Kia

Test: Kia Ceed – Halbzeit im Spiel um den Klassensieg

Die Koreaner gelten im Autobau als erwachende Großmacht. Wichtigstes Modell auf dem Eroberungsfeldzug ist – zumindest in Deutschland – der kompakte Ceed. Kann er gut vier Jahre nach seinem Debüt der europäischen Konkurrenz noch das Wasser reichen?

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Eine knifflige Angelegenheit

Design ist in der Kompaktklasse eine knifflige Angelegenheit. Einerseits will man die potentiell riesige Käuferschaft nicht durch avantgardistische Spielereien verschrecken, andererseits soll das Fahrzeug aus dem dicht besetzten Wettbewerberfeld herausstechen. Um den europäischen Massengeschmack möglichst [foto id=“367951″ size=“small“ position=“left“]genau zu treffen, hat Kia die Karosserie des Ceed nicht in Korea, sondern im hessischen Rüsselsheim entwickeln lassen. Herausgekommen ist ein nicht auffälliger, aber durchaus gefälliger Fünftürer, der dank des Facelifts von 2009 mit einer prägnanteren Frontgestaltung hohen Wiedererkennungswert hat.

Innenraum

Auch der Innenraum erfüllt alle Erwartungen, die man bei einem Kompaktmodell hegt. Die Platzverhältnisse vorne sind großzügig, die Fondpassagiere können sich über viel Beinfreiheit freuen und auch das Dach hält ausreichend Abstand zu den Köpfen. Der Mittelplatz ist auch für Erwachsene auf kurzen Distanzen durchaus nutzbar. Im Cockpit verzichtet der Kia auf Klimbim und tritt stattdessen aufgeräumt und durchdacht auf. Einen Schönheitspreis gibt es allerdings nicht – dafür sind Gestaltung und Materialauswahl doch zu konventionell.[foto id=“367952″ size=“small“ position=“right“]

Unter der Motorhaube

Ebenfalls Hausmannskost findet sich unter der Motorhaube. Der 1,6-Liter-Diesel mit 85 kW/115 PS verrichtet brav und etwas brummig seinen Dienst und bietet in jeder Lebenslage ausreichend Leistung und Durchzug. Für 300 Euro lässt er sich mit einem Start-Stopp-System aufrüsten, das sich aber nur bei einem hohen Anteil von Stadtfahrten rechnet. Doch selbst ohne die Spritspartechnik zeigt der Vierzylinder ein eher genügsames Naturell, auch wenn die Herstellerangabe von 4,5 Litern im Test deutlich verfehlt wurde. Rund sechs Liter braucht der Ceed schon. Die Sechsgang-Handschaltung dirigiert die Leistung dabei über kurze Schaltwege gut abgestimmt an die Vorderachse. Nach 11,5 Sekunden ist aus dem Stand Tempo 100 [foto id=“367953″ size=“small“ position=“left“]erreicht, maximal sind 188 km/h möglich.

Fahrwerk des Ceed

Anders als etwa bei der Konkurrenz aus Frankreich ist das Fahrwerk des Ceed an die Vorlieben der deutschen Kundschaft angepasst und federt eher straff. So geht es recht agil um die Kurve, ohne aber den Insassen einen schlechten Straßenzustand über Gebühr mitzuteilen. Lediglich die etwas schwammige Lenkung mag nicht so recht dazu passen. Insgesamt fährt sich der Ceed neutral und sicher, wie es eben von einem Vertreter seiner Klasse erwartet wird.[foto id=“367954″ size=“small“ position=“right“]

In Sachen Sicherheitsausstattung

In Sachen Sicherheitsausstattung ist der Kia angesichts des Aufrüstens in der Kompaktklasse etwas ins Hintertreffen geraten. Wo Ford Focus, Opel Astra und VW Golf zahlreiche Assistenten für Notbremsungen, Verkehrsschilderkennung und Fernlichtsteuerung aufbieten, gibt es bei dem Koreaner lediglich die Standards wie sechs Airbags und ESP. Wer aber auf die meist aufpreispflichtige Hightech-Features verzichten kann, fährt auch mit dem Ceed gut.

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Video: Kia Ceed

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Ausstattung & Preis[foto id=“367955″ size=“small“ position=“right“]

Die Basisausstattung „Vision“ ist mit Posten wie CD-Radio, Bordcomputer und beheizbaren Außenspiegeln zwar ordentlich, die auch für den Wiederverkauf unverzichtbare Klimaanlage kostet im Gegensatz zu den meisten Wettbewerbern aber Aufpreis. So werden für ein gut ausgestattetes Diesel-Modell mindestens 20.016 Euro fällig. Ein vergleichbarer VW Golf wäre mit 21.225 Euro jedoch immer noch teurer. Auch wenn die Koreaner mit ihrem neuen Selbstbewusstsein nun selbstbewusstere Preise nehmen, bieten sie im Kostenkapitel doch einen besonderen Vorteil. Denn auch für den Ceed gilt seit kurzem die siebenjährige Garantie (bis 150.000 [foto id=“367956″ size=“small“ position=“left“]Kilometer Laufleistung).

Fazit

Der Kia Ceed ist ein Kompaktwagen im besten Sinne: gutes Platzangebot, ordentliche Motoren und gefälliges Design. Alles sehr solide, auch wenn die Konkurrenz in keinem Kapitel wirklich abgehängt wird. Aber das hat wohl auch noch keiner erwartet.  
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Datenblatt Kia Ceed 1.6 CRDi 115

Fünfsitziger, viertürige Kompaktwagen
Länge/Breite/Höhe: 4,24 m/1,79 m/1,48 m
Radstand: 2,65 m
Kofferraumvolumen: 340 – 1.300 Liter
   
Antrieb: 1,6-Liter-Diesel, 85 kW/115 PS, 260 Nm bei 1.900 – 2.750 U/min
0-100 km/h: 11,5 s
Vmax: 188 km/h
Normverbrauch: 4,5 l/100 km
CO2: 119 g/km
Testverbrauch: 6,0 l/100 km
   
Preis: ab 19.140 Euro

Kurzcharakteristik

Alternative zu: Toyota Auris, Hyundai i30, aber auch VW Golf und Co.
Passt zu: Käufern, mit finanziellem Sicherheitsbedürfnis
Sieht gut aus: bei fast jeder Gelegenheit

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Sandor Petrik

Juli 23, 2011 um 3:56 pm Uhr

Die Ausstattungsvariante " Vision" hat serienmäßig eine man.Klimaanlage!!

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