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Test Cadillac CTS – E-Klasse auf Amerikanisch

Test Cadillac CTS - E-Klasse auf Amerikanisch Bilder

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In den Chroniken ist Laumet de La Mothe eher eine Randfigur. Ein Bauernsohn aus dem Dorf Cadillac bei Bordeaux, später ein jugendlicher Abenteurer und schließlich Offizier der französischen Armee im Auslandseinsatz. Irgendwann ersann er für sich den Titel „Sieur de Cadillac“. Diesen Beinamen trug er auch, als er 1701 so ganz nebenbei eine Siedlung am Michigansee gründete, die heute Detroit heißt. Monsieur La Mothe ist nahezu vergessen, sein Künstlername lebt im edelsten Produkt der US-Autometropole bis heute weiter.

Ein Hauch von Abenteurertum

Der steckt wohl auch in dem erneuten Versuch der Marke Cadillac, endlich in Europa wahrgenommen zu werden. Modelle wie der Luxusgeländewagen SRX oder die recht kompakte Mittelklasselimousine ATS sind bereits gegen Mercedes, BMW und Audi in Stellung gebracht, blieben bislang jedoch weitgehend unbeachtet. Jetzt soll es eine „E-Klasse“ aus Detroit richten. Der neue CTS, eine knapp 50.000 Euro teure Limousine der gehobenen Mittelklasse, ist denn auch an manchen Stellen recht deutlich dem Stuttgarter Bestseller nachempfunden. Verwechslungsgefahr besteht dennoch nicht. Vor allem, weil der Neuling auf die Cadillac-typische senkrechte Anordnung von Front- und Heckleuchten setzt. Mit breiter Brust sagt Europa-Chef Tom Anliker. „Mit dem CTS nehmen wir die automobile Elite ins Visier“ und meint damit vor allem die deutschen Premiumhersteller.

Hoher Anspruch

Ein hoher Anspruch einer 112 Jahre alten Marke. Möglich wurde er erst, weil das erste Modell mit der Buchstabenfolge CTS im Jahr 2002 einen Wendepunkt markierte. Durch ein markantes, fast futuristisches Design befreite sich Cadillac mit einem Schlag vom Image der streng konservativen „Veteranenmarke“. Bis dahin hatten klangvolle Modellnamen wie Eldorado, Fleetwood oder Brougham das Angebot bestimmt, alle Straßenkreuzer der alten US-Schule. Doch deren Design war ebenso gealtert wie die Kundschaft. „Das Durchschnittsalter unserer Kunden lag damals bei 64“, verrät Anliker. „Heute haben wir die Schallmauer nach unten durchbrochen und sind bei 59 angelangt – vor allem dank des neuen Designs. Wir haben zwar einige der Stammkunden verloren, aber viele jüngere erobert.“

Standardkost statt Hightech

Und nun also die dritte Generation des CTS, der diesen Trend noch verstärken soll. Echtes Premium made in USA, sagt Cadillac. Vor dem Start zur ersten Testfahrt soll ein Blick ins Datenblatt diesen Anspruch untermauern. „Hightech pur“, verspricht der Europa-Chef mit Schweizer Pass und verweist auf moderne elektronische Helfer wie Spurhalte- oder Toter-Winkel-Assistent. Dazu noch halbautomatisches Einparken, selbsttätiges Abblenden bei Gegenverkehr oder Auffahrwarnung bei zu geringem Abstand. Aber: Während Europas Nobellimousinen reagieren, warnt der CTS nur. Er bremst nicht im letzten Moment vor drohender Gefahr, hält nicht immer gleichbleibenden Abstand beim Hinterherfahren, lenkt nicht automatisch zurück in die Spur, wenn die weiße Linie unaufmerksam überfahren wurde. Tech statt Hightech. „Das haben wir auch alles“, beruhigt Blaine Hevaner, der technische Projektleiter. „Beim CTS kommt es aber erst im nächsten Jahr“.  Das gilt auch für ein Start-Stopp-System, anderswo fast schon ein Standard.

Understatement unter der Haube

Also muss sich die Spurensuche nach dem Besonderen am CTS auf andere Bereiche verlegen. Unter der Motorhaube wird man dann fündig. Hier setzt Cadillac auf Understatement, bietet den fast fünf Meter langen CTS ausschließlich mit einem Zweiliter-Vierzylinder an, der aber dank Turbohilfe und Direkteinspritzung stolze 203 kW/276 PS leistet und beeindruckende Durchzugskraft an die Hinterräder (bei der Allradversion auch an alle) schickt. Ein kerniger, aber unaufdringlicher Sound untermalt die Beschleunigung. Der für diese Klasse kleine Motor hängt sehr gut am Gas, lässt sowohl auf der Autobahn als auch bei flotter Gangart auf kurvigen Landstraßen keine zusätzlichen Zylinder vermissen. Lobenswert die neue Sechsgang-Automatik, die je nach Laune auch im Sportmodus betrieben werden kann, was sie zu späteren Gangwechseln animiert.

Bei alledem ist der CTS zumindest nach Normverbrauch recht genügsam, vor allem weil er gegenüber der Vorgängerversion um 128 Kilo abgespeckt hat.  „Mit 1.640 Kilo sind wir leichter als ein vergleichbarer 5er von BMW“, rechnet Hevaner vor. 8,5 Liter auf 100 Kilometer sind ein guter Wert für ein Auto dieser Dimension, auch wenn sich dieser Wert in der Praxis nicht erreichen ließ. Bei getont gemächlicher Fahrt könnte die „10“ vor dem Komma aber knapp geschafft werden.

Viel gelernt beim Fahrverhalten

Viel dazugelernt haben die Amerikaner auch im Kapitel Fahrverhalten. Der CTS ist bei allem Komfort erfreulich straff ausgelegt und verfügt serienmäßig über eine elektronische Anpassung des Fahrwerks.  „1.000 Mal pro Sekunde wird von Sensoren der Straßenzustand gemessen, die eine schnelle Anpassung von Dämpfung und Federung veranlassen“, erklärt Techniker Hevaner das neue Fahrgefühl in einem US-Auto. Getestet wurde das alles vor allem auf dem Nürburgring, wo der Mutterkonzern General Motors ein Technikzentrum betreibt.

Unterm Strich erweist sich der neue CTS als ein gut zu beherrschendes Auto, mit dem man je nach Laune betont komfortabel, aber auch sportlich unterwegs sein kann. Für ein ansprechendes Ambiente sorgen je nach Geldbeutel hochglänzendes Sapeli-Mahagoniholz, eloxiertes Aluminium, schwarze Olivesche oder veredeltes Ulmenholz. Feines Leder, Chromeinsätze und ein hochmodernes Instrumentenfeld, das vier verschiedene Darstellungen zur Wahl anbietet ergänzen das Wohlfühlklima nach Caddy-Art.

Fazit

Mit seinem Grundpreis von 49.900 Euro ist die Basisversion des CTS fair bewertet. Automatik, Lederausstattung, Digitalradio und andere feine Details sind serienmäßig.  Der Allradantrieb kostet 2.500 Euro mehr. Je nach gewünschter Sonderausstattung reicht die Preisliste bis knapp 60.000 Euro, kann dann nahezu alle lieferbaren Feinheiten bieten. Doch wo wird man sein Geld fürs extravagante Traumauto los? In ganz Deutschland gibt es derzeit gerademal acht Cadillac-Händler, zwei weniger als in der kleineren Schweiz. Weil die Verkaufspartner vor Ort demnächst auch die Chevrolet-Sportwagenikonen Camaro und Corvette exklusiv anbieten dürfen, hofft Europa-Statthalter Anliker auf regen Zuspruch von Händlern anderer Marken. „Wir müssen Geduld haben und vielleicht auch ganz neue Wege gehen“. Welche das sein könnten, verrät er aber noch nicht.

Cadillac CTS – Technische Daten

Viertürige Stufenheck-Limousine
Länge/Breite/Höhe (m): 4,97/1,83/1,45
Radstand: 2,91 Meter
Antrieb: Zweiliter-Benzinmotor mit Turbo und Direkteinspritzung, Sechsgang-Automatik Serie, Heckantrieb
Leistung: 203 kW/276 PS
maximales Drehmoment: 400 Nm bei 3.000 – 4.500 U/min.
Vmax: 240 km/h
0-100 km/h: 6,6 s
Durchschnittsverbrauch: 8,5 l/100 km
CO2-Ausstoß: k.A. (Daten stehen noch nicht fest)
Effizienzklasse k.A. (Daten stehen noch nicht fest)
Preis ab: 49 900 Euro (Allradversion +2.500 Euro)

Cadillac CTS- Kurzcharakteristik

Alternative zu: BMW 5er , Mercedes E-Klasse, Jaguar XF
Sieht gut aus: Gewollt markantes Blechkleid sorgt schon im Stand für Dynamik. Überraschend für eine US-Traditionsmarke
Wann kommt er: April 2014
Passt zu: Amerikanophilen Besserverdienern mit Hang zum automobilen Exhibitionismus
Was kommt noch: Starker Dieselmotor mit Opels Hilfe, Update der Assistenzsysteme

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Gast auto.de

März 28, 2014 um 12:03 pm Uhr

der sieht doch mal richtig heavy aus … nicht so wie zum Beispiel dieser Audi Einheitsbrei. Dazu noch diese Ausstattung zu dem Preis, man muss schon verdammt gut drauf sein, um dieses klasse Auto schlecht zu reden. Mit opels Hilfe ein Diesel … klasse, es gibt kaum etwas besseres auf dem Markt. es fehlt noch der touring …. der kommen sollte

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