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Von Ingo Koecher — Mit der Kawasaki Versys Tourer ABS hatten wir ein Mittelklasse-Bike im Test, das einerseits für Leute interessant ist, die eine ganze Weile Motorrad-abstinent gelebt haben, andererseits für Anfänger, die eine Einstiegsmaschine suchen. Ganz gleich, aus welchem Lager der potenzielle Biker oder natürlich die Bikerin auch kommen mag, die japanische Allrounderin bietet Fahrspaß und überzeugt mit leichtem Handling.
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In der Tourerversion fährt die Kawasaki Versys, ausgerüstet mit hoher Kanzelscheibe und zusätzlichem Windschutz, bei Kawasaki als Varioscreen bestellbar, Tankschutz, Handschutz und Seitenkoffern vor. Entsprechend ausgestattet macht die Japanerin ihrem Namenszusatz alle Ehre. Ihr Auftritt erinnert an die Großen der Gilde. Sie macht Lust, eine Tour anzugehen.
Und dabei stellt sich schnell heraus, dass die Versys keine Blenderin ist. Vielmehr zeigt sie schon nach wenigen Kilometern ihre Qualitäten. So etwa die breite Sitzbank in Kombination mit einer aufrechten Sitzposition. Dabei verlangt die Sitzhöhe von moderaten 845 mm auch kleineren Piloten nichts Außergewöhnliches ab. Überzeugend [ no Image matched ]war zudem die Straßenlage der Kawasaki Versys Tourer.
Die Positionierung des V-Twin sorgt mit ihrem niedrigem Schwerpunkt für gutes und leichtes Handling. Dabei lassen sich mit der Japanerin Langstrecken entspannt zurücklegen oder aber genießend Kurvenräubern. Wir erlebten die Versys auf allen Terrains als gutmütige und leicht zu handhabende Allrounderin.
Für angemessenen Vorschub sorgt der flüssigkeitsgekühlte Viertakt-Zweizylinder mit 649 Kubikzentimeter Hubraum. Der V-Twin liefert 47 kW/64 PS bei 8.000 Umdrehungen pro Minute. Das maximale Drehmoment von 61 Newtonmetern steht bei 6.800 Umdrehungen pro Minute zur Verfügung. Neben der 64 PS Normalversion bietet Kawasaki eine leistungsreduzierte Variante mit 25 kW/34 PS. Geschaltet wird bei beiden Varianten über ein manuelles 6-Gang-Schaltgetriebe.
Während unseres Tests konsumierte die Versys Tourer im Mittel mit 5,9 l/100 km. In unseren Augen ein [ no Image matched ]moderates Ergebnis, dennoch wäre eine Vier vor dem Komma wünschenswert.
Generell sollten sich die Hersteller – und das gilt für alle – ihren Motoren zuwenden. An der Leistungsschraube bedarf es keiner weiteren Einstellungen. Hier sind bereits alle Bereich ausreichend abgedeckt. Somit muss der Fokus auf den Verbräuchen liegen. Denn die bewegen sich in einigen Fällen über denen eines Autos und sind so in unseren Augen vollkommen indiskutabel.
Eingebremst wird die Japanerin über zwei 300 mm Bremsscheiben vorn und eine 220-mm-Scheibe hinten. Dabei fiel uns die Abstimmung des Antiblockiersystems ABS an beiden Rädern positiv auf. Es arbeitet durchweg präzise und sicher. Die Radaufhängung vorne erfolgt über eine 41-mm Upside-down-Teleskopgabel mit stufenlos einstellbarer Zugstufendämpfung und einstellbarer Federbasis. Hinten arbeitet ein seitlich montiertes [ no Image matched ]Einzelfederbein mit 13-stufig einstellbarer Zugstufendämpfung und 7-stufig einstellbarer Federbasis.
Totale Kontrolle bietet das dreiteilig strukturierte Multifunktionsinstrument. Zentral angeordnet ist der analoge Drehzahlmesser. Zu dessen linker Seite sind Kontrollleuchten wie Leerlauf- oder Blinklichtanzeige untergebracht. Rechts angeordnet ist das Display mit Geschwindigkeitsanzeige, Kraftstoffstand sowie Gesamt- und Tageskilometerzähler.
Kawasaki-typisch und dem Konzept eines Tourers Rechnung tragend, ist die Anzeige des verbleibenden Kraftstoffs. So ist ein entspanntes Cruisen, ohne den Kilometerstand im Auge behalten zu müssen, problemlos möglich.
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Die Kawasaki Versys Tourer, ein Mittelklasse-Bike, startet mit dem Anspruch einer Allrounderin. Das kann auto.de nach eingehenden Tests vorbehaltlos attestieren. Mit der Versys bietet Kawasaki eine leicht zu handhabende Maschine, die dank ihres Gewichts von 209 Kilogramm vollgetankt und fahrfertig, sowie ihrer Sitzhöhe von 845 mm auch von Einsteigern leicht zu bewegen ist. Im Markt trifft die Kawasaki Versys Tourer ABS für 8.895 Euro auf Wettbewerber wie die Suzuki V-Strom ABS oder eine Yamaha XT600Z Ténéré ABS. Ausgerüstet mit Tourer-Details wie Koffer etc. liegen alle drei Maschinen etwa gleich auf.
Neben der Versys Tourer bietet Kawasaki die Maschine als auch als Versys ohne Tourerpaket. Dann startet das Bike zu Preisen ab 8.195 Euro.
Aber ganz gleich, für welche der Ausstattungsvarianten man sich am Ende entscheidet: Die Allrounderin überzeugt und bietet Spaß auf der täglichen Fahrt zur Arbeit wie auch auf großer Tour.
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Bewertung – Kawasaki Versys Tourer ABS |
|
Exterieur-Design | 1,3 |
Cockpit | 1,3 |
Fahrbetrieb | 1,8 |
Verbrauch | 2,7 |
Kosten pro Jahr* | |
Anschaffungspreis Testfahrzeug | 8.920,05 Euro |
Kraftstoffkosten** | 799,88 Euro |
Steuern | 47,77 Euro |
Wertverlust | 1.784,01 Euro |
Gesamtkosten pro Jahr: |
2.631,65 Euro |
Testergebnis/Gesamtprädikat: |
1,8 |
*Kosten pro Jahr setzen sich zusammen aus Kraftstoffkosten, Kfz-Steuer (bei Ganzjahreszulassung), errechnetem Wertverlust (20 Prozent p. a. — Wertverlust herstellerabhängig) |
Datenblatt – Kawasaki Versys Tourer ABS | |
Tourer der Mittelklasse mit ABS | |
Länge/Breite/Höhe: | 2.125mm/840 mm/1.315 mm |
Radstand: | 1.415 mm |
Bodenfreiheit: | 180 mm |
Sitzhöhe: | 845 mm |
Gewicht (fahrfertig, mit Kraftstoff): | 209 kg |
Tankinhalt: | 19 Liter |
Rahmenbauart: | Stahlrohrrahmen |
Lenkkopfwinkel: | 35 Grad |
Motor: | Viertakt-Reihenvierzylinder, flüssigkeitsgekühlt |
Hubraum: | 649 ccm |
Leistung: | 47 kW/ 64 PS bei 8.000 Umdrehungen pro Minute |
max. Drehmoment: | 61 Newtonmeter bei 6.800 Umdrehungen pro Minute |
Testverbrauch: | 5,9 l/100 km im Mittel |
Kupplung: | Mehrscheiben-Ölbad |
Getriebe: | 6-Gang-Schaltung, manuell |
Sekundärantrieb: | Kette |
Radaufhängung | |
Vorderrad: | 41 mm Upside-Down-Gabel, einstellbare Zug- und Druckstufendämpfung |
Federweg: | 150 mm |
Hinterrad: | Einzelfederbein, 7-stufig einstellbare Federbasis und 13-stufig einstellbare Zugstufendämpfung |
Federweg: | 145 mm |
Bremsen | |
vorn: | Doppelkolben-Schwinnsättel, zwei Bremsscheiben 300 mm Durchmesser |
hinten: | Einkolben-Schwimmsattel, eine Bremsscheibe 220 mm Durchmesser |
Reifen | |
vorn: | 120/70ZR17M/C (58W) |
hinten: | 160/60ZR17M/C (69W) |
Preis: | 8.895 Euro (inkl. 19 Prozent MwSt., zzgl. Überführungskosten) |
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geschrieben von auto.de/ingo koecher | fotos: auto.de veröffentlicht am 17.10.2011 aktualisiert am 17.10.2011
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