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Ingo Koecher – Die C-Tourer I Baureihe markiert die Einstiegsmodelle innerhalb der Integrierten-Familie von Carthago. Dabei sollen die 3,5-Tonnen-Leichtgewichte mit kompakten Maßen beweglich und agil auch bei Städtereisen einsetzbar sein. Trotz aller Bescheidenheit – der Kleinste seiner Art misst immerhin 6,40 Meter Länge – erwartet der Eigner dennoch die Vorzüge einer Landyacht. Mit dem Carthago C-Tourer I 142 hatte auto.de das 6,85 Meter lange Reisemobil im Test. Der Integrierte bietet bis zu fünf Schlafplätze und startet bei 73.990 Euro
Nichts geringeres als Premiumanspruch hat sich Carthago für alle seine Modelle auf die Fahnen geschrieben. Entsprechend hoch fallen die Erwartungen an den C-Tourer I 142 aus, der zudem das leichteste Premiummodell seiner Klasse sein soll. So liefert Carthago den Integrierten [foto id=“481170″ size=“small“ position=“right“]mit klassischem 3,5-Tonnen-Grundriss. Das garantiert kompakte Maße und agiles Fahrverhalten. Zudem ermöglicht das geringe Eigengewicht mehr Zuladung.
Auffällig am Exterieur-Design ist die automotive Gestaltung. Lange vorbei sind Kisten auf vier Rädern, in denen man auch mal eine handvoll Schlaf findet. Geschichte ist auch der Charme des Gelsenkirchener Barocks im Innenraum – aber dazu später.
Zur Serie des Carthago C-Tourer I 142 gehören unter anderem LED-Tagfahricht und Nebenscheinwerfer. Als Basisfahrzeug setzt Carthago auf den Fiat Ducato mit speziell gefertigtem AL-KO Tiefrahmen. Eine Auflastung des Reisemobils von 3,5-Tonnen auf 4.250 Tonnen ist möglich. Vortrieb liefert ab Werk ein einziger 2.3-Liter Vierzylinder Multijet-Diesel von Fiat. Der Selbstzünder leistet 130 PS und 320 Newtonmeter Drehmoment. Geschaltet wird über ein manuelles 6-Gang-Getriebe oder, wie in unserem Testwagen, über eine 6-Gang-Automatik mit manueller Schaltfunktion. Im Verbrauch pegelte sich der Selbstzünder unter Volllast (vier Personen und Gepäck) bei moderaten 10,5 l/100 km ein.
Kein unwesentlicher Aspekt bei [foto id=“481171″ size=“small“ position=“left“]einer kilometerhungrigen Landyacht ist das Fahrverhalten. Hier überzeugte der Carthago C-Tourer I 142. Zum einen garantierten die kompakten Maße zugiges Vorankommen, zum anderen war der Integrierte wendig. Positiv fiel die geringe Seitenwindempfindlichkeit etwa beim Passieren von Lkw auf. Komfort lieferte das automatische 6-Gang-Getriebe, dass Dank manueller Schaltfunktion Überholmanövern den Schrecken nahm.
Wer sich für einen Integrierten entscheidet, der will nicht nur von A nach B fahren, sondern etwas sehen von der Welt. Und hier bietet der Carthago mit dem C-Tourer I Bestwerte im Segment. Dann das Fahrerhaus-Sichtkonzept ermöglicht bereits ab 2,77 Meter vor dem Fahrzeug Blickkontakt zur Fahrbahnoberfläche. Möglich machen dies das serienmäßig steil nach unten geführte Armaturenbrett und die ebenfalls ab Werk verbaute extra große Panorama-Frontscheibe.
Überzeugend der Sitzkomfort, der angesichts drehbarer Pilotensitze für Fahrer und Beifahrer auch bei Nutzung der Sitzgruppe erwartungsgemäß gut ausfiel. Einzig der seitliche Platz auf der Rückbank ist im Komfort etwas eingeschränkt, da die Beinfreiheit bei angeschnallten Passagieren durch den seitlich davor angeordneten Sitz eingeschränkt wird.
Was während der Fahrt etwas zum Nachteil gereicht, ist im Stand von Vorteil, sobald Tisch und Sitzgruppe als Wohnraum genutzt werden. Dann nämlich finden fünf Personen großzügig Platzverhältnisse vor, wobei selbst eine sechste Person mühelos hinzustoßen kann. Dazu trägt maßgeblich die Mechanik des Wohnraumtischs bei: Dessen Tischplatte lässt sich in Wagenlängs- und Querrichtung verschieben sowie zusätzlich 360-Grad drehen. Lieferbar ist der Tisch im Komfort-Paket für 2.390 Euro zusätzlich. Wer sich dafür entscheidet, kann die Sitzgruppe zum fünften Schlafplatz umbauen.
Im integrierten C-Tourer gibt es keine Stufen zwischen Wohn- und Arbeitsbereich der Küche. Lediglich das Heckdoppelbett (1,47 m x 2,10 m) wird über zwei Treppenstufen erklommen. Keine Steighilfen gibt es indes für das 1,60 m breite und 1,95 m lange Hubbett. Es lässt sich soweit ansenken, dass der Einstieg leicht über dem seitlichen Sitz erfolgen kann.
Praktisch, insbesondere bei kalten Temperaturen, ist der vom Wageninneren mögliche Zugang zur 1,18 m hohen Heckgarage. Der Küchenblock verfügt über einen dreiflammigen Gasherd mit zweiteiliger Glasabdeckung und eine Edelstahl-Rundspüle.[foto id=“481173″ size=“small“ position=“left“] Letztere kann bei Bedarf abgedeckt werden, um die Arbeitsfläche zu vergrößern. Unmittelbar darunter leifern fünf rollengelagerte Schubkastenauszüge weiteren Stauraum. Serie ist ein 106-Liter Kühlschrank mit separatem Gefrierfach.
Als Badvarianten stehen baureihenabhängig ein kompaktes Kombibad mit Runddusche, Waschbecken und Thetford Kassetten-WC oder ein Raumbad mit ausgelagertem, gegenüberliegendem Duschbereich zur Wahl. Im Frischwassertank lassen sich 110 Liter bunkern, der Brauchwassertank fasst 100 Liter. Wassertanks und Abwasserhähne sind frostsicher positioniert. Geheizt wird mit Truma Combi 6 Warmluft-Heizsystem. Das Lichtkonzept bietet eine LED-Spots mit haushaltsüblicher Wechselschaltung, teilweise dimmbar.
Für zusätzliche Ausstattung hat Carthago Pakete geschürt. Verfügbar sind Chassis-Paket (2.150 Euro), Komfort-Paket (2.390 Euro), Paket add-on plus (990 Euro), Media-Paket (1.390 Euro) und das Quick up Paket für 995 Euro. Die Einzelpakete können im »Super Paket« für 6.190 Euro kombiniert werden. Hier sind dann Truma Duo Control S mit Chrash-Sensor, Umschaltautomatik und Eis-Ex-Funktion sowie Kurbelheckstützen zur Wankstabilisierung enthalten.
Ein Schnäppchen ist auch das Einstiegsmodell des Carthago C-Tourer nicht. Aber eine Kreuzfahrt kostet eben und wer sich die Landyacht gönnt, muss eigentlich auf nichts verzichten. Der Integrierte überzeugt in Komfort, Funktionalität und mit agilen Fahreigenschaften.
Bewertung – Carthago C-Tourer I 142 |
|
Exterieur-Design | 1,3 |
Interieur-Design | 1,3 |
Multimedia | 2,2 |
Fahrbetrieb | 2,0 |
Verbrauch | 2,5 |
Kosten pro Jahr* | |
Anschaffungspreis Testfahrzeug | 80.180,00 Euro |
Kraftstoffkosten** | 2.488,50 Euro |
Steuern | 218,50 Euro |
Wertverlust | 14.734,00 Euro |
Gesamtkosten pro Jahr: |
15.781,75 Euro |
Testergebnis/Gesamtprädikat: |
1,9 |
*Kosten pro Jahr setzen sich zusammen aus Kraftstoffkosten, Kfz-Steuer, errechnetem Wertverlust (20 Prozent p. a.) |
Datenblatt Carthago C-Tourer I 142 | |
Vollintegriertes Reisemobil, AL-KO Tiefrahmen | |
Länge/Breite/Höhe: | 6,85 m/2,89 m/2,27 m |
Stehhöhe: | 1,98 m |
Radstand: | 3,80 m |
Bettmaße | |
Hubbett (manuell): | 1,95 m x 1,60 m |
Heckbett: | 2,10 m x 1,47 m |
Schlafplätze: | 4/5 |
Motor: | 2.3-Liter Vierzylinder Diesel Multijet |
Leistung: | 95 kW/130 PS |
Test-Verbrauch (im Mittel): | 10,5 l/100 km |
Gewichte/Zuladung | |
Gesamtgewicht: | 3.500 kg Auflastung: 3.850 kg/4.250 kg |
Leergewicht: | 2.680 kg |
Frischwassertank: | 110 l |
Brauchwassertank: | 100 l |
Kocher/Küche: | 3-flammiger Gaskocher |
Kühlschrank: | 106 l (+ Gefrierfach) |
Heizsystem: | Truma-Combi 6 Warmluft-Heizung |
Nasszelle/Toilette: |
Kombibad mit Runddusche, Waschtisch, integrierter Thetford Cassettentoilette mit drehbarem Sitz und elektrischer Wasserspülung |
Heckgarage Höhe (m) | 1,18 |
Preise | |
Basismodell: | ab 73.990 Euro |
Testfahrzeug: | ab 80.180 Euro |
geschrieben von auto.de/koe veröffentlicht am 05.09.2013 aktualisiert am 05.09.2013
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