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BMW
Wie die meisten Menschen pflegen wir mit Inbrunst unsere gesammelten Vorurteile. So haben wir dezidierte Ansichten über gewisse Fußball-Fans, über Politiker sämtlicher Couleur und die fahrerischen Fähigkeiten einiger ausgewählter Bevölkerungsgruppen. Und ja, zum Autotuning sagten wir bisher: Komplett überflüssig.
Kennen Sie die Menschen, die ihr Smartphone-Schmuckstück aus Angst vor Beschädigungen in eine Leder- oder Metallschutzhülle stecken? Na eben. Die von ganzen Designer-Horden sorgfältig austarierten Proportionen heutiger Neufahrzeuge werden durch Anbauteile wenn schon nicht [foto id=“480689″ size=“small“ position=“left“]zerstört so mindestens nicht verbessert. Und die von Auto-Tunern offerierten Leistungssteigerungen sind bei den heutigen Motoren ebenfalls unnötig, im schlimmsten Fall sogar schädlich.
Derart mit sicherem Halbwissen gewappnet ließen wir uns einen BMW 330d vor die Haustüre stellen. Ein erwiesenermaßen zeitlos schön gezeichnetes Auto, zu recht häufig mit einem Maßanzug verglichen. Nur dass dieser 3er nicht aus München kam, sondern aus dem saarländischen Merzig. Dort hat Kelleners seinen Sitz, ein Unternehmen, das sich voll und ganz der Entwicklung von Teilen und Zubehör für Fahrzeuge der bayerischen Marke widmet.
Die BMW-Mittelklasse sieht auch und gerade im Kelleners-Trim prima aus. Gut, Front- und Heckspoiler aus Karbon sind genauso wenig etwas für zurückhaltende Naturen wie der Edelstahl-Nachschalldämpfer, aber sie schrecken auch nicht ab, sondern verändern das vornehm-sportliche Grunddesign des Fahrzeugs in Richtung dynamisch-sportlich. Zusätzlich liegt der 330d by Kelleners vorne 2 und hinten 2,5 Zentimeter tiefer auf der Straße – also aufgepasst bei hohen Bordsteinen. Lediglich die 20-Zoll-Felgen „Hamburg“ kamen uns ein wenig arg exaltiert daher.
Die muss man aber ja nicht unbedingt nehmen. Umso besser: Allein die Felgen schlagen nämlich mit 4.863 Euro zu Buche. Dagegen nimmt sich die Leistungssteigerung mit 1.732 Euro geradezu bescheiden aus. Das Kit legt auf die 258 PS der Werksversion stolze 44 Pferdchen obendrauf. Das [foto id=“480690″ size=“small“ position=“right“]ohnehin mächtige Drehmoment des 3,0-Liter-Diesels steigt somit gleichzeitig von maximal 560 auf 650 Newtonmeter.
Natürlich kann man das angesichts der Werkswerte als völlig überflüssig bezeichnen. Aber Spaß macht es trotzdem. Der Motor reagiert schon auf die ersten Millimeter Fußbewegung am Gaspedal mit vehementem Beschleunigungswillen. Der satte Durchzug und der schön grummelnde Motor verführen übrigens eben nicht zu Tempoorgien, sondern verleitet eher zum cruisen – mit dem guten Gefühl, die dösenden Pferde jederzeit wecken und auf die Rennbahn schicken zu können.
Trotzdem, in Erinnerung bleibt beim Kelleners-BMW nicht unbedingt die gesteigerte Leistung. Denn dafür ist der Reihensechszylinder auch von Haus aus schon zu stark. Nein, es ist eher der souveräne Gesamteindruck, den das Auto hinterlässt, der uns so positiv überrascht hat. Denn bis auf die der Tieferlegung geschuldeten Einschränkungen bei Bordsteinen und ähnlichen, für die Karbonschürze gefährlichen Hindernissen, bleibt die hohe Alltagstauglichkeit des 3ers komplett erhalten.
Selbst der Komfort kommt nicht zu kurz und über den „Fahrerlebnisschalter“, ein Wort das in Zusammenhang mit dem getunten BMW besonders altbacken klingt, ist eine durchaus [foto id=“480691″ size=“small“ position=“left“]alltagstaugliche Grundeinstellung möglich. Gut, im Winter mag das anderes aussehen, aber wir fuhren den 330er ja im strahlenden Sommer 2013.
Und übrigens fielen auch die Reaktionen der Umwelt durchaus angemessen aus. Zwar kann man sich mit einem solchen Fahrzeug beim Nachtanken – 7,2 Liter Durchschnittsverbrauch gehen übrigens aus unserer Sicht völlig in Ordnung angesichts der gebotenen Leistungen – interessierten Nachfragen der Polo-GTI-Fraktion nicht erwehren, aber selbst kritischen Blicken aus der Car-Sharing-Ecke hielt der BMW stand. Fazit: Getunt werden kann auch mit Stil. Wieder ein liebgewordenes Vorurteil weniger.
Viertürige, fünfsitzige Limousine der Mittelklasse | |
Länge: | 4,62 Meter |
Breite: | 1,81 Meter |
Höhe: | 1,43 Meter, |
Radstand: | 2,81 Meter |
Kofferraumvolumen: | 480 Liter |
3,0-Liter-Diesel, Sechszylinder-Reihenmotor, 222 kW/302 PS | |
maximales Drehmoment: | 650 Nm |
0-100 km/h: | k.A. |
Vmax: | 250 km/h |
Durchschnittsverbrauch: | 4,9 Liter |
CO2-Ausstoß: | 129 g/km |
Abgasnorm: | Euro 5 |
Effizienzklasse: | A |
Testverbrauch: | 7,2 Liter |
Preis: | 57.850 Euro (Preis 330d ab Werk BMW: 45.000 Euro) |
Alternative zum: 330d ab Werk |
Passt zu: BMW-Fahrern mit Leistungshunger |
Sieht gut aus: es mag überraschen – aber ja |
geschrieben von auto.de/sp-x veröffentlicht am 02.09.2013 aktualisiert am 02.09.2013
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Lange nicht so ein optisch verbautes Auto gesehen, sieht ohne Logo aus wie ein Japaner ?!BMW hat schon tolle Autos gebaut warum dieser Wandel in punkto Optik ??????
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Gast auto.de
September 14, 2013 um 7:43 pm UhrWas für ein Wandel? Er führt konsequent die Linie von 7er und 5er fort. Oder ist bei Dir ein anderes Bild?