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Honda
Ingo Koecher — Klingende Namen wie Opel Insignia Sports Tourer oder VW Passat Variant kennzeichnen den Kombi-Markt in Deutschland. Es ist jedoch zu beobachten, dass zunehmend Importeure Modelle abliefern, die den Platzhirschen durchaus gefährlich werden können. Einer dieser Vertreter ist der Honda Accord 2.2 Type S. Der japanische Mittelklassekombi verfügt nicht nur über eine dynamische Silhouette, sondern bietet auch Fahrspaß und jede Menge Platz. Allerdings schlägt der Honda Accord S-Type mit seinem 2-Liter-Aggregat voll ausgestattet mit 44.000 Euro zu Buche. Das ist am Ende ein nur marginaler Unterschied zu vergleichbaren Modellen deutscher Hersteller.
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Der Honda Accord Tourer Type S liegt satt auf der Straße. Dabei bietet die Fahrwerksabstimmung einen guten Kompromiss zwischen sportlich-straff und komfortabel-weich. Wanken oder gar Aufschaukeln war nicht wahrzunehmen. Auch Seitenwind war im Japaner, selbst bei hohen Geschwindigkeiten, kein Thema.
Unter der Motorhaube unseres Testwagens arbeitete ein turboaufgeladener 2.2-Liter Common-Rail-Diesel mit [foto id=“385132″ size=“small“ position=“right“]132 kW/180 PS und einem maximalen Drehmoment von 380 Newtonmetern. Damit war unser 4.750 mm langer, 1.840 mm breiter und 1.715 kg schwerer Prüfling ausreichend motorisiert. Aber trotz seiner beachtlichen Länge von annähernd fünf Metern lies sich der Japaner ohne größere Probleme im urbanen Umfeld städtischer Ballungszentren bewegen. Auch spontan notwendige Sprints waren im Accord leicht zu bewältigen. Dabei drangen auch bei hohen Geschwindigkeiten weder Motor-, noch Wind oder Abrollgeräusche der Reifen, vordergründig ins Wageninnere. Dämmung und Laufruhe insgesamt können wir mit Gut bewerten.
Verbrauch: Wenig Begeisterung löste jedoch der von uns ermittelte Verbrauch aus. Der lag im Mittel mit 8,6 l/100 km satte 2,9 Liter über den Herstellerangaben von 5,7 l/100 km. In unseren Augen sollte Honda hier nachbessern, liegt das doch weit über dem, was einen Toleranzbereich ausmacht.
Ladevolumen: Wer sich einen Mittelklässler, noch dazu einen Kombi kauft, der macht das immer im Hinblick auf gelegentlich zu lösende Transportaufgaben. Das dürfte auch bei Accord-Kunden kaum anders sein. Daher verwundert das bei aufgestellter Rücksitzlehe vorhandene Ladevolumen von lediglich 406 Litern. Allerdings, und [foto id=“385133″ size=“small“ position=“left“]das sei der Fairness halber angemerkt, ist das gering ausfallende Volumen dem Umstand einer sportlichen Zeichnung der Dachlinie geschuldet. So fällt etwa die Heckklappe des aktuellen Modells weit weniger steil ab, als noch beim Vorgänger.
Anspruch: Und mit dem Lifestyle-Gedanken ist Honda mit seinem Accord Tourer bei Leibe nicht allein. Vorgelebt hat es als erster Opel mit dem Insignia Sports Tourer, der über ein Ladevolumen bei aufgestellter Fondlehne von 540 Litern verfügt. Auch der Opel Insignia Sports Tourer ist ein Kombi, der nicht dem Wunsch nach viel Stauraum Rechnung trägt, sondern dem Anspruch, einen möglichst stylishen Auftritt zu bieten, gerecht wird. Insgesamt überzeugend ist indes das Raumgefühl auf allen Plätzen des Honda Accord Tourer. So bietet auch die Beinfreiheit im Fond keinen Anlass zu Kritik.
Das Interieur des Honda Accord Type S wirkt bei aller Sportlichkeit auch elegant. Dabei sind Materialauswahl und Verarbeitung dem Segment entsprechend gut, die Haptik generell angenehm. Gebürstete Aluminiumapplikationen, das Dreispeichen-Multifunktionslenkrad und Alupedalerie werten den Innenraum auf. Sportlich auch die Ausführung des Arbeitsplatzes, der sich in vier aluminiumgerahmte Rundinstrumente gliedert. Zentral angeordnet liegen Drehzahlmesser und Geschwindigkeitsanzeige mit integriertem Display des Bordcomputers. Zur linken wird [foto id=“385134″ size=“small“ position=“right“]die Motortemperatur, zur rechten der verbleibende Kraftstoff angezeigt.
Die Mittelkonsole beherbergt das Display für Navigation und Multimedia. Nach unten schließt sich die Bedieneinheit beider Geräte sowie die Regelung der Klimaanlage an. Alles im Honda Accord Tourer S Type lässt sich intuitiv bedienen, Probleme, selbst beim Erstkontakt, traten nicht auf.
Honda bietet den Accord in den sechs Ausstattungsstufen S, Comfort, Elegance, Lifestyle, Executive und dem Topmodel Type S. Bereits die Basisversion S verfügt ab Werk über sechs Airbags, Antiblockiersystem ABS mit elektronischer Bremskraftverteilung EBD, Bremsassistent, Isofix-Kindersitzvorbereitung, Seitenaufprallschutz, Servolenkung, elektrische Fensterheber vorn, höhen- und tiefenverstellbares Lenkrad, Mittelarmlehne vorn und hinten, Klima sowie Colorverglasung und Dachreling. Generell fährt bereits die Basisversion gut ausgestattet vor. Deshalb beschränkt sich die von deutschen Herstellern meist seitenlange Optionsliste bei Honda auf wenige Details wie Navigationssystem, Geschwindigkeitsregelanlage, Einparkhilfe hinten, Anhängerkupplung, Metallic-Lackierung oder Standheizung.
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Unser Testwagen, der Honda Accord Tourer S Type, verfügt zusätzlich zur Basisausstattung in Serie über Ambiente-Beleuchtung, USB- und Aux-Anschlüsse, verstell-, beheiz- und anklappbare Außenspiegel, Bluetooth Freisprecheinrichtung mit Sprachsteuerung, elektrische Heckklappenbedienung, höhenverstellbaren Fahrer- und Beifahrersitz sowie Tempomat und Multifunktions-Lederlenkrad.
Alle im Honda Accord Tourer verbauten Motoren sind Reihen-Vierzylinder. Dabei bieten zwei Otto- und ein [foto id=“385137″ size=“small“ position=“right“]Dieselmotor unterschiedliche Leistungsstufen. Einstiegsbenziner wäre der 2.0-Liter i-VTEC mit 115 kW/156 PS, Topmodell ist ein 2.4-Liter i-VTEC mit 148 kW/201 PS. Die Fraktion der Dieselmotoren setzt sich ausnahmslos aus turboaufgeladenen 2.2-Liter i-DTEC Aggregaten zusammen. Dabei markiert die Basis der 2.2-Liter mit 110 kW/150, Topmotorisierung ist der 2.2-Liter mit 132 kW/180 PS. Letzterer arbeitete in unserem Testwagen, dem Honda Accord Tourer Type S.
Als Motor-Getriebekombinationen stehen manuelle 6-Gang-Schaltgetriebe oder das optional für 1.900 Euro buchbare sequenzielle 5-Gang-Automatikgetriebe mit Schaltwippen zur Verfügung. Die Aggregate erfüllen durchweg die Euro 5 Norm, der 2.2-Liter Diesel verlässt die Bänder serienmäßig mit Rußpartikelfilter.
Die Linienführung des Honda Accord ist dynamisch-sportlich. Aufgewertet wird die Frontpartie durch Aluminiumleisten im Kühlergrill. Einen sportlichen Eindruck hinterlassen die schmal gezeichneten Frontscheinwerfer. Akzente in der Flanke liefern der kräftig ausgeformte Schweller, sowie die zwischen den [foto id=“385139″ size=“small“ position=“left“]Radhäusern markante verlaufende Sicke. Wertig präsentiert sich auch hier die Aluminiumrahmung der Seitenscheiben, die überdies durch die Gengeläufigkeit zwischen unterer Aluminiumleiste und abfallender Dachlinie zusätzliche Dynamik erhält. Wie aus einem Guss mutet die kräftige Heckpartie an. Die schmalen Rücklichteinheiten greifen die Zeichnung der Frontleuchten auf, die Spoilerlippe mit integriertem dritten Bremslicht beschließt die sportlich anmutende Heckpartie nach oben.
Mit dem Honda Accord Tourer S Type hat der japanische Autobauer einen Kombi der Mittelklasse auf die Räder gestellt, der hiesigen Platzhirschen durchaus gefährlich werden kann. Materialauswahl, Verarbeitung sowie die Gestaltung außen und innen muten durchweg wertig an. Zudem überzeugt der Accord Tourer mit guten Fahreigenschaften und einem sportlich eleganten Auftritt.
Interessant ist der Honda Accord Tourer S Type zunächst einmal für Familien. Aber auch für Leute, die gelegentlich größere Transportaufgaben zu bewältigen haben, oder einfach nur dynamisch unterwegs sein wollen, [foto id=“385140″ size=“small“ position=“right“]kann der Mittelklassekombi eine Alternative sein. Dabei ist der Preis ein nur bedingtes Kaufargument, startet doch der direkte Wettbewerber VW Passat Variant als Trendline bereits für 25.800 Euro. Der Fairness halber muss jedoch angemerkt werden, dass der Honda Accord Tourer in der Basis als Honda Accord Tourer S ab 27.750 Euro weit umfangreicher ausgestattet vorfährt, als sein Wolfsburger Pendant.
Am Ende dürften neben Image zunehmend Verbrauchswerte Kaufentscheidungen auslösen, oder eben nicht. Im Falle unseres Honda Accord Tourer Type S ist dabei der Mehrverbrauch von 2,9 l/100 km gegenüber den Herstellergaben eher hinderlich. Zudem trübt er den durchweg positiven Gesamteindruck des japanischen Mittelklassekombis etwas ein.
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Bewertung – Honda Accord Tourer 2.2 i-DTEC Type S |
|
Exterieur-Design | 2,0 |
Interieur-Design | 2,0 |
Multimedia | 2,0 |
Navigation | 2,0 |
Fahrbetrieb | 2,0 |
Verbrauch | 3,3 |
Kosten pro Jahr* | |
Anschaffungspreis Testfahrzeug | 44.429,00 Euro |
Kraftstoffkosten** | 1.935,00 Euro |
Steuern | 239,00 Euro |
Wertverlust | 6.664,35 Euro |
Gesamtkosten pro Jahr: |
8.275,85 Euro |
Testergebnis/Gesamtprädikat: |
2,2 |
*Kosten pro Jahr setzen sich zusammen aus Kraftstoffkosten, Kfz-Steuer, errechnetem Wertverlust (15 Prozent p. a.) |
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Datenblatt Honda Accord Tourer 2.2 i-DTEC Type S | |
fünfsitziger Kombi der Mittelklasse, Frontantrieb, Dieselpartikelfilter ab Werk | |
Länge/Breite/Höhe: | 4.750 mm/1.840 mm/1.470 mm |
Radstand: | 2.705 mm |
Antrieb: | Reihen-Vierzylinder, Common-Rail-Diesel, serienmäßig mit Rußpartikelfilter, manuelle 6-Gang-Schaltung |
Hubraum: | 2.199 ccm |
Leistung: | 132 kW/180 PS bei 4.000 Umdrehungen pro Minute |
max. Drehmoment: | 380 Newtonmeter bei 2.000 – 2.750 Umdrehungen pro Minute |
Höchstgeschwindigkeit: | 217 km/h |
Beschleunigung 0-100 km/h: | 8,7 s |
Testverbrauch | 8,6 l |
Test-CO2-Ausstoß*** | 263 g/km |
Verbrauch Hersteller | 5,7 l |
CO2-Ausstoß Hersteller | 150 g/km |
Schadstoffklasse: | Euro5 |
Ausstattung (Auswahl, Basisversion) |
sechs Airbags, Antiblockiersystem ABS mit elektronischer Bremskraftverteilung EBD, Bremsassistent, Isofix-Kindersitzvorbereitung, Seitenaufprallschutz, Servolenkung, elektrische Fensterheber vorn, höhen- und tiefenverstellbares Lenkrad, Mitttelarmlehne vorn und hinten, Klima, Colorverglasung, Dachreling |
Gewichte/Zuladung | |
Leergewicht: | 1.715 kg |
zul. Gesamtgewicht: | 2.125 kg |
Zuladung: | 410 kg |
Anhängelast, ungebremst | 500 kg |
Anhängelast, gebremst | 1.700 kg |
Kofferraumvolumen: | 406 – 1.252 l |
Preise | |
Basismodell: | ab 27.750 Euro (inkl. 19 Prozent MwSt.) |
Testwagen: | 44.429,00 Euro (inkl. 19 Prozent MwSt.) |
Topmodell: | ab 34.240,00 Euro (inkl. 19 Prozent MwSt.) |
***Basierend auf Berechnungen des bayerischen Landesamt für Umwelt |
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geschrieben von auto.de/ingo koecher | fotos: auto.de veröffentlicht am 18.10.2011 aktualisiert am 18.10.2011
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