteristik
Alternative zu: einem Zahnarztbesuch, um die Festigkeit der Plomben zu testen
Sieht gut aus: von der Seite mit Blick auf die Bremsscheiben
Passt zu: Frauen, die gewohnt sind, dass ihre männlichen Begleiter nerven
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Datenblatt Abarth Punto Evo | |
Zweitüriger Kleinwagen |
|
Länge/Breite/Höhe: | 4.070 mm/1.720 mm/ 1.449 mm |
Radstand: | 2.510 mm |
Kofferraumvolumen: | 275 – 1.030 l |
Antrieb: | 1,4-Liter-Turbobenziner, Sechsgang-Getriebe |
Hubraum: | 1.368 ccm |
Leistung: | 120 kW/163 PS bei 5.500 U/min |
max. Drehmoment: | 250 Nm bei 2.250 U/min |
Höchstgeschwindigkeit: | 213 km/h |
Beschleunigung 0-100 km/h: | 7,9 s |
Verbrauch laut Hersteller: | 6,1 l |
CO2-Ausstoß: | 142 g/km |
Preis: | ab 19.500 Euro |
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geschrieben von auto.de/sp-x veröffentlicht am 30.09.2011 aktualisiert am 30.09.2011
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…ganz nett so auf Leasing mit Garantie und für 2 Jahre…mich stört der hohe Einstand (die kleine Puntos gibt es traditionell zu Kampfpreisen)…bei der Top-Variante "Abarth" geht leider nicht sehr viel mit Nachlaß und grau importieren…
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Gast auto.de
Oktober 3, 2011 um 9:26 am UhrEin schlechter Bericht, ich bin zwar absolut kein Fiat Fan, bin den Abarth aber auch schon gefahren und kann diese Mängel absolut GAR NICHT bestätigen. Im direkten Vergleich zu z.B. Polo Gti fühlt man sich bei der flotten Kurvenhatz sofort Wohl. Während der Polo wehement über die Vorderräder schiebt, dankt der Abarth dies mit einem Knackigen Einlenken. Das Fahrwerk ist keinesweg zu straff, sondern für so eine Rennsemmel genau das richtige. Unebenheiten werden schnell gefedert und man spürt sie leicht im Auto, aber bei weitem nicht stark. Und 60 Jährige mit Rückenproblemen kaufen sich sowieso nicht dieses Auto. Was soll dieser Testbereicht also? Uns darauf hinweisen, dass es sich bei dem Testbericht um eine Nicht Kaufempfehlung für ältere Interessenten handelt? Amüsant!