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BMW
Ronny Kauerhof — Der 3er-BMW in der Topvariante mit 258 PS starkem Sechszylinder-Diesel überzeugt als Kombi und bekommt mit dem M-Paket auch die sportliche Note, die sich potenzielle BMW-Kunden wünschen. Zusätzlich bietet der BMW in der 5. Touring-Generation mehr Platz für Zuladung. Nie ließ sich Fracht schöner verstauen
Im Januar wurden insgesamt 4.663 Fahrzeuge der BMW 3er-Baureihe in Deutschland zugelassen. Mit diesem Wert musste sich BMW nur knapp dem Klassenprimus VW Passat geschlagen geben. Sollten sich diese Werte über das Jahr bestätigen, wird BMW im Mittelklasse-Segment den Abstand zu VW verringern. Gerade im Kombi-Bereich könnte das bayrische Lifestyle-Produkt dem Lastenschlepper aus Wolfsburg das Wasser abgraben.[foto id=“464508″ size=“small“ position=“left“]
Trotz eines immer größer werdenden Spektrums an Fahrzeugtypen ist der 3er Touring seit der ersten Generation 1987 ein BMW-Dauerbrenner. Wie bisher herrscht jedoch Form über Funktionalität. Der Kofferraum des BMW 330d Touring schluckt 35 Liter mehr als sein Vorgänger. Seine 495 Liter sind im Vergleich zum Mittelklasse-Primus VW Passat Variant (603 Litern) jedoch nur ein kleiner Schritt zu einer funktionierenden Mischung aus stylisher Formsprache und Zuladekapazität. Mit umgeklappten Lehnen wird die 1.500-Liter-Marke geknackt, dabei entsteht eine nahezu ebene Fläche mit 1,90 Meter Länge. Damit verringert sich der Abstand zur hauseigenen 5er Reihe; der 3er befindet sich jetzt auf dem gleichen Niveau wie das T-Modell der C-Klasse (485-1.500 Liter). Allerdings bieten selbst Konkurrenten unterhalb der Premiumklasse, wie z.B. der 18 Zentimeter längere Mazda6, deutlich mehr Raum für Gepäck, ohne auf eine ansehnliche Designsprache zu verzichten. Mit einem Stauvolumen von 1.664 Litern befindet sich die Kombiversion des Mazda6 fast auf Augenhöhe zum Passat.
Mit 62 Zentimetern Ladekantenhöhe scheinen die Ingenieure einen optimalen Wert gefunden zu haben; die gleiche Höhe findet man auch beim 3er BMW und beim VW Passat. Eine Edelstahleinlage schützt die Karosserie beim Beladen vor Schäden. Die Heckklappe öffnet sich bei Bedarf auch mittels einer Fußbewegung unter dem Stoßfänger. Vom Vorgänger wurde die separat zu öffnende Heckscheibe übernommen. Eine intelligente Lösung bietet BMW im Kofferraum. Serienmäßig gibt es eine umklappbare Rückbank (40:20:40). Ebenfalls praktisch ist das Befestigungssystem mit variablen Steckelementen zur Abgrenzung des Gepäcks (99 Euro Aufpreis). Verbessert wurde auch die Handhabung des Kofferraumverdecks. Es ist [foto id=“464509″ size=“small“ position=“right“]zweigeteilt und kann anstelle eines Ersatzrads im Unterboden des Kofferraums verstaut werden. BMW setzt stattdessen auf Notlauf-Reifen, die im Fall der Fälle den Weg zur nächsten Werkstatt ermöglichen.
auto.de fuhr das Topmodell der 3er Reihe, einen 3-Liter-Diesel mit 258 PS. Neben dem Reihensechszylinder gibt es noch sechs andere Motoren zur Wahl. Der Touring tritt mit zwei Benzinern in Kombination mit manueller Schaltung oder 8-Gang-Automatik an. Die Preise des 320i und 328i starten zwischen 34.850 und 41.690 Euro. Letzterer gilt für die Steptronic, die wahlweise eine noch sportlichere Auslegung der ohnehin sehr guten Automatik zulässt. Der Basispreis für den günstigsten Diesel-Kombi mit 1.6-Liter Hubraum und 116 PS beginnt bei 32.350 Euro. Abgesehen vom 330d sind alle Dieselmotoren auch mit Handschaltung erhätlich.
Der aktuelle BMW 3er ist serienmäßig mit Klimaanlage und zahlreichen Fahrassistenzsystemen wie Antiblockiersystem (ABS) oder Dynamische Stabilitäts Control (DSC) gut ausgestattet. Den Status »Premium« verdient sich der Autobauer mit vielen Extras, die im Kombi zusätzlich verbaut werden können. Die Auswahl kann aufgrund der Menge an Optionen eine abendfüllende Beschäftigung werden. Für den Testwagen summieren sich die Kosten für die aufpreispflichtigen Optionen auf 22.230 Euro. Insgesamt schlägt der getestete 3er mit 69.220 Euro zu Buche. Dass es noch teurer geht, zeigt das vergleichbare T-Modell der C-Klasse von Mercedes-Benz, die ausstattungsbereinigt knapp 4.000 Euro über dem 3er Touring liegt.
Der 330d wird nur mit der exzellent austarierten 8-Gang-Automatik angeboten. Mit dem Gaspedal am Anschlag kann der Kombi in 5,6 Sekunden von 0 auf 100 beschleunigen. Noch mehr Rennfahr-Attitüde wäre für ein Fahrzeug mit Transportgedanken des Guten zu viel.
Dank des Sportprogramms und der 560 Newtonmeter, die schon bei 1.500 Umdrehungen anliegen, ist es bis zur automatischen Abreglung bei 250 km/h auch nicht weit. Auf der Autobahn läuft der Wagen bei diesen Geschwindigkeiten ruhig. Windgeräusche bleiben außen vor. Bei kurzen Zwischensprints zeigt sich, was im Kombi steckt. Auch für diese Aktion sind die gut positionierten Schaltpaddles am Lenkrad nicht erforderlich.
Die Länge von 4,62 Meter und der um fünf Zentimer vergrößerte Radstand tragen zur komfortablen Beinfreiheit im Fond bei; das ist genug Platz für große Mitfahrer. Interessant sind die klappbaren Kopfstützen für die Rückbank, sie ermöglichen eine freie Sicht nach hinten (60 Euro Aufpreis).[foto id=“464510″ size=“small“ position=“left“]
Serienmäßig ist die Start-Stopp-Funktion an Bord und hilft, den verhältnismäßig guten Verbrauch von 7,8 Litern Diesel auf 100 Kilometer zu erreichen. Laut Hersteller sind sogar 5,1 Liter möglich, diesen Wert konnten wir jedoch selbst bei gemächlicher Fahrt nicht erreichen. Mit einem Schalter kann der Fahr-Modus des Fahrzeugs gewählt werden. Ist man im Eco-Modus besonders effizient unterwegs, zeigt der Bordcomputer an, wie viele Kilometer Reichweite man hinzugewonnen hat. Zusätzlich gibt es noch die Einstellungen Normal, Sport und Sport+ ohne ESP. Deutlich spürbar ist die Leistungszunahme in den Sportmodi. Auch das Fahrverhalten kommt einem Sportwagen gleich. Der BMW kurvt ohne die geringsten Schwächen über Landstraßen. Das betrifft sowohl die Lenkung als auch das Fahrwerk, das selbst Kopfsteinpflaster ohne merkliches Rütteln meistert. Die Federung ist durch M-Paket (4.100 Euro) und M-Fahrwerk (740 Euro) sportlich straff. Die Fahrsicherheit wird durch die M-Sportbremsen gesteigert (700 Euro).
Assistenzsysteme für den Spurwechsel (560 Euro), zum Spurhalten (520 Euro) oder das mehrfarbige Head-up-Display (980 Euro) verringern das Unfallrisiko. So warnt das Auto mittels Lichtsignal am Seitenspiegel vor Fahrzeugen im toten Winkel, und das Lenkrad vibriert beim Überqueren von Fahrbahnmarkierungen. Der Clou sind jedoch die Informationen, die in die Frontscheibe gespiegelt werden. Tempolimit und aktuelle Geschwindigkeit schweben im Blickfeld des Fahrers über der Straße. Der Fahrer muss den Blick nicht mehr zwischen Straße und Armaturen wechseln und kann sich vollständig auf die Strecke konzentrieren. Ebenso gut funktioniert die Anbindung des Smartphones über die Bluetoothschnittstelle (740 Euro).
Verblüffend einfach ist das Einparken. Als besonders hilfreich erwies sich hier der sogenannte Surround-View-Modus für 740 Euro Aufpreis. Ähnlich wie in einem Computerspiel werden Wagen und Umgebung aus der Vogelperspektive dargestellt. [foto id=“464511″ size=“small“ position=“left“]Der Fahrer sieht auf dem Display sehr genau, wie weit er noch rangieren kann.
Der BMW 330d Touring ist fast perfekt. Kleine Schwächen wie das bescheidene Ladevolumen und das geringe Zuladungsgewicht trüben kaum das Bild dieses Wagens. Dabei ist die aktuelle Generation des Touring noch praktischer als sein Vorgänger. Mehr Platz für die Mitfahrer im Fond und für die Fracht werten ihn auf. Bleibt nur das Preisproblem. Mit fast 70.000 Euro ist der geteste Wagen Teil einer sich neu formierenden Edel-Mittelklasse. Für den Normalverdiener sind solche Preise fast unerschwinglich.
Datenblatt BMW 330d Touring |
|
Länge/Breite/Höhe (m) | 4,62/1,81/1,43 |
Radstand (m) | 2,81 |
Motor | 3.0-Liter TwinPower Turbo 6-Zylinder Dieselmotor |
Leistung | |
Hubraum (ccm) | 2.993 |
Leistung (kW/PS) | 190/258 |
max. Drehmoment (Nm bei U/min) | 560 bei 1.500 – 3.000 |
Höchstgeschwindigkeit (km/h) | 250 |
Beschleunigung 0-100 km/h (s) | 5,6 |
Verbrauch | |
Test-Verbrauch (l/100 km) | 7,8 |
Verbrauch laut Hersteller (l/100 km) | 5,1 |
CO2-Ausstoß laut Hersteller (g/km) | 135 |
Schadstoffklasse | Euro 5 |
Energieeffizienzklasse | A |
Ausstattung (Basismodell) |
6 Airbags, Gurtkraftbegrenzer, Crash-Sensoren, Reifen-Pannen-Anzeige, Dynamische Stabilitäts Control (DSC) inkl. Antiblockiersystem (ABS), Automatische Stabilitäts Control (ASC) und Dynamische Traktions Control (DTC) , |
Gewicht und Zuladung | |
Leergewicht (kg) | 1.680 |
zulässiges Gesamtgewicht (kg) | 2.155 |
Kofferraumvolumen (l) | 495 – 1.500 |
Preis (Euro) | |
Basismodell ab | 32.350 |
Testwagen ab | 46.150 |
Bewertung | |
Exterieur-Design | 1,7 |
Interieur-Design | 1,6 |
Multimedia | 1,5 |
Navigation | 1,5 |
Fahrbetrieb | 1,5 |
Verbrauch | 2,0 |
Kosten pro Jahr (Euro)1 | |
Kraftstoffkosten2 | 1.848,60 |
Steuern | 335 |
Wertverlust | 10.383 |
Gesamtkosten pro Jahr |
12.566,60 |
Testnote | 1,6 |
+ |
sportlicher Kombi |
+ |
moderater Verbrauch |
+ |
elegantes Design |
– |
hoher Grundpreis |
– |
teure Aufpreisliste |
1 Die Kosten pro Jahr setzen sich aus Kraftstoffkosten, Kfz-Steuer und errechnetem Wertverlust (15 Prozent p.a.) zusammen. | |
2 Kraftstoffkosten bei 1,58 Euro/l Diesel und einer jährlichen Laufleistung von 15.000 Kilometern |
geschrieben von auto.de/kau veröffentlicht am 19.02.2013 aktualisiert am 19.02.2013
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Es ist schwer ,hier noch einen Kommentar zuzufügen denn ja wenn man die Ankaufspreise umrechnet ob in D-Mark oder in Österreichischer Altwährung wie ÖS. kommen andere Zahlen heraus ! Aber wir leben im Jahr 2013 und müssen uns ob wir wollen oder nicht mit dem Euro abfinden. Jeder hat das Recht selbst zu bestimmen ob Ihm das Auto sprich wie oben der BMW 330 D der Preis wert ist oder nicht. Da es noch eine Zielgruppe gibt die diese Autos kaufen können wir uns nur gratulieren,denn dann gibt es sicher noch keine Wirtschaftskriese !!!
AF 05.05.13, 21:42: Du kannst es ja auch noch in Reichsmark umrechnen, dann bist Du bei einigen Milliarden. Was ist das für eine blödsinnige Umrechnung auf eine Währung, die es seit 12 Jahren nicht mehr gibt und das Umrechnungsverhältnis von 2001 völlig absurd und unrealistisch ist.
140.000 DM für einen Mittelklasse Wagen ?! Krass …
Ein "3er" BMW, mit einigermaßem großen Motor und einigermaßen voller Ausstattung für 70t€?
Ich frage mich, wie lange soetwas im "System" noch funktioniert. Leasing scheint die Neuwagenpreise echt kaputt zu machen… Vor Nichtmal 10 Jahren kostete ein sehr gut ausgestatteter 330i noch 40t€. Für 70t€ gab es einen 730d!
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Volker Dembke
Mai 6, 2013 um 6:09 pm Uhres ist schon fast niedlich wie sich der autor bemüht, den möchtegernkonkurrenten audi NICHT zu vergleichszwecken ran zu ziehen, der bei extrem schlechterer verarbeitung und exorbitant höherem verbrauch mal eben so schlappe 12000€uro teurer ist, so viel, wie ein audi vergleichbarer DACIA Duster in der Grundausstattung kostet