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Honda
Ingo Koecher – Honda startete 2009 mit dem Insight. Damit lieferte der Hersteller als einziger eine alltagstaugliche Hybrid-Alternative zum Toyota Prius, die auch noch unterhalb der 20.000-Euro-Marke zu haben war. Zwar konnte Honda am damaligen Einstiegspreis nicht festhalten – heute starte der Insight mit 20.490 Euro –, doch am Hybridkonzept wurde weiter gearbeitet. auto.de testete die zweite Generation des Insight mit 1.3-Liter Ottomotor und 88 PS sowie CVT-Automatik-Getriebe
Bei der Preisgestaltung des Insight hatte Honda nicht nur Wettbewerber Toyota im Auge. Vielmehr habe man mit dem Auto die Hybridtechnologie für ein großes Publikum bezahlbar machen wollen. Auch wenn der zur Einführung des Modells aufgerufene Preis der Basisvariante von 19.550 Euro inzwischen auf 20.490 Euro stieg, ist der Honda Insight eine preiswerte Alternative. Vergleichsweise lässt Toyota seinen kompakten Toyota Auris Hybrid ab 22.950 Euro und den Prius Hybrid mit 26.800 Euro starten.
Wer kauft sich eigentlich ein Hybridauto? Sind es Leute, die ihr grünes Gewissen beruhigen wollen und gern technisch auf dem neuesten Stand sind? Oder handelt es sich um kühle Rechner, die Benzin nicht als Kapitalanlage sehen? Sicherlich hat der Honda Insight für alle etwas zu [foto id=“476555″ size=“small“ position=“right“]bieten. Wesentlich ist jedoch, dass der Japaner neben allen technischen Raffinessen im Unterhalt günstig sein sollte. So jedenfalls sagen es seine Erbauer.
Diesem Ziel kommt Honda recht nahe. So sorgt der 1.3-Liter Ottomotor mit seinem knapp bemessenen Hubraum von genau 1.339 Kubikzentimetern für die erste Freude beim Entrichten der Kraftfahrzeugsteuer. Die schlägt für den Honda Insight nämlich mit mageren 26 Euro pro Jahr zu Buche – und das bei einer Fahrzeuglänge von 4,40 Meter und 1,70 Meter Breite. Zudem schluckt der Kofferraum 408 bis 1.017 Liter. Bereits unterhalb der aufklappbaren Gepäckraumabdeckung stehen 50 Liter zur Verfügung.
Natürlich macht ein 1.3-Liter Benziner aus einem Auto keinen Rennwagen. Aber das will der Insight auch nicht sein. Vielmehr ist spürbar, dass Leichtbau obere Priorität bei der Entwicklung hatte. Am Ende bringt der kompakte Hybrid inklusive automatischem CVT-Getriebe 1.276 Kilogramm auf die Waage. Vergleichsweise bepackt kommt da der Toyota Prius Hybrid mit 1.440 Kilogramm Leergewicht daher – dessen etwa 200 Kilogramm Mehrgewicht lassen sich nicht mit dem neun Zentimeter längeren Fahrzeug erklären.[foto id=“476556″ size=“small“ position=“left“]
Auch der Hybrid-Freund will seinen Wagen flott bewegen – dann etwa, wenn es ein Überholmanöver auf der Landstraße zu absolvieren gilt. Für diesen Fall gibt es den Automatikmodus »S« (Sport) sowie Schaltwippen am Lenkrad.
Im Modus »Sport« bedarf es beim ungeübten CVT-Fahrer einer kurzen Einführung. Denn sobald von Modus »D« in »S« gewechselt wird, röhrt der Honda Insight etwas auf. Das ist normal, denn das CVT-Getriebe sorgt in diesem Moment für einen niedrigen »Gang«, für eine höhere Drehzahl und mehr Leistung. Trotz Automatik ist jetzt der geschickte Einsatz der Schaltwippen gefragt, um die 7-Stufen zweckmäßig einzusetzen. Denn erst dann beschleunigt der Insight durchzugsstark. Wer indes alles dem Selbstlauf überlässt und es versäumt, die Paddels zu bedienen, wird an die Anfangszeit von CVT-Getrieben erinnert. Die liefen bei unangenehm hohen Drehzahlen und vermittelten ein Gefühl, endlich mal hochzuschalten. Es klang nach schleifender Kupplung mit viel Gas beim Anfahren oder einfach nach zu hoher Geschwindigkeit für den derzeit eingelegten Gang. Dass die Motoren dabei jenseits aller Wirtschaftlichkeiten arbeiteten, liegt auf der Hand. Bei der jüngsten Generation von CVT-Getrieben – und das ist herstellerunabhängig der Fall – besteht diese Gefahr nicht mehr.
Ein aktuelles Beispiel liefert Subaru mit dem gemeinsam mit Schaeffler entwickelten neuen CVT-Getriebe für Outback und Forester. Die Fahrzeuge laufen immer optimal mit niedrigen Drehzahlen – auto.de berichtete.[foto id=“476557″ size=“small“ position=“right“]
Als einzige Motorisierung verbaut Honda im Insight einen 1.3-Liter Reihenvierzylinder Benzinmotor mit 88 PS, CVT-Automatik sowie Schaltwippen am Lenkrad. Das maximale Drehmoment von 121 Newtonmetern liegt ab 4.500 Umdrehungen an. Lieferbar ist der Insight in den vier Ausstattungsstufen »S«, »Comfort«, »Elegance« und »Exclusive«. Zur Serie der Basis gehören unter anderem LED-Tagfahrlicht, elektrisch einstellbare Außenspiegel, elektrische Fensterheber vorn und hinten, Bordcomputer mit Informationsdisplay über Verbrauch, Energiefluss, Außentemperatur und Wartungsintervall, Klima sowie höhen- und tiefenverstellbares Lenkrad. Für den Basis-Insight »S« ruft Honda 20.490 Euro auf, das Topmodell »Exclusive« startet ab 25.840 Euro.
Wer nun im Honda Insight den großen Spareffekt erwartet, wird enttäuscht sein. Im Verlauf des Tests stellten wir fest, dass sich die ermittelten Verbräuche je nach Strecke deutlich voneinander unterschieden. So liegen die Stärken des Insight weniger im Stadt- als vielmehr im Überlandverkehr. auto.de ermittelte einen Durchschnittsverbrauch im Stadtverkehr von 6,2 l/100 km, wogegen wir auf der [foto id=“476558″ size=“small“ position=“left“]Landstraße am Ende den überzeugenden Wert von 5,1 l/100 km im Bordcomputer hatten. Im Mischbetrieb sind 6,0 l/100 km möglich.
Postuliertes Ziel von Honda war es, Hybridtechnologie bezahlbar zu machen. Sie sollte in ein Auto verpflanzt werden, das im Unterhalt ähnlich kostengünstig ist wie ein Nicht-Hybrid-Modell der Marke.
Dennoch will dem Honda Insight der Durchbruch nicht so recht gelingen. Vielmehr haftet ihm bis heute der Exotenbonus an. Im Straßenverkehr ist der kompakte Hybrid daher nur selten zu sehen. Wurden 2009 1.419 Einheiten zugelassen, sank die Zahl auf 783 Fahrzeuge 2010, 196 2011 und 263 2012. In diesem Jahr wurden bisher 51 Honda Insight zugelassen. Das ist zu wenig, um im Verkehr überhaupt wahrgenommen zu werden.
Viertürige, fünfsitzige Limousine der Kompaktklasse, Frontantrieb, Hybridsystem | |
Länge/Breite/Höhe (m) | 4,40/1,70/1,42 |
Radstand (m) | 1,55 |
Motor | 1.3-Liter Reihenvierzylinder Ottomotor, Frontantrieb, CVT-Automatikgetriebe |
Leistung | |
Hubraum (cm³) | 1.339 |
Leistung (kW/PS) | 65/88 bei 5.800 |
max. Drehmoment (Nm bei U/min) | 121 bei 4.500 |
Höchstgeschwindigkeit (km/h) | 182 |
Beschleunigung 0-100 km/h (s) | 12,4 |
Verbrauch | |
Test-Verbrauch (l/100 km) | 6,0 |
Verbrauch laut Hersteller (l/100 km) | 4,1 |
CO2-Ausstoß laut Hersteller (g/km) | 96 |
Schadstoffklasse | Euro 5 |
Energieeffizienzklasse | A |
Ausstattung (Basismodell) | sechs Airbags, Antiblockiersystem ABS, elektronisches Stabilitätsprogramm VSA, Isofix-Kindersitzverankerung, LED-Tagfahrlicht, Klima, höhen- und tiefenverstellbares Lenkrad, elektrische Servolenkung, elektrisch einstellbare Außenspiegel, elektrische Fensterheber vorn und hinten, Informationsdisplay (Verbrauch, Energiefluss, Außentemperatur, Wartungsintervall), Klima, Funk-Zentralverriegelung |
Gewicht und Zuladung | |
Leergewicht (kg) | 1.276 |
zulässiges Gesamtgewicht (kg) | 1.650 |
Kofferraumvolumen (l) | 339/408–1.017 (mit/ohne Gepäckraumabdeckung) |
Preis (Euro) | |
Basismodell ab | 20.490 |
Testwagen ab | 28.720 |
Bewertung | |
Exterieur-Design | 2,2 |
Interieur-Design | 2,5 |
Multimedia | 2,2 |
Navigation | 2,7 |
Fahrbetrieb | 2,3 |
Verbrauch | 2,3 |
Kosten pro Jahr1 (Euro) | |
Kraftstoffkosten2 | 1.485,00 |
Steuern | 26,00 |
Wertverlust | 4.308,00 |
Gesamtkosten pro Jahr | 5.819,00 |
Testnote | 2,4 |
1 Die Kosten pro Jahr setzen sich aus Kraftstoffkosten, Kfz-Steuer und errechnetem Wertverlust (15 Prozent p. a.) zusammen | |
2 Kraftstoffkosten bei 1,64 Euro/Liter Super E10 und einer jährlichen Laufleistung von 15.000 Kilometern | |
+ | Platzangebot |
+ | Sitzkomfort |
– | Viel Hartplastik |
– | Grafik im Navigationsgerät |
– | Breite C-Säule (schränkt die Sicht seitlich nach hinten ein) |
geschrieben von auto.de/koe veröffentlicht am 30.07.2013 aktualisiert am 30.07.2013
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