Der Focus RS ist motortechnisch fast identisch mit dem Mustang
Technisch fast identisch sind nämlich die Herzstücke beider Fahrzeuge. Der 2,3 Liter große Vierzylinder mit Turboaufladung erzeugt im Focus RS 257 kW / 350 PS. Das ist exakt die Leistung, die bereits 2010 in der Sonderedition RS 500 angeboten wurde, nur war der Fronttriebler nahezu unfahrbar, da sich die Vorderachse mit der Übertragung der gewaltigen Leistung nebst 460 Newtonmetern Drehmoment notorisch überfordert zeigte.
Nicht weniger brachial, aber viel geschmeidiger und kontrollierbarer geht der Focus RS des Jahrgangs 2016 zu Werke. Anfahr-Kontrolle („Launch Control“) und variable Drehmoment-Verteilung („Dynamic Torque Vectoring“) sorgen dafür, dass mit außergewöhnlicher Traktion und spürbar mehr Grip eine Performance auf die Straße gebracht wird, die unter den Kompaktsportlern ihresgleichen sucht. Wesentlich zum Fahrvergnügen trägt die satte Akustik bei, die spätestens ab 2500 Umdrehungen einen zusätzlichen Entertainment-Faktor zu den Insassen schaufelt. Die Auspuffanlage, verrät Chefentwickler Tyrone Johnson, sei „dreimal neu designt“ worden, um nunmehr „hart an der Grenze der Legalität“ dem immensen Vortrieb eine adäquate Soundkulisse zu verleihen.
Das Motormoment, das bis zu 70 Prozent auf die Hinterachse und mittels zweier elektronischer Differenziale dann sogar vollständig auf ein Rad geleitet werden kann, wird dank optionaler Semi-Slicks nahezu verlustfrei auf die Straße gebracht. Eine von Antriebskräften weitgehend befreite Lenkung erfreut mit Feinfühligkeit und zuverlässigen Rückstellkräften, ihre Präzision ermutigt zu hohen Kurvengeschwindigkeiten.
Immerhin könnte auch der Glorienschein des Namens Mustang Begehrlichkeiten wecken, denn gegenüber den 40.000 Euro, die für den Focus RS zu entrichten sind, ist die aktuelle Ausgabe des legendären Pony-Cars mit gleichem Motor schon für 38.000 Euro zu haben. Gratis dazu gibt es die Aura einer automobilen Legende und eine optische Präsenz, die quer durch alle Altersgruppen am Straßenrand die Hälse recken lässt. Die Leistung von 233 kW / 317 PS dürfte ebenfalls als ausreichend angesehen werden, 432 Newtonmeter Drehmoment lassen die Differenz in der Durchzugskraft in den unterschwelligen Bereich schrumpfen.
Selten sind Sportwagen-Entscheidungen Vernunftsache, doch lässt man die Emotion außen vor, muss der Vergleich zugunsten des Focus RS ausgehen. Nicht nur, dass er in der Aufrechnung Euro je Pferdestärke günstiger dasteht (114 : 120), sondern auch die inneren Werte lassen den Kompakten am US-Coupé vorbei ziehen: Fünf Türen, geteilt umlegbare Rücklehnen, Isofix-Kindersitzbefestigungen, Active City Stop sowie Kopf- und Schulterairbags hinten geben dem Focus eine vorzeigbare Familientauglichkeit. Während unter der Woche der enorme Dachkantenspoiler am Kinder-Shuttle noch etwas deplaziert aussehen mag, weisen Recaro-Schalensitze und Vier-Kolben-Brembo-Bremsen am Wochenende auf der Rennstrecke ihre Existenzberechtigung nach. So kommt jeder zu dem, was er für sein Recht ansieht.
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Gerd
März 17, 2016 um 6:22 pm UhrGute Beiträge um Ford RS aber bekommt ihr nicht raus wann man endlich erfährt wann in Deutschkand ausgeliefert wird das warten ist Doof gruß aus Franken