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BMW
Wenn, wie es so treffend heißt, das Überflüssige das zutiefst Notwendige ist, dann war dieser Testwagen schlechterdings unentbehrlich. Nicht, dass es bei BMW an sportlichen Limousinen mangeln würde. Immerhin bieten die Bayern in ihrer 6er-Baureihe Coupé und Cabrio mit Gardelängenmaß (4,90 Meter), starken Motoren und hinreißendem Design an. Was aber wohl nicht gereicht hat, so dass im letzten Sommer das Gran Coupé nachgeschoben wurde. Es zeichnet sich in erster Linie durch zwei hintere Türen aus, womit es nach puristischer Definition strenggenommen gar kein Coupé mehr ist, aber in Wettbewerb mit dem Mercedes CLS, dem Audi A7 und dem Porsche Panamera treten kann – allesamt ebenfalls Viertürer.
Die Entscheidung für dieses Fahrzeug hatte vor allem ein weiteres Längenwachstum zur Folge, das Gran Coupé misst stolze 5,01 Meter. Zwei Türen und 11 Zentimeter, die sich BMW im [foto id=“460992″ size=“small“ position=“left“]Vergleich zum normalen 6er Coupé mit rund 4.500 Euro extra bezahlen lässt. Ach ja, und einen halben Sitzplatz bekommt man auch noch dazu. Ist der normale 6er ein 4-Sitzer, nennt BMW das große Pendant etwas verschämt 4+1-Sitzer. Soll heißen: Offiziell darf man eine fünfte Person mitnehmen, in der Praxis sollte das höchstens bis zur nächsten Bushaltestelle sein.
Unser Testwagen kam mit der kleineren Benziner-Motorisierung, einem 3,0-Liter-Reihensechszylinder mit 235 kW/320 PS Leistung, der mit 79.900 Euro in der Preisliste steht. Wer aufs Kleingeld nicht zu achten braucht, kann sich natürlich auch den V8 bestellen, eine Wuchtbrumme mit 330 kW/450 PS. Und wer angesichts der hohen Grundinvestitionen wenigstens beim Verbrauch sparen will, für den hat BMW auch noch einen Reihensechszylinder-Diesel (230 kW/313 PS) im Angebot.
Wer fühlten uns mit dem kleineren Benziner allerdings optimal bedient. Die verschwenderische Anordnung der Zylinder in Reihe, was es heute nicht mehr allzu häufig gibt, hat eine wunderbare, bestens zu einer Reiselimousine passende Laufruhe zur Folge. Und die lange Reise ist tatsächlich die Domäne des Gran Coupés. Die Ausmaße des Fahrzeugs, neben seiner Länge auch die üppige Breite von fast 1,90 Meter plus Außenspiegel, prädestinieren ihn nun wirklich nicht fürs die innerstädtische Parkplatzsuche und schon gar nicht für Parkhäuser, [foto id=“460993″ size=“small“ position=“right“]die ja überwiegend noch auf das Fahrzeugmaß der 70er-Jahre ausgelegt sind. Wo das Fahrzeug vorne und hinten zu Ende ist, kann der tief sitzende und hinter dem Cockpit fast etwas eingemauerte Fahrer nur erahnen – und muss sich daher auf die Parksensoren und das Kamerabild verlassen.
Hat man die Enge der Stadt aber hinter sich gelassen, in der man sich mit diesem Fahrzeug sowieso irgendwie stets ein wenig „overdressed“ vorkommt, wandelt sich große 6er zum Traumauto. Neben dem perfekten Motor und der bekannt eindrucksvoll arbeitenden Achtgang-Automatik bringt vor allem das aktive Fahrwerk viel Spaß. Mittels eines Schalters kann man zwischen sehr komfortabler (Comfort plus), komfortabler (Comfort), normaler und sportlicher Einstellung wählen. Wobei das Fahrwerk selbst in „Comfort plus“ nicht gerade wie eine Sänfte wirkt, sondern durch ein Schlagloch – und davon gibt es in diesem Frühjahr ja viele – auch mal umstandslos durchpoltert.
Unsere Lieblingssonderausstattung war übrigens erneut das Head-up-Display. Das ist zwar keine Besonderheit des Gran Coupés sondern selbst in einem schnöden Dreier erwerbbar, aber trotzdem das vielleicht nützlichste Alltagsfeature. Denn die in die Windschutzschiebe eingespiegelten Daten zu aktueller [foto id=“460994″ size=“small“ position=“left“]Geschwindigkeit, maximal erlaubtem Tempo, Navi-Daten und Adhoc-Meldungen (z.B. „Tank fast leer“) reichen dem Chauffeur komplett aus. Anders gesagt: Der Blick muss gar nicht mehr von der Straße genommen werden. Was wiederum angesichts der edlen Ausstattung dann auch schon wieder ein wenig schade ist.
Denn im Innenraum herrscht Luxus pur. Wobei nicht ganz einfach auseinanderzuhalten ist, was im Grundpreis von knapp 80.000 Euro enthalten ist und was zu den Optionen im Umfang von grob gerechnet weiteren 40.000 Euro zu zählen ist. Aber was soll Modepapst Karl Lagerfeld mal gesagt haben: „Der Höhepunkt des Luxus ist es, nicht nach dem Preis zu fragen.“ Dem haben wir nichts hinzuzufügen.
4+1-sitzige, viertürige Limousine der Oberklasse | |
Länge: | 5,01 Meter |
Breite: | 1,89 Meter |
Höhe: | 1,39 Meter |
Radstand: | 2,97 Meter |
Kofferraumvolumen: | 460 Liter |
3,0-Liter-Reihensechszylinder-Benzinmotor, Achtgang-Automatik, 235 kW/320 PS | |
maximales Drehmoment: | 450 Nm zwischen 1.300 und 4.500 U/min |
0-100 km/h: | 5,4 s |
Vmax: | 250 km/h (abgeregelt) |
Durchschnittsverbrauch: | 7,8 Liter |
CO2-Ausstoß: | 181 g/km |
Effizienzklasse: | D |
Testverbrauch: | 11,2 Liter |
Preis: | ab 79.900 Euro |
Alternative zu: Mercedes CLS, Audi A7, Porsche Panamera | |
Passt zu: situierten Ex-Sportlern | |
Sieht gut aus: aus jeder Perspektive |
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geschrieben von auto.de/sp-x veröffentlicht am 04.04.2013 aktualisiert am 04.04.2013
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Die BMW sehen von vorne alle gleich aus .. Toller Trend. Audi will gerade wieder davon weg und BMW stürzt sich voll rein. Sehr sehr schade. Da nehme ich lieber den alten 6er. Der war noch nicht so weichgespült und hatte einen Charakter der polarisiert.
Comments are closed.
Volker Dembke
April 27, 2013 um 10:49 am UhrMuss ich dem autofan recht geben …. BMW hat in der zwischenzeit eine einheitsfrontpartie … was nicht gerade von ideenreichtum im karosseriedesign zeugt … ansonsten ist der 6er ein absolut geiles Auto … spitzenklasse