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Von Ingo Koecher — Die Erwartungen an eine BMW sind hoch. Insbesondere wenn es sich wie bei der F 800 GS um eine Maschine handelt, die gleich mehrere Lebenswelten ihr zu Hause nennt. So erwarten ihre Eigner ein sparsames, dennoch sportlich zu fahrendes Bike. Ob die Bajuwarin das leistet, zeigt unser Test.
Mit der F 800 GS liefert BMW eine Enduro der Mittelklasse. Die Maschine überzeugt mit guten Manieren. Leichtes Handling, gutmütiges Kurvenverhalten und eine aufrechte Sitzposition ermöglichen entspanntes Vorankommen. Das gilt gleichwohl im städtischen Umfeld wie auf großer Fahrt.
Wie die englische Wettbewerberin Triumph Tiger 800 XC, fährt auch die BMW F 800 GS mit einem großen 21 [foto id=“429306″ size=“small“ position=“right“]Zoll Speichenrad vorn und einem 17 Zoll Rad hinten vor. Der geringe Lenkkopfwinkel von 64 Grad liefert in Verbindung mit der Upside-Down-Gabel im Bug und der Schwinge mit Zentralfederbein im Heck, beide zug- und druckstufenverstellbar, ein hohes Maß an Fahrstabilität und Komfort.
Um die Maschine nicht nur einem erlesenen Kreis großwüchsiger Europäer zugänglich zu machen, lässt sich die Serienhöhe des Gestühls, das Plateau liegt in stattlichen 88 cm Höhe, auf Wunsch reduzieren. BMW bietet eine 85 cm und eine 82 cm Version.
Die Maschine ist 2,32 m lang und wiegt vollgetankt angenehm zu bewältigende 214 kg. Für die große Tour lassen sich bis zu 229 kg zu laden. Der Tank fasst 16 Liter, wobei vier auf die Reserve entfallen. Für angemessene Negativbeschleunigung sorgen zwei Bremsscheiben vorn und eine Scheibe hinten, beide mit Antiblockiersystem ABS serienmäßig.
Vortrieb liefert ein wassergekühlter Zweizylinder Viertaktmotor mit 798 ccm Hubraum und 85 PS. Wahlweise liefert BMW eine auf 48 PS leistungsreduziert Version. Ausgestattet mit 85 PS stellt der [foto id=“429307″ size=“small“ position=“left“]durchzugsstarke Twin bei 5.750 Umdrehungen pro Minute ein maximales Drehmoment von 83 Nm zur Verfügung. Dabei sorgt die gute Leistungsentfaltung in Verbindung mit dem manuellen Sechsganggetriebe für moderate Drehzahlen. Das wiederum wirkt sich direkt auf den Verbrauch aus. Den gibt der Hersteller bei konstant 120 km/h mit 5,2 l/100 km an.
Während unseres Tests nahmen wir natürlich keinen derartigen Versuchsaufbau vor. Umso größer war die Überraschung, als am Ende auf unserer Uhr gerade zwei Zehntel Mehrverbrauch zu Buche schlugen. So gönnte sich die F 800 GS bei normaler Gangart 5,4 l/100 km.
Damit liegt das Mittelklasse-Bike verglichen mit Wettbewerbern wie der Triumph Tiger 800 XC im unteren Bereich. Die Engländerin gönnte sich im Test 6,6 l/100 km. Eine sparsamere Alternative liefert Honda mit der NC 700er Baureihe. Im auto.de-Test konsumierten die etwas schwächer motorisierten Maschinen Honda NC 700 S und 700 X mit 48 PS und 670 ccm Hubraum 4,5 l/100 km, die Herstellerangaben liegen bei 3,7 l/100 km im Mittel.[foto id=“429308″ size=“small“ position=“right“]
Die BMW F 800 GS ist eine leicht zu bewegende Enduro der Mittelklasse. Sie ist bestens für die täglichen Besorgungen im städtischen Raum, wie auch die große Tour geeignet. Dabei überzeugt die Maschine mit einfachem Handling und angemessenem Komfort.
In Sachen Verbrauch liefert die F 800 GS keine herausragenden Ergebnisse. Dennoch liegt sie mit den von auto.de ermittelten 5,4 l/100 km innerhalb des Segments im unteren Bereich. Auch beim aufgerufenen Preis von 10.150 Euro in der Basisversion bewegt sich die Enduro etwas unterhalb der direkten Konkurrenz aus England.
Bewertung –BMW F 800 GS |
|
Auftritt | 1,5 |
Cockpit | 1,3 |
Fahrbetrieb | 1,4 |
Verbrauch | 2,1 |
Kosten pro Jahr* | |
Anschaffungspreis Testfahrzeug | 12.372,00 Euro |
Kraftstoffkosten** | 729,00 Euro |
Steuern | 58,73 Euro |
Wertverlust | 2.474,40 Euro |
Gesamtkosten pro Jahr: |
3.262,13 Euro |
Testergebnis/Gesamtprädikat: |
1,6 |
*Kosten pro Jahr setzen sich zusammen aus Kraftstoffkosten, Kfz-Steuer (bei Ganzjahreszulassung), errechnetem Wertverlust (20 Prozent p. a. — Wertverlust herstellerabhängig) |
Datenblatt BMW F 800 GS |
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Enduro der Mittelklasse | |
Länge: | 2,32 m |
Radstand: | 1,58 m |
Sitzhöhe: | 88 cm (optional 85 cm oder 82 cm) |
Gewicht: | 214 kg (fahrfertig, ohne Kraftstoff) |
Zuladung: | 229 kg |
Tankinhalt: | 16 Liter (davon 4 Liter Reserve) |
Rahmenbauart: | Stahl-Gitterrohrrahmen, mittragender Motor |
Lenkkopfwinkel: | 64 Grad |
Motor: | flüssigkeitsgekühlter Zweizylinder-Viertaktmotor |
Hubraum: | 798 ccm |
Leistung: | 63 kW/85 PS bei 7.500 Umdrehungen pro Minute |
max. Drehmoment: | 83 Newtonmeter bei 5.750 Umdrehungen pro Minute |
Höchstgeschwindigkeit: | über 200 km/h |
Testverbrauch: | 5,4 l/100 km im Mittel |
Herstellerangabe: | 5,2 l/100 km (bei konstant 120 km/h) |
Kupplung: | Mehrscheiben-Ölbad |
Getriebe: | Sechsgangschaltgetriebe |
Sekundärantrieb: | Kette |
Radaufhängung | |
Vorderrad: | 45 mm Upside-Down-Gabel, einstellbare Zug- und Druckstufendämpfung |
Federweg: | 230 mm |
Hinterrad: | Zentralfederbein, einstellbare Federbasis und Zugstufendämpfung |
Federweg: | 215 mm |
Bremsen: | vorn: Brembo Doppelscheibenbremse, Durchmesser 300 mm, 2-Kolben-Schwimmsattel, ABS hinten: Brembo Einscheibenbremse, Durchmesser 265 mm, Ein-Kolben-Schwimmsattel, ABS |
Reifen: | vorn: 90/90 – 21 54V hinten: 150/70 – 17 69V |
Speichenräder: | vorn: 2,15 x 21 Zoll MTH2 Zoll hinten: 4,25 x 17 Zoll MTH2 Zoll |
Preise: | |
Basismodell: | ab 10.150 Euro |
Testmaschine: | 12.372 Euro |
geschrieben von auto.de/ingo koecher | fotos: auto.de veröffentlicht am 01.08.2012 aktualisiert am 01.08.2012
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