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6/160/319/19.900 – das sind die wichtigsten Zahlen der BMW K1600: Sechs Zylinder, 160 PS, 319 Kilogramm Leergewicht und 19.900 Euro Basispreis. Der Supertourer ist also kein leichter Flitzer, das wird schon bei der ersten Betrachtung klar. Die montierten Koffer und die ausladende Verkleidung sind für die lange Tour gedacht, ebenso wie die breite Sitzbank und die verstellbare Cockpitscheibe.
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[foto id=“380676″ size=“small“ position=“right“]Durchschlängeln zwischen Fahrzeugkolonnen ist nicht nur verboten, sondern auch gefährlich und wird mit dem Brocken bei Schleichfahrt fast unmöglich. Auch das Rangieren in der Stadt benötigt gutes Gleichgewichtsgefühl und ausreichend Kraft in den Beinen. Da hat es die Sechszylinder-Konkurrentin Honda Goldwing (ab 28.300 Euro) mit ihrem Rückwärtsgang schon einfacher.
[foto id=“380677″ size=“small“ position=“right“]Doch das Zuhause der großen BMW ist die lange Strecke, egal ob Schnellstraße oder Autobahn. Der rote Startknopf auf der rechten Seite bettelt um Betätigung, das Triebwerk hustet den Schlaf aus den beiden dicken Endtöpfen mit sechs Öffnungen und das hohe Summen der rotierenden Welle dringt bis tief ins Gehör. Mit einem lauten Klacken rastet der erste von sechs Gängen ein, die Kardanwelle dreht sich gemütlich und schiebt das Bike freudig an.
Der 1,6-Liter-Motor liebt die niedrige Drehzahl – aber nicht ausschließlich. Nach einer kurzen Warmlaufphase, die im Display klar angezeigt wird, rennen die Kolben wie um ihr Leben. Begleitet von einem hohen Frequenzton bewegt sich der Bayer ab 4.000 [foto id=“380678″ size=“small“ position=“right“]Touren nicht mehr in urigen Lederhosen, sondern im sportlichen FC-Trainingsanzug. Der Sprint von 0 auf 100 km/h ist in rund drei Sekunden zu schaffen, und bei freier Autobahn macht der Tourer erst bei 250 km/h zu – das muss reichen. Schüttelt man bei anderen Maschinen bei dieser Geschwindigkeit hinter der Verkleidung wie ein Headbanger den Kopf, ist bei der BMW allenfalls ein leichtes Lüftchen zu spüren. Denn durch die elektrische Spoilerscheibe lässt sich mit dem linken Daumen eine zugfreie Zone herstellen. So wird auch die längste Topspeedfahrt nicht automatisch zum Nackentraining. Und die kann lang werden, denn der Tank ist mit 24 Litern sehr groß dimensioniert. Die angegebene Reichweite von 465 Kilometern setzt allerdings einen Konsum von 5,4 Litern voraus – die Realität sieht anders aus. Unter sieben Litern kann man die BMW höchstens tragen, aber nicht anständig fahren.
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Natürlich benötigt kein Motorrad ein Sechszylinder-Triebwerk, zumindest keine sportliche Maschine. Doch BMW hat keinen ausladenden Metallblock gebaut, sondern ein nur um 8 Zentimeter breiteres Aggregat als [foto id=“380680″ size=“small“ position=“right“]der 1,3-Liter-Vierzylinder aus gleichem Hause. Und nicht die Anzahl der Töpfe ist ausschlaggebend, sondern die Kraftentfaltung – und Power hat der Bayer mit seinen 175 Newtonmetern Drehmoment nicht nur auf dem Papier im Überfluss. Schon ab knapp 1.500 U/min drücken 70 Prozent der maximalen Kraft auf die Kurbelwelle, praktisch für schaltfaules fahren und entspanntes Dahinschlendern. Bei 60 km/h dreht der Motor im sechsten Gang genau 1.500 U/min und braucht bis zur Vmax nicht mehr gewechselt werden.
Für hohen Komfort stehen die umfangreiche Ausstattung wie die Zentralverriegelung für die Koffer und die kleinen Staufächer im Comfort-Paket (1.120 Euro) inklusive dem elektronischen Fahrwerk ESA II, mit dem sich Federn und [foto id=“380681″ size=“small“ position=“right“]Dämpfer einstellen lassen. Ein hervorragendes adaptives Xenon-Kurvenlicht, eine Audio-Anlage mit USB-Anschluss, ein umfangreiches Informations-Display und sogar eine Belüftung in Form von verstellbaren Verkleidungsteilen sind ebenfalls mit an Bord. Dazu kommen die drei Fahrmodi „Rain“, „Road“ und „Dynamic“. In letzterem wird die BMW aber richtig giftig – er ist nur bei trockener Straße und guten Nerven zu empfehlen. Zur Sicherheit gibt es die Traktionskontrolle DTC im Safety-Paket mit dem Reifendruckkontrollsystem für 850 Euro. Wer es nicht übertreibt, der genießt mit der bequemen, breiten und beheizbaren Sitzbank sowie den beheizbaren Griffen sogar jede noch so kühle und regnerische Fahrt – ganz gleich wie lang.
Technische Daten BMW K1600 GT
Motor | Wassergekühlter Sechszylinder-Viertakt-Motor mit vier Ventilen |
Hubraum | 1.649 ccm |
Leistung | 118 kW/160 PS bei 7.750U/min |
max. Drehmoment | 175 Nm bei 5.250U/min |
Getriebe | Sechsgang-Getriebe, hydraulisch betätigte Mehrscheiben-Ölbadkupplung, Kardanwelle |
Fahrwerk | Hauptrahmen Kokillenguss, Heckrahmen Aluminium, Strangpressprofile; vorn Duolever-Doppellängslenker, hinten Paralever-Einarmschwinge, Zentralfederbein, fünffach einstellbar |
Bremsen | Doppelscheibenbremse vorn 320 mm, Einscheibenbremse hinten 320 mm, ABS teilintegral |
Maße und Gewichte | |
Sitzhöhe | 810 – 830 mm |
Leergewicht | 319 kg ohne Koffer |
Zuladung | 221 kg |
Tankinhalt | 24 Liter |
Messwerte | |
Vmax | 250 km/h |
Verbrauch | bei 90 km/h 4,5 l/100 km, bei 120 km/h 4,6 l/100 km, Testverbrauch 7,1 l/100 km |
Reichweite | ca. 420 km |
Preis | 19.900 Euro |
geschrieben von auto.de/sp-x veröffentlicht am 20.09.2011 aktualisiert am 20.09.2011
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