Test Carthago Chic C-Line 4.2: Kompakte Behausung in Premiumqualität

Von Ingo Koecher — Kein Reisemobilhersteller kann sich der 3,5 Tonnen Grenze entziehen, gewinnt sie doch zunehmend an Bedeutung. Trotz dieser Beschränkung erwartet der gewogene Reisemobilist aber dennoch das Besondere. Und mal ehrlich – wer möchte schon während der schönsten Tage des Jahres auf Komfort und ein wenig Luxus verzichten? Ob Premiumhersteller Carthago genau diese Erwartungen mit dem vollintegrierten Chic C-Line 4.2 erfüllen kann, wird der auto.de-Test zeigen.

Mit einem Wohnmobil ist immer auch der Weg das Ziel. Und wer sich für diese Form des Reisens entscheidet, möchte eben diesen richtig genießen. Dabei ist neben komfortablem Gestühl natürlich die „Aussicht“ entscheidend. Die größten Glasflächen in Front und Flanke liefern vollintegrierte Reisemobile. Mit dem Carthago Chic C-Line 4.2 nahmen wir in einem entsprechenden Modell Platz. Und das Urteil in diesem Punkt fällt positiv [foto id=“418057″ size=“small“ position=“right“]aus: Zum einen überzeugte die Anmutung der Materialien des Innenraums, zum anderen waren Auswahl sowie Materialmix stimmig. Dabei hinterließ das Interieur bei auto.de einen hochwertigen, ja luxuriösen Eindruck.

Kein Licht ohne Schatten

Dennoch gibt es einen kleinen Makel im Carthago Chic C-Line 4.2. Die L-Sitzgruppe des Vollintegrierten bietet neben Fahrer und Beifahrer drei weiteren Personen durch Gurte gesicherte Plätze. Einen hinter dem Beifahrersitz, hierzu wird die seitliche Sitzbank leicht umgebaut, zwei weitere in Wagenquerrichtung vor der Küchenzeile. Während der Sitz hinter dem Beifahrer ausreichend Komfort bietet, wird es auf dem fünften Platz hinter dem Fahrersitz schnell eng, da Bein- und Fußbereich durch die seitliche Sitzbank eingeschränkt werden. Für einen [foto id=“418058″ size=“small“ position=“left“]Vier-Personen-Haushalt gibt es indes keine Probleme.

Die Kehrseite …

Was bei voller Besetzung nicht ganz optimal ist, verhilft dem Reisemobil im Stillstand zu Komfortzuwachs. So erreicht jeder Mitreisende, was auf dem drehbaren Tisch abgelegt wurde. Und das, ohne sich über die Maßen strecken, oder gar aufstehen zu müssen.

Raumgestaltung

Überzeugend war die Dreiteilung des Reisemobils in Wohnbereich mit L-Sitzgruppe, Küchenbereich mit Kühlschrank und Zugang zur Nasszelle sowie den Schlafbereich im[foto id=“418059″ size=“small“ position=“right“] Heck mit einem 1.470/1.380 mm x 2.100 mm großem Doppelbett. Als zweiter Schlafplatz lässt sich schnell das Hubbett über dem Fahrerhaus per Muskelkraft absenken. Es verfügt über eine integrierte Verdunklung und bietet 1.950 mm x 1.600 mm Liegefläche.

Kochen & Wohnen

Funktionalität auf engstem Raum liefert die Küche mit Dunstabzugshaube, dreiflammigem Gasherd und Rundspüle. Zusätzliche Arbeitsfläche entsteht durch die geteilte Glasabdeckung des Herdes oder die drehbare Abdeckung der Spüle, die als Schneidebrett verwendet werden kann. Frisch- und Abwassertank fassen jeweils 115 Liter, im Kühlschrank mit separatem Gefrierfach finden 160 Liter Platz.

Die drei Bereiche Wohnen, Kochen, Schlafen verfügen über viele Ablagen und Staufächer. Große Dinge wie Campingmöbel oder Fahrräder lassen sich [foto id=“418060″ size=“small“ position=“left“]in der 1.180 mm hohen und beleuchteten Heckgarage verstauen. Das Reisemobil bietet im Wohnbereich eine Stehhöhe von 1.980 mm und verfügt über eine Gesamtlänge von 6.800 mm, eine Breite von 2.270 mm und eine Höhe von 2.860 mm. Der Radstand misst 3.800 mm. Das Ganze bei einem Gesamtgewicht von 3,5 Tonnen, mit Auflastung 3,85 oder 4,25 Tonnen.

Das Carthago Chic C-Line 4.2 fußt auf einem Fiat Ducato mit AL-KO-Tiefrahmen und Einzelradaufhängung. Den notwendigen Vortrieb liefert ein 2.3-Liter Vierzylinder Diesel Multijet mit 95 kW/130 PS von Fiat. Während des auto.de-Tests konsumierte das Aggregat angemessene zwölf Liter auf 100 Kilometer.

Fazit

Mit dem Carthago Chic C-Line 4.2 hatten wir ein wintertaugliches und mit Pkw-Führerschein fahrbares vollintegriertes Reisemobil im Test. Das Fahrzeug ist innerhalb der Chic-Baureihe des Herstellers im Bereich der [foto id=“418061″ size=“small“ position=“right“]Einstiegsmodelle anzusiedeln und startet in der Basisausführung bei 79.940 Euro – die Baureihe selbst beginnt mit 73.110 Euro.

auto.de bewertet das Carthago Chic C-Line 4.2 mit einem „Sehr Gut“. Das Reisemobil entspricht in Materialauswahl, Verarbeitung, Funktionalität und Anmutung dem vom Hersteller bescheinigten Premiumanspruch. Überzeugend waren zudem Motorisierung und Fahrverhalten des Wohnmobils.

Einen Wermutstropfen gibt es dennoch: den nicht unerheblichen Anschaffungspreis. Der jedoch relativiert sich, hält man sich vor Augen, dass es ein komplett ausgestatteter mobiler Wohnsitz für bis zu fünf Personen ist, den man mit einem Carthago Chic C-Line 4.2 erwirbt.

Datenblatt Carthago Chic C-Line 4.2
   
Reisemobil der Kompaktklasse mit Fiat Ducato Tiefrahmen Chassis und Einzelradaufhängung, fünf Plätze mit Dreipunkt-Sicherheitsgurt, fünf Schlafplätze, fahrbar mit Führerschein Klasse B, wintertauglich
   
Länge/Breite/Höhe: 6.800 mm/2.270 mm/2.890 mm
Stehhöhe: 1.980mm
Radstand: 3.800mm
   
Bettmaße  
Hubbett (manuell): 1.950 mm x 1.600 mm
Heckbett: 1.470/1.380 mm x 2.100 mm
Schlafplätze: 5
   
Motor: 2.3-Liter Vierzylinder Diesel Multijet
Leistung: 95 kW/130 PS
Test-Verbrauch (im Mittel): 12,0 l/100 km
   
Gewichte/Zuladung  
Gesamtgewicht: 3.500 kg
Auflastung: 3.850 kg/4.250 kg
Leergewicht: 2.811 kg
Zuladung: 689 kg
Anhängelast: 2.000 kg
Heckgarage (Innenhöhe): 1.180 mm
   
Frischwassertank: 115 l
Brauchwassertank: 115 l
Kocher/Küche: 3-flammiger Gaskocher
Kühlschrank: 180 l, separates Gefrierfach
Heizsystem: Truma-Kombi6 – Warmluftspeicher-Heiztechnik
Nasszelle/Toilette: Kompaktes Kombibad (wahlweise Raumbad mit separatem Duschbereich), Kassetten-WC Thetford C 260 Standard
   
Preise  
Basismodell: ab 73.110 Euro (inkl. 19 Prozent MwSt.)
Testwagen: ab 79.940 Euro (inkl. 19 Prozent MwSt.)
Topmodell: ab 95.850 Euro (inkl. 19 Prozent MwSt.)

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