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Honda
Das amerikanische Forbes Magazin hat den Honda Insight gerade zu den Flops des Jahres gezählt, weil die Amis den kleinen Honda nicht kaufen wie erwartet und der Verbrauch nicht ihren Erwartungen entspricht, während der als Hauptgegner auserkorene Toyota Prius zum Bestseller avanciert. In Deutschland ergibt sich 2010 ein ähnliches Bild. Gerademal 688 Käufer entschieden sich in den ersten elf Monaten für den Insight, während knapp 3.400 einen Prius orderten, und das, obwohl der Toyota nominell deutlich teurer ist. Honda hat den Insight günstig eingepreist. Mit 19.950 Euro bleibt er unter der 20.000-Euro-Marke. Warum der Insight in der Käufergunst nur mäßig abschneidet, wollten wir in einem Alltagstest herausfinden.
Formal orientiert sich der Honda am Vorbild Prius. Die tropfenförmige Karosserie ist auf aerodynamische Effizienz ausgelegt. Das Auto wirkt insgesamt recht schmal, kein Wunder, schließlich teilt er sich wesentliche technische Gene mit dem Kleinwagen Jazz. Das muss kein Nachteil sein, bei einem Fahrzeug wie dem Insight geht es schließlich darum, hohen Nutzwert mit möglichst geringem Verbrauch zu verbinden. Honda setzt dazu auf die IMA-Technik. Dahinter versteckt sich ein milder Hybrid, der den 65 kW/88 PS des 1,5-Liter Benziners weitere 10 kW/14 PS eines E-Motors hinzufügt. Diese helfen beim Anfahren und beim Beschleunigen, zudem kann der E-Motor Energie in die Batterie zurückspeichern, allerdings maximal 10 kW. Die Antriebsleistung wird über ein [foto id=“336045″ size=“small“ position=“right“]stufenloses Getriebe an die Vorderachse übertragen.
Das von Honda propagierte Hybridsystem ist relativ einfach und kostengünstig zu produzieren. Mit einem Normverbrauch von 4,4 Litern und CO2-Emissionen von 101 Gramm liegt der Insight in absoluten Zahlen nicht weit weg vom Prius, der einen Normverbrauch von 3,9 Litern hat. In der Praxis ist der Unterschied deutlicher. Während sich der IMA auf einer ökonomischen Normrunde genügsam zeigt und mit einer fünf vor dem Komma beim Verbrauch aufwartet, genehmigt er sich auf der Autobahn lockere sieben Liter – eine Steigerung von über 50 Prozent gegenüber dem Normwert. Dass der Gasfuß des Fahrers eine entscheidende Rolle spielt, ist eine alte Erkenntnis. Dass er bei einem relativ kleinen milden Hybriden so starken Einfluss hat, ist allerdings überraschend. Der auf gleicher Strecke bewegte Prius war auf der Autobahn deutlich sparsamer, obwohl diese generell nicht die Domäne von Hybriden ist.
Verdrießlicher als der Verbrauch stimmt noch die Art und Weise der Kraftentfaltung. Der Motor dreht schnell hoch [foto id=“336046″ size=“small“ position=“left“]und bleibt, typisch stufenloses Getriebe, lang in hohen Drehzahlen. Dabei klingt er höchst angestrengt, was das Fahren wenig vergnüglich macht. Da nützen selbst die vordefinierten Gangstufen nichts, die man per Schaltwippe ansteuern kann. Damit kann man eine Idee von Sportlichkeit generieren, die das Auto aber nicht wirklich hergibt. Auch die Wind- und Abrollgeräusche machen immer wieder deutlich, dass der Insight im Grunde seines Herzens eben ein Kleinwagen ist.
Billig wirken die Innenraummaterialien. Auf den ersten Blick nett, bei genauerem Hinsehen aber nicht überzeugend. Kein Wunder, dass die Käufer insgesamt eher zurückhaltend reagieren. Für die knapp 20.000 Euro bekommt man einerseits gut ausgestattete Kleinwagen oder ordentliche Kompaktmodelle. Der Insight hat an dieser Stelle nur das Siegel Hybrid zu bieten – und das ist, zumindest wenn der Hybrid so daherkommt, einfach zu wenig.
geschrieben von auto.de/sp-x veröffentlicht am 20.12.2010 aktualisiert am 20.12.2010
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