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Hyundai
Kleinwagen = automobiler Verzicht: Diese Formel gilt schon längst nicht mehr. Die Winzlinge haben nicht nur bei der Motorleistung, sondern auch in Sachen Sicherheit und Komfort in den letzten Jahren deutlich aufgeholt. Was sich allerdings auch in der Preisgestaltung bemerkbar macht. So kostet unser Testfahrzeug, ein Hyundai ix20 mit 66 kW/90 PS Diesel, in der Top-Ausstattung Style und der Spritsparvariante blue ab 22.420 Euro. Dafür gäbe es auch ein Fahrzeug der Kompaktklasse. Was spricht trotzdem für den Kleinen?
Der Verzicht auf Länge schafft Vorteile. Mit nur 4,10 Meter von Stoßstange zu Stoßstange und einem Wendekreis von knapp 10,50 Metern ist der kleine Van gut gerüstet für die Disziplinen Parkplatzsuche und Parkbuchtkompatibilität. Zumal unser Testfahrzeug außerdem eine Rückfahrkamera an Bord hatte, die das Rangieren nach hinten zusätzlich erleichterte. Die Kamera ist Teil des optionalen und 1.330 Euro teuren Navigationssystem mit 6,5-Zoll-Touchscreen-Farbmonitor. Neben der guten Sprachqualität, einfacher Bedienung sowie dem großen Bildschirm spricht für das fest installierte Navi, dass keine Kabel rumhängen oder Steckverbindungen wackeln. Dass Hyundai ein im Vergleich zu den mobilen Navigationshilfen teureres System im Angebot hat, macht deutlich, dass eine ordentlich betuchte Kundschaft durchaus bereit ist, für Komfort ein wenig tiefer in die Tasche zu greifen.[foto id=“364925″ size=“small“ position=“left“]
Denn das, was die Kunden an Prestige und Außenmaße beim Kauf eines Kleinwagens einsparen, investieren sie gerne nach dem Motto „Man gönnt sich ja sonst nichts!“ in höhere Ausstattungslinien bzw. in Extras. So gehören beim Komfortniveau Style u.a. eine Klimaautomatik, Abbiegelicht, Bluetooth-Freisprechanlage, 16-Zoll-Leichtmetallfelgen, dunkel getönte hintere Scheiben sowie Lederlenkrad und Ledersitze zum Lieferumfang. Ebenfalls Serie ist die gute Verarbeitung und das übersichtliche Armaturenbrett. Hyundai hat kein weiteres Kapitel im Krieg der Knöpfe und Schalter aufgeschlagen, sondern sich auf wenige und große Bedienelemente beschränkt. Die nicht so ganz junge, Gleitsichtgläser tragende Kundschaft wird es danken. Genauso wie sich diese Zielgruppe über die leicht erhöhte Sitzposition freut. Nicht nur, dass sich dadurch die Übersicht verbessert, auch der Ein- und Ausstieg gelingt leicht.
Da der ix20 vantypisch hoch baut, besteht kein Anlass für Platzangst. Vier Erwachsene reisen kommod, der Mittelsitz hinten sollte gemieden werden. [foto id=“364926″ size=“small“ position=“left“]Aber das gilt heute selbst für ausgewachsene Limousinen der Mittelklasse. Das Gepäckraumvolumen beträgt in der Standardstellung 440 Liter. Durch Umklappen der Rücksitzlehnen und/oder Verschieben der Rückbank lässt sich die Kapazität bis auf 1.486 Liter erweitern.
Bei so viel Komfort lässt man es nicht unbedingt wild angehen. Dazu passte der 1,4-Liter-Diesel mit 66 kW/90 PS recht gut. Das entschleunigte Fahren begann schon mit dem Starten des Motors. Nachdem der entsprechende Knopf gedrückt war, musste man erst einmal Warten, bis das Aggregat anspringt.
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Für diesen Motor bietet Hyundai im ix20 die Spritsparvariante „blue“ an. Mithilfe einer Start-Stopp-Automatik soll der Verbrauch um 0,2 Liter gesenkt werden, so dass der Normwert mit 4,3 Litern angegeben wird (CO2-Ausstoß: 114 g/km). Soweit die blaue Theorie. Am Ende der Testperiode verzeichneten wir einen Durchschnittsverbrauch von 6,5 Litern – und dies bei entspannter Fahrweise. Der 90 PS-Selbstzünder wurde [foto id=“364927″ size=“small“ position=“left“]auf der Autobahn nicht zu Höchstleistungen gequält, sondern vorbildlich in Richtgeschwindigkeit bewegt. Es standen zudem keine Kurvenhatzen auf dem Programm und das Start-Stopp-System war emsig bei der Arbeit.
So trübt der nicht erzielte Spareffekt den ansonsten guten Eindruck, den der ix20 hinterlassen hat. Die 400 Euro Aufpreis fürs Spritsparen sind nur bedingt gut angelegt. Man kann den Betrag auch nehmen und in einer der zur Wahl stehenden Metallic- oder Mineraleffekt-Farben investieren. 420 Euro verlangt Hyundai dafür, dass das Fahrzeug nicht in weiß ausgeliefert wird. Aber wie gesagt: Man gönnt sich ja sonst nichts.
Fünftüriger, fünfsitziger Van der Kleinwagenklasse | |
Länge/Breite/Höhe/Radstand: | 4,10 Meter/1,76 Meter/1,60 Meter/2,62 Meter |
Kofferraumvolumen: | 440 – 1.486 Liter |
Antrieb: | 1,4-Liter-CRDi, Sechsganggetriebe Spritsparvariante blue 66 kW/90 PS bei 4.000 U/min |
max. Drehmoment: | 220 Nm bei 1.750 – 2.750 U/min |
0-100 km/h: | in 14,5 s |
Vmax: | 167 km/h |
Verbrauch: | 4,3 l/100 km, 114 g CO2/km |
Testverbrauch: | 6,5 Liter, 172 g CO2/km |
Preis: | ab 16.890 Euro |
Alternative zu: | Kia Venga, Honda Jazz, Opel Meriva |
Sieht gut aus: | in Blau, wenn auch „blue“ nicht überzeugt |
Passt zu: | Fahrern, die lieber auf Länge als auf Komfort verzichten |
geschrieben von auto.de/sp-x veröffentlicht am 28.06.2011 aktualisiert am 28.06.2011
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