BMW

Test: BMW 535i – Maß gehalten

Was soll ich zum Empfang heute Abend anziehen? Den dunkelblauen Zweireiher, die sportliche Kombination oder doch lieber und ganz lässig Jeans und Sakko? Eine Frage, die sich das schöne Geschlecht zwar häufiger stellt, um die aber auch Männer manchmal nicht herumkommen. Um das dazu passende Auto muss man sich dafür keine Sorgen machen – solange man einen BMW 535i vor der Tür stehen hat. Und das hatten wir immerhin 14 lange Tage lang.

Schön, Solid und Komfortabl

An das Schöne, Solide und Komfortable gewöhnt man sich schnell. So ging es uns auch mit unserem Testwagen. Die neue 5er-Reihe von BMW ist im Vergleich zum Vorgänger deutlich gereift und in fast allen denkbaren Kriterien besser geworden. Vor allem aber ist sie – auch optisch –  sehr nah an den die große 7er-Reihe gerückt. Wer keine Chauffeurs-Limousine braucht und [foto id=“328246″ size=“small“ position=“left“]auf das kleine Image-Plus der bayerischen Oberklasse pfeifen kann, der ist mit dem 5er also auf jeden Fall gut bedient.

Eine gute Wahl

So viel sei also vorweg schon gesagt. Und wenn wir schon bei Stil und Auftritt sind: Die Bayerischen Motorenwerke bauen inzwischen auch fantastische Diesel. Aber in einen 5er gehört, wenn man es sich leisten kann, natürlich ein Benziner. Oder würden Sie den Abendanzug mit Sicherheits-Arbeitsschuhen kombinieren? Na, also. Der 335i ist auf jeden Fall eine gute Wahl. Er hat zwar nur 3,0-Liter Hubraum und nicht 3,5, wie sein Name suggeriert, aber an diese Art Fehlinformation haben wir uns ja inzwischen gewöhnt. Und es gibt auch noch zwei andere 3,0-Liter-Benzinmotoren für das Fahrzeug aber mit nur 204 und 256 PS und ohne Turbounterstützung. Und da der nächstgrößere Motor schon ein durstiger und teurer V8 ist, darf der 335i als die ideale Entscheidung gelten.

Motorisierung

Der Motor zieht tatsächlich prächtig durch das gesamte Drehzahlband, kein Wunder wird das maximale Drehmoment doch zwischen 1.200 und 5.000 Umdrehungen bereitgestellt, und damit im Normalbetrieb praktisch ständig. Fein hinbekommen hat BMW auch die Abstimmung mit der Achtgang-Automatik, die allerdings 2.200 Euro extra kostet. Aber wer will in einem solchen Fahrzeug schon sechs Gänge per Hand schalten?  [foto id=“328247″ size=“small“ position=“right“]Dann lieber beide Hände am Lenkrad und sich in den Ledersitz kuscheln (Aufpreis: 2.010 Euro).

Extra-Spaß – Extra-Kosten

Ja, so ist es eben. Vieles was in unserem Fahrzeug Extra-Spaß machte kostet auch extra. Hier einige wirklich empfehlenswerte Extras, über Automatik und Ledergestühl hinaus: Metallic-Lack (980 Euro), Xenon-Licht (1.200 Euro), Parksensoren (810 Euro), Rückfahrkamera (420 Euro), Navigation (mindestens 1.840 Euro) und automatisch abblendende Innen- und Außenspiegel (210 Euro).

Ein Special ist uns vor allem ans Herz gewachsen: das Head-up-Display für weitere 1.390 Euro. Hier werden Informationen zur Geschwindigkeit und zur Navigation auf die Windschutzscheibe und damit ins Gesichtsfeld des Fahrers gespiegelt. Das ist nicht störend, sondern eine ungeheure Erleichterung, weil man zum Beispiel auf langen Autobahnfahrten, der [foto id=“328248″ size=“small“ position=“left“]Domäne des BMW, aber auch in unbekannten Innenstädten den Blick nicht mehr von der Straße nehmen muss. Addieren wir die wichtigsten Extras zum Grundpreis von 50.300 Euro, haben wir die 60.000er-Grenze schon erreicht.

Selbst auf der Landstraße macht der Bayer Spaß

Zurück zum Auto, dessen Perfektion schon ein wenig unheimlich ist. Na gut, ein Kurvenräuber kann ein Fahrzeug der gehobenen Mittelklasse mit 4,90 Metern Länge kaum sein. Trotzdem: Selbst auf der Landstraße macht der Bayer Spaß, wenn man darunter entspanntes dahingleiten und das gute Gefühlt versteht, den weiter vorne auftauchenden Traktor jederzeit leicht und lässig überholen zu können.

Lesen Sie weiter auf Seite 2: Kein Grund zur Klage; Fazit; techn. Daten & Preis

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Kein Grund zur Klage

Bei zügiger, aber entspannter Fahrweise – zu der dieser 5er durchaus animiert – hält sich auch der Spritkonsum des wunderbaren Reihensechszylinders in Grenzen. Natürlich werden die angegebenen 8,5 Liter Durchschnittsverbrauch auch nicht [foto id=“328250″ size=“small“ position=“left“]annähernd erreicht – bei welchem Auto ist das schon der Fall? Aber 10,2 Liter Testverbrauch über rund 2.000 Kilometer unterschiedlichster Fahrstrecke mit durchaus sehr schnell gefahrenen Autobahnabschnitten sind wahrlich kein Grund zur Klage.

Fazit

So ging es uns am Ende der Testzeit wie dem Besitzer eines Maßanzugs: Solange er keinen hatte, vermisste er ihn auch nicht. Jetzt aber will man auf keinen Fall wieder zur Konfektionsware greifen. Wir wollten auch nicht, mussten aber. Zum einen, weil der Abholdienst vor der Tür stand, zum anderen, weil wir uns diesen Lebensstil dann auf Dauer doch nicht leisten wollen. Für uns hieß es also zurück zu Jeans und Freizeithemd, für unseren BMW zurück nach München. Und da passt der noble Bayer letztlich eigentlich auch besser hin.

Datenblatt BMW 535i:
Viertürige, fünfsitzige Limousine der gehobenen Mittelklasse
  
Maße: – Länge: 4,90 Meter
– Breite: 1,86 Meter
– Höhe: 1,46 Meter
Kofferraumvolumen: 520 Liter
   
Antrieb: 3,0-Liter-Benzinmotor, 6 Zylinder in Reihe
Leistung: 225 kW/306 PS bei 5.800 U/min
maximales Drehmoment: 400 Nm zwischen 1.200 und 5.000 U/min
0-100 km/h: 6,0 s
Vmax: 250 km/h
Durchschnittsverbrauch: 8,5 Liter/100 Kilometer
CO2-Ausstoß: 199 g/km
Testverbrauch: 10,2 Liter
Abgasnorm: Euro 5
   
Versicherungseinstufung: – 20 (Haftpflicht)
– 27 (Vollkasko)
– 29 (Teilkasko)
   
Preis: ab 50.300 Euro
Kurzcharakteristik: BMW 535i
  
Alternative zu: Mercedes E 350, Audi A6 3.0, Lexus GS 460
Passt zu: Nadelstreifen, dezenter Krawatte und schwarzen Schuhen
Sieht gut aus: vor dem Business-Hotel

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