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BMW
Holger Zehden – Vor dem Autokauf stellen sich unzählige Fragen: Benziner oder Diesel? Kompaktwagen oder doch lieber Mittelklasse? Limousine oder Kombi? Zumindest die letzte Frage nimmt BMW einem bei der 3er-Reihe nun ab. Denn die Antwort lautet: weder, noch! Möglich macht’s der BMW 3er GT. Dem auto.de-Test stellte sich der GT mit Basis-Diesel 318d.
Die Bezeichnung „Gran Tourismo“ war[foto id=“492742″ size=“small“ position=“right“] für mich irgendwie immer mit noblen Sportkarossen aus Italien verbunden. Da passte der BMW 5er GT, den BMW 2009 auf den Markt gebracht hat, nicht ins Konzept. Zumal der „buckelige“ 5er wahrlich keine Schönheit war. Umso skeptischer war ich nach der Ankündigung, dass BMW nun auch dem neuen 3er – einem wie ich finde sehr schönen und eleganten Auto – ebenfalls eine GT-Version aufdrücken will.
Doch die Skepsis verflog recht schnell, als ich dem 3er GT erstmalig auf der Pressepräsentation im März dieses Jahres begegnet bin. Und auch der schneeweiße Testwagen, der unlängst vor meiner Bürotür stand, sollte dieses Urteil bestätigen. Im Gegensatz zum großen Bruder der 5er-Reihe, ist der 3er GT alles andere als das hässliche Entlein der Baureihe, wobei man das seit dem Facelift des 5ers auch nicht mehr einfach so stehen lassen kann. Doch die Formgebung des 3er GT wirkt in sich einfach stimmiger, wurde dynamischer gezeichnet. Statt feststehendem Buckel sorgt ein aktiver Heckspoiler ab 120 km/h für Abtrieb, der bei unter 80 km/h wieder in der Heckklappe des 3er GT verschwindet. Rahmenlose Türen, wie sie sonst bei BMW nur den Cabrios und Coupés vorbehalten sind, werten die Optik des [foto id=“492743″ size=“small“ position=“left“]3er GT ungemein auf. Wobei mir persönlich die noch dynamischere „Sport Line“ von meiner ersten Begegnung mit dem BMW 3er GT besser gefällt das die „Modern Line“ des aktuellen Testwagens. Doch genau für solche persönlichen Vorlieben bietet BMW ja die drei Optik-Pakete „Sport-“, „Modern-“ und Luxury Line“ an.
Während der „kleine“ Gran Tourismo von außen also die deutlich bessere Figur macht als sein großer Bruder, wartet der 3er GT im Innenraum mit den gleichen Tugenden auf, wie der 5er. Das Cockpit ist identisch mit dem der Limousine oder des Kombis, beim Raumangebot überflügelt der BMW 3er GT die beiden Varianten jedoch bei weitem. Können es sich Fahrer und Beifahrer generell in der BMW 3er-Reihe recht bequem machen, erschließt sich erst den Fondpassagieren die eigentliche Bedeutung von „Gran Tourismo“. Denn durch den um 11 Zentimeter gestreckten Radstand können Personen in der zweiten Reihe die Beine richtig lang machen. Und auch das Gepäckabteil des BMW 3er GT profitiert vom Längenzuwachs[foto id=“492744″ size=“small“ position=“right“], fasst mit 520 Litern deutlich mehr als der Kombi.
Doch über die generellen Qualitäten der BMW 3er-Reihe und des GT im speziellen wurde bereits genug gesagt (wer dennoch Details will kann hier mehr über den 3er GT und hier über den 3er Touring lesen). Wirklich Interessant war der Motor, mit dem der Testwagen ausgerüstet war. Denn statt eines Topmotors hatte BMW mir den Basisdiesel zum Test geschickt. Während das bei Limousine und Kombi der 316d mit 116 PS starkem 2.0-Liter-Diesel ist, beginnt die Motorenpalette des größeren GT erst beim 318d. Der bietet mit 143 PS und 320 NM auch ausreichend Kraft für den größten aller 3er. Allerdings wird mir bereits nach wenigen Tagen klar, warum BMW den 318d lieber nicht als „Sport Line“ geschickt hat. Natürlich ist der 3er GT mit 143 PS eigentlich ausreichend motorisiert, man spürt jedoch recht deutlich, dass der GT knapp 100 kg mehr auf die Waage bringt als der Kombi. Die für BMW sprichwörtliche „Freude am Fahren“ beschränkt sich hier jedoch auf den ungeheuren Reisekomfort. Sportliche ambitionierte [foto id=“492745″ size=“small“ position=“left“]Fahrer dürften dagegen ein wenig enttäuscht sein. Das gilt jedoch ausschließlich für den Vorwärtsdrang des Selbstzünders, in Sachen Kurvendynamik steht der BMW 3er GT seinen beiden Baureihen-Geschwistern in nichts nach. Auch in Sachen Verbrauch kann der BMW 318d GT eigentlich überzeugen, kommt in Verbindung mit dem 8-Gang-Automatic-Getriebe laut Hersteller mit 4,8 – 4,9 Liter Diesel 100 km weit. Nach zweiwöchigem Test schien der Verbrauch laut Bordcomputer jedoch bei 6,4 l/100 km wie festgenagelt. Kein schlechtes Ergebnis – vor allem in Anbetracht von Größe und Gewichts des 3er GT – doch vom Hocker gehauen hat es mich nicht.
Trotzdem würde ich dem BMW 318d GT ein sehr gutes Urteil ausstellen, hätte ich nicht zuvor bereits den GT auch als 320d gefahren. Denn ich bekomme einfach nicht aus meinem Hinterkopf, dass hier exakt der gleiche Motor verbaut wurde und beim 318d einfach in seiner Leistung[foto id=“492746″ size=“small“ position=“right“] gedrosselt wurde. Vor allem weil sich der deutlich agilere 320d auch genauso viel Kraftstoff gönnt wie die kleinere Version in meinem Testwagen. Die 3.100 Euro Aufpreis für die größere Ausbaustufe des Motors dürften dabei vermutlich kein allzu großes Hindernis sein. Denn für Sparfüchse ist der mindestens 36.800 Euro teure 3er GT ohnehin nichts. Mein umfangreich ausgestatteter Testwagen lag bereits bei 53.610 Euro. Abgesehen davon zeigt der 3er GT auf, wie ein Gran Tourismo sein muss. Optisch finde ich den Wagen sehr gelungen. Durch den langen Radstand genießt man im Innenraum nicht nur Platz wie in der ersten Klasse, der 3er GT liegt auch unheimlich ruhig auf der Straße. In Kombination mit dem sehr kultivierten 2.0-Liter Diesel ist der BMW 3er GT wirklich einer für die ganz langen Touren.
Exterieur-Design | 1,5 |
Interieur-Design | 1,4 |
Multimedia | 1,3 |
Navigation | 1,3 |
Fahrbetrieb | 1,5 |
Verbrauch: | 1,8 |
Kosten pro Jahr* | |
Anschaffungspreis Testfahrzeug | 53.610 Euro |
Kraftstoffkosten** | 1.516,80 Euro |
Steuern | 228,00 Euro |
Wertverlust | 8.041,50 Euro |
Gesamtkosten pro Jahr: |
9.786,30 Euro |
Testergebnis/Gesamtprädikat: |
1,5 |
*Kosten pro Jahr setzen sich zusammen aus Kraftstoffkosten, Kfz-Steuer, errechnetem Wertverlust (15 Prozent p. a.) |
Länge/Breite/Höhe (m) | 4,82/1,83/1,51 |
Radstand (m) | 2,92 |
Motor: |
Vierzylinder-Turbodiesel |
Hubraum: |
1.995 ccm |
Leistung: |
105 kW/143 PS |
max. Drehmoment: |
320 Nm zwischen 1.750 – 2.500 U/min |
Höchstgeschwindigkeit: | 210 km/h |
0 – 100 km/h: | 9,6 s |
Verbrauch (Norm): | 4,8 – 4,9 l/100 km |
CO2: | 129 – 127 g/km |
Abgasnorm: | Euro 5 |
Effizientklasse: | A |
Ausstattung (Basismodell, Auswahl) | Telematikdienst mit manuellem und automatischem Notruf,acht Airbags, Anti-Blockier-System (ABS) inkl. Cornering Brake Control (CBC), Dynamische Stabilitäts Control (DSC) mit erweiterten Funktionen inkl. Dynamische Traktions Control (DTC) und Dynamische Brems Control (DBC), Aktiver Heckspoiler (fährt automatisch bei 110 km/h aus), 17-Zoll Leichtmetallräder, Multifunktion für Lenkrad (Leder) inkl. Speed Limit Device, Klimaautomatik, schlüsselloser Motorstart, elektrische Fensterheber vorn und hinten, Funkfernbedienung für Zentralverriegelung, Radio Professional mit 6 Lautsprechern, CD-Laufwerk inkl. MP3-Decoder |
Gewicht und Zuladung | Limousine |
Leergewicht (kg) | 1.635 |
zulässiges Gesamtgewicht (kg) | 2.130 |
Zuladung (kg) | 570 |
Kofferraum-Volumen (l) | 520 – 1.600 |
Preise (Euro) | |
Basismodell (318d): | ab 36.150 |
Testwagen: | 53.610 |
geschrieben von Holger Zehden/auto.de veröffentlicht am 18.11.2013 aktualisiert am 18.11.2013
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Gast auto.de
Dezember 2, 2013 um 9:39 pm UhrHabe am 1.Advent 2013 den 320d Gran Tourismo Probe gefahren und bin auch begeistert,wenn da nicht die sehr stark störenden Windgeräusche (rahmenlose Fenster)gewesen wären die permanent ab 100 km/h aufwärts zunahmen,sodaß längere Autobahnfahrten zum Problem werden können. Wahrscheinlich hat der Tester das Auto nur im Stadtverkehr bewegt! Aber darüber muß sich jeder selbst sein Urteil bilden. Ich kaufe dieses Auto jedenfalls nicht,obwohl ich schon seit 1990 BMW fahre!