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BMW
Ich gebe es zu, auf dieses Fahrzeug hatte ich mich gefreut. Und das lag nicht nur am wunderschönen Herbst, für viele Cabriolet-Fahrer sowieso die schönste Jahreszeit für eine Ausfahrt. Nein, auch das Fahrzeug selbst schien passend zum goldenen Sonnenschein eine Symbiose aus Kraft, Komfort und kühlem Kopf zu versprechen.
Das BMW 6er Cabriolet, ein Designobjekt von 4,90 Metern Länge, mit dem man sogar von A nach B kommen kann. Wie beim Coupé überzeugt die formale Gestaltung auf Anhieb, mit der kleinen Einschränkung, dass im geschlossenen Zustand das Verdeck von hinten etwas uneleganter als der Rest des [foto id=“388553″ size=“small“ position=“left“]Autos wirkt. Ansonsten: Großes Kino. Das 6er Cabrio lebt vor allem von seiner extrem flachen Silhouette, die das Fahrzeug förmlich auf den Asphalt zu drücken scheint. Die typische BMW-Front ist hier noch ein wenig aggressiver geraten, die Seitenlinie makellos, das Heck zumindest überzeugend.
Die formale Perfektion bringt aber auch offenkundige Nachteile mit sich. So fragt man sich, wie es den Entwicklern bei einem Auto von 4,90 Meter Gesamtlänge gelungen sein kann, so wenig Platz für Fondpassagiere und Gepäck bereitzustellen. Auf den zwei Rücksitzen kann man wirklich nur kleine Kinder platzieren und 300 Liter Gepäck sind Kleinwagen-Format. Gut, in geschlossenem Zustand sind es 50 Liter mehr, aber das ist ein theoretischer Wert, denn dann lässt sich das Dach ja nicht mehr öffnen.[foto id=“388554″ size=“small“ position=“left“]
Bei den Produktbezeichnungen gehört schummeln heute zur Tagesordnung. BMW macht da keine Ausnahme. Anders, als es die Bezeichnung 640i vermuten lässt, schlägt unter der Motorhaube kein 4,0-Liter-Benziner. Wir müssen uns mit drei Litern Hubraum zufriedengeben und verstehen einmal mehr, was jammern auf hohem Niveau bedeutet. Denn der in Reihe gelegte Turbo-Sechszylinder ist natürlich ein weiteres Wunderwerk der bayerischen Motorenwerke: samtig, seidig, kräftig und durchzugsstark. Nur sparsam ist er nicht wirklich. Statt knapp acht Litern, wie es der offizielle Durchschnittsverbrauch suggeriert, brauchten wir deutlich über elf. Kaum vorstellbar, dass man den Normwert auch nur annähernd [foto id=“388555″ size=“small“ position=“left“]erreichen kann, ohne die Freude am Fahren nicht schon im Ansatz zu ersticken. Aber für Sparfüchse gibt es ja einen Diesel und wem der Verbrauch gänzlich gleich ist, kann ja den 650i mit acht Zylindern bestellen.
Die hat unser 6er Cabriolet nicht, aber dafür acht Gänge, die perfekt auf den Motor abgestimmt sind. Der BMW wird so zum Wohlfühlcabrio, zumal ja tolle Ledersitze, eine sehr gute Heizung und die tadellose Verarbeitung diesen Eindruck unterstützen. In Sachen Innenraum ist der 6er vielleicht sogar der schönste BMW, denn ergänzt die bei den Bayern stets etwas unterkühlte Instrumentierung mit schönem Holz und [foto id=“388556″ size=“small“ position=“left“]hochwertigen Kunststoffen.
Die Fahrt durch den Herbstnachmittag wird somit Vergnügen, wenn auch zu einem teuren. Denn mit einem Grundpreis von über 83.000 Euro, die unser Testwagen locker um weitere 10.000 Euro übertraf, schlägt BMW einmal mehr sehr selbstbewusst zu. Von wegen Luft kostet nichts. Die frische Luft, genossen in einem offenen 6er, ist für die meisten Menschen sogar unerschwinglich. Wer es sich jedoch leisten kann und mag, und wer keine allzu großen Ansprüche die Transportfähigkeiten seines Cabriolets stellt, hat mit dem BMW 640i ein Fahrzeug, das nach dem heutigen Stand der Technik einer Perfektion schon sehr nahe kommt.
Zweitüriges, viersitziges Cabriolet der Oberklasse | |
Länge/Breite/Höhe: | 4,89 Meter/1,89 Meter/1,37 Meter |
Radstand: | 2,86 Meter |
Kofferraumvolumen: | 350 Liter (geschlossen), 300 Liter (geöffnet) |
Motor: | 3,0-Liter-Reihensechszylinder-Turbobenziner 235 kW/320 PS |
maximales Drehmoment: | 450 Nm zwischen 1.300 und 4.500 U/min |
0-100 km/h: | 5,7 s |
Vmax: | 250 km/h |
Durchschnittsverbrauch: | 7,9 Liter je 100 Kilometer |
CO2-Ausstoß: | 185 g/km |
Testverbrauch: | 11,3 Liter |
Preis: | ab 83.300 Euro |
Alternative zu: | BMW 7er Limousine |
Passt zu: | Gentlemen-Drivern mit großen Geldbeutel und Freiluft-Vorliebe |
Sieht gut aus: | sogar bei geschlossenem Verdeck |
geschrieben von auto.de/sp-x veröffentlicht am 02.12.2011 aktualisiert am 02.12.2011
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