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Audi
Stoffdach-Cabrios waren in der Kompaktklasse zuletzt schwer zu finden. Erst 2009 kam mit dem Audi A3 wieder eine Alternative zum wetterfesten, aber wenig formschönen Stahl-Klappdach auf den Markt. Mittlerweile muss sich der schicke Ingolstädter aber neuer Konkurrenz in Form des technisch verwandten VW Golf Cabrios erwehren. Er tut das mit edlem Ambiente und sportlichem Open-Air-Feeling. Das hat allerdings auch seinen Preis.
Das A3 Cabrio sieht immer harmonisch aus. Lediglich die Überrollbügel hinter den Fondsitzen trüben ein wenig das Bild. Versenkbare Exemplare wie beim neuen Golf Cabrio hätten dem Edel-Ableger besser zu Gesicht gestanden. Dem Open-Air-Erlebnis tut das aber keinen Abbruch. Die kurze Frontscheibe ragt nur wenig ins Passagierabteil und sorgt so auf Wunsch für einen den typischen Cabrio-Luftzug auf den vier [foto id=“391051″ size=“small“ position=“left“]Sitzen. Bei kälterer Witterung lässt sich mit hochgefahrenen Seitenscheiben, Windschott (280 Euro) und Sitzheizung (ab 330 Euro) für Schonklima sorgen.
Dass die beiden letztgenannten cabrio-typischen Ausstattungen Aufpreis kosten, ist dabei leider kein Zufall. In der Basisversion kommt der Audi relativ nackt daher. Wer die Zuzahlung scheut, muss etwa mit dem Standard-Verdeck vorlieb nehmen. Das ist erstens weniger gut gedämmt und muss zweitens per Hand entriegelt werden. Komfortabler ist das vollautomatische Akustikverdeck für 750 Euro. In gerade einmal zehn Sekunden lässt es auf Knopfdruck die Sonne rein – und das auch während der Fahrt bis Tempo 30. In geschlossenem Zustand hält es Kälte und [foto id=“391052″ size=“small“ position=“right“]Verkehrslärm recht wirkungsvoll fern.
Cabrios sind in erster Linie Spaßautos, der Audi kann aber auch im Alltag durchaus überzeugen. Zumindest auf den vorderen Sitzplätzen ist das Raumangebot sehr gut. Hinten ist für zwei mittelgroße Erwachsene ordentlich Platz, allerdings ist der Einstieg recht eng und das geschlossen Verdeck macht den Fond zur dunklen Höhle. Auf längeren Strecken fühlt sich hier nur Gepäck wirklich wohl. Der Kofferraum ist mit 260 Litern in Grundkonfiguration nicht viel kleiner als bei einem normalen A3, allerdings erschwert die schmale Öffnung und die Tiefe des Abteils das Beladen. Durch Umklappen der Rückbank wächst der Gepäckraum auf 674 Liter, es bleibt eine störende Kante im Ladeboden. Unterm Strich kann der Audi in dieser Disziplin – vor allem im Vergleich mit den unpraktischen Blechdach-Cabrios – aber überzeugen.[foto id=“391053″ size=“small“ position=“left“]
Beweisen muss es sich der Audi vor allem bei der Freiluftfahrt auf der Landstraße. Und da macht der Audi eine gute Figur. Gute Traktion und sicheres Fahrverhalten selbst in engen Kehren machen den frontgetriebenen Kompakten aus. Dabei geht trotz einer straffen Grundabstimmung des Sportfahrwerks (ab der zweithöchsten Ausstattungslinie Ambition) auch der Komfort in Ordnung, lediglich grobe Stöße kommen [foto id=“391054″ size=“small“ position=“right“]unangenehm direkt bei den Insassen an.
Beim Antriebsprogramm bietet der offene Audi eine große Auswahl. Neben zwei Dieseln stehen vier Benziner zur Wahl. Der Testwagen war mit dem 92 kW/125 PS starken 1,4-Liter-TSI ausgestattet – dem zweitkleinsten Motor im Angebot. Der turbogeladene Vierzylinder geht extrem kultiviert zur Sache und arbeitet nur im unteren Drehzahlbereich etwas rauh. Im Stadtverkehr und auf der Landstraße schlägt er sich durchaus ordentlich, auf der Autobahn geht ihm bei mehr als 100 km/h etwas die Luft aus. Dass schnelles Reisen eher nicht seine Sache ist, zeigt auch der recht hohe Spritverbrauch von neun Litern. Bei gemäßigtem Tempo mit Landstraßen- [foto id=“391098″ size=“small“ position=“left“]und Stadtanteilen sind auch 7,5 Liter möglich.
Mindestens 26.900 Euro kostet das A3 Cabrio in dieser Motorversion. Dabei wird es aber kaum bleiben, da auch Kleinigkeiten extra kosten. Neben dem besseren Verdeck schlagen Klimaanlage, Metalliclack, Tempomat und Einparkhelfer extra zu Buche. So lassen sich die Anschaffungskosten problemlos auf über 40.000 Euro hieven. Zum Vergleich: Das technisch eng verwandte VW Golf Cabrio gibt es mit stärkerem Motor (118 kW/160 PS) und deutlich besserer Ausstattung für 26.075 Euro. Wer also auf das Markenprestige der edlen Tochter verzichten kann, bekommt bei der Konzernmutter deutlich mehr für sein Geld. Und bei Ambiente und Verarbeitung braucht sich der Golf vor dem A3 auch nicht mehr zu verstecken.
Viersitziges Cabrio der Kompaktklasse | |
Länge/Breite/Höhe:/ | 4,24 Meter/1,77 Meter/1,42 Meter |
Radstand: | 2,51 Meter |
Laderaumvolumen: | 260 – 674 Liter |
Antrieb: |
1,4-Liter-Turbobenziner, Frontantrieb, manuelles Sechsganggetriebe, 92 kW/125 PS |
maximales Drehmoment: | 200 Nm zwischen 1.500 und 4.000 U/min |
Vmax: | 200 km/h |
0-100 km/h: | 10,7 s |
Durchschnittsverbrauch nach EU-Norm je 100 Kilometer: | 6,0 Liter |
CO2-Ausstoß: | 139 g/km |
Testverbrauch: | 7,5 Liter |
Preis: | ab 26.900 Euro |
Alternative zu: | BMW 1er Cabrio, VW Golf Cabrio |
Passt zu: | Frischluftfans mit Standesbewusstsein |
Sieht gut aus: | offen und geschlossen |
geschrieben von auto.de/sp-x veröffentlicht am 25.11.2011 aktualisiert am 25.11.2011
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