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Alfa Romeo
Der große Name soll es richten: Die seit 2010 angebotene Alfa Giulietta wird von nicht wenigen Auguren als das für die Marke entscheidende Modell bezeichnet. Wird das Kompaktklasse-Fahrzeug kein Erfolg, ist die Zukunft der Marke gefährdet. Oder der Volkswagen-Konzern, dem in Persona Piech großes Interesse an der Marke nachgesagt wird, verleibt sich den Italo-Klassiker doch noch ein.
Ein Klassiker ist auch die Giulietta – zumindest vom Namen her. Denn darauf hörte schon von 1954 bis 1964 der erste in Großserie gefertigte Alfa. Die Julia von heute ist natürlich ein hochmodernes Fahrzeug. Aus dem Angebot von [foto id=“338940″ size=“small“ position=“left“]insgesamt drei Benzinern und zwei Dieselmotoren, wählten wir für unseren Test den kleineren Selbstzünder mit 105 PS.
Von Alfa-Motoren erwartet man stets das Besondere. Das gilt aber natürlich vor allem für Otto-Motoren, und tatsächlich gibt es die Giulietta zum Beispiel mit einem formidablen 1,8-Liter, der 235 PS leistet. Unser Diesel stammt dagegen aus Fiat-Beständen, was kein Nachteil sein muss. Der 1,6-Liter ist zwar knurrig und nicht eben leise, dafür aber durchzugsstark und sparsam. Der von uns erfahrende Durchschnittsverbrauch von 6,7 Litern bei flotter Fahrweise geht in Ordnung. Der Selbstzünder animiert durchaus zum Druck aufs Gaspedal. Er reagiert prompt auf die Befehle des rechten Fußes und erreicht die Höchstgeschwindigkeit von 185 km/h völlig problemlos.
Serienmäßig an Bord ist das Alfa DNA-System. Das „A“ steht für „All Weather“, meint aber schwierige Straßenbedingungen. „N“ für „Normal“ ist selbsterklärend, [foto id=“338941″ size=“small“ position=“left“]allerdings wirkt der Motor hier noch gehemmt. Fahrspaß ist nur in der „D“-Stellung („Dynamic“) gegeben, hier spricht der Motor deutlich besser an und entwickelt ein höheres Drehmoment. Zudem sorgt die Aktivierung des Sperrdifferentials für mehr Sicherheit in Kurven.
Lenkung und Fahrwerk sind wahrscheinlich das Beste, was Alfa jemals zu bieten hatte. Trotzdem: Im direkten Vergleich zum Golf oder auch zum Astra bleibt die Julia hinter deren Perfektion zurück. Das macht sich zum Beispiel bei Querfugen oder auf schlechter Wegstrecke bemerkbar.
Gegen die von manchen als seelenlos empfundene Perfektion eines Golf setzen die Italiener einen letztlich doch typischen Alfa. Im Gegensatz zu früher sind es aber eher Kleinigkeiten, die negativ auffallen. So nervt die rote Schrift auf rotem Grund der Anzeigen: Die Innenraumdesigner mögen es für sportlich halten, aber letztlich ist es nur schlecht ablesbar. Auch das Navi-System überzeugt nicht vollends, es reagiert im Wettbewerbsvergleich langsam und die [foto id=“338942″ size=“small“ position=“right“]Eingaben sind mühsam.
Die Schokoladenseite der Giulietta ist die äußere Form. Vor allem von hinten sticht sie aus der Masse der Angebote in der Kompaktklasse heraus. Auch die Seitenlinie gefällt, wenn auch der Trick mit den „versteckten“ Griffen für die hinteren Türen langsam alt wird. Lediglich die vordere Ansicht kann nicht restlos überzeugen. Das liegt nicht am schönen Alfa-Scudetto, dem „Schildchen“, das als Kühlergrill fungiert. Es sind eher die schon am kleineren MiTo störenden, irgendwie überdimensioniert wirkenden Frontleuchten, die das Gesamtensemble aus dem Gleichgewicht bringen.
Lesen Sie weiter auf Seite II: Raumangebot; Preis & Ausstattung; Magie der Marke; Datenblatt; Kurzcharteristik
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Innen bietet der Alfa vorne großzügigen, hinten durchschnittlichen Platz. Trotzdem können zwei nicht allzu riesige Erwachsene im Fond durchaus einige hundert Kilometer zurücklegen. Der Kofferraum liegt mit 350 Litern ziemlich exakt [foto id=“338944″ size=“small“ position=“left“][foto id=“338945″ size=“small“ position=“left“]im Klassendurchschnitt.
Die Alfa Giulietta kostet mit dieser Motorisierung 21.400 Euro. Allerdings lohnt es sich auf jeden Fall, zusätzlich 1.800 Euro für das Paket „Turismo“ mit Lederlenkrad, Audio/CD-Player, besseren Sitzen, automatischer statt manueller Klimaanlage, Multifunktionsanzeige und diversen Zierrat auszugeben. Denn in der Basisversion kommt im Innenraum sonst einfach zu wenig Alfa-Feeling rüber.
Und darauf kommt es ja letztlich beim Kauf des Italieners an. Es gibt sicher perfektere Autos als den Alfa-Kompakten, aber die Magie der Marke funktioniert noch immer. Nicht umsonst haben schließlich die Großkopferten aus Wolfsburg ihre Fühler in Richtung dieser Traditionsmarke ausgestreckt.
Datenblatt Alfa Romeo Giulietta 1.6 JTDM 16V: Fünftürige, fünfsitzige Schräghecklimousine der Kompaktklasse |
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Länge: | 4,35 Meter |
Breite: | 1,80 Meter |
Höhe: | 1,47 Meter |
Radstand: | 2,63 Meter |
Motor: | 1,6-Liter-Dieselmotor, 77 kW/105 PS |
maximales Drehmoment: | 280 Nm bei 1.500 U/min bzw. 320 Nm bei 1.750 U/min (Dynamik-Mode) |
0-100: | 11,3 s |
Vmax: | 185 km/h |
Durchschnittsverbrauch: | 5,5 Liter Diesel |
CO2-Ausstoß: | 114 g/km |
Testverbrauch: | 6,7 Liter |
Abgasnorm: | Euro5 |
Versicherungseinstufung: | 18 (HF), 18 (VK), 23 (TK) |
Preis: | ab 21.400 Euro |
Kurzcharteristik | |
Alternative zu: | VW Golf, Mazda3, Opel Astra |
Passt zu: | Italo-Liebhabern mit klassischer Espresso-Maschine |
Sieht gut aus: | von hinten, speziell bei eingeschaltetem Licht |
geschrieben von auto.de/sp-x veröffentlicht am 14.01.2011 aktualisiert am 30.10.2020
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