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Kia
Eine Alliteration schmeichelt den Ohren: Korea-Kombi zum Beispiel. Dabei könnte gerade dieser Begriff falscher gar nicht sein. Denn auch die zweite Generation des Kia Ceed Sportswagon – eine etwas euphemistische Umschreibung für einen Kombi der Kompaktklasse – wurde in Europa entwickelt, wird von einem Deutschen designt und in der Slowakei produziert. So gesehen, ist dieser Koreaner viel mehr Europäer als manche deutsche Fahrzeuge, die etwa in den USA hergestellt werden und über den großen Teich ihren Weg zu uns finden.
Wenn man mit einem Kia unterwegs ist, erhält man ob des von Peter Schreyer verantworteten Designs viele positive Reaktionen. Die beruhen natürlich auch darauf, dass man hierzulande solche gefällige Formen von einer koreanischen Marke immer noch nicht erwartet. Straffe Linien, klare Kanten und sportliche Proportionen: dieser Kombi muss sich hinter keinem [foto id=“455733″ size=“small“ position=“left“]Wettbewerber verstecken. Und schämen muss man sich für den Kauf eines Fahrzeugs dieser Marke schon lange nicht mehr. Ein Kia – das zählt heute fast schon als „clever buy“ á la Skoda.
Noch deutlicher wird der Fortschritt in der seit letztem Herbst erhältlichen zweiten Generation des Ceed Sportswagon, wenn man hinterm Volant Platz genommen hat. Der Fünfsitzer überzeugt auf Anhieb mit hochwertigen Materialien, bester Verarbeitung und im Großen und Ganzen irrtumssicherer Platzierung von Instrumenten, Schaltern und Hebeln. Seine reinen Kombi-Eigenschaften sind okay. Zwischen 528 und 1.642 Liter (bei umgeklappter Rückbank) fasst der Kofferraum. Plus weitere 40 Liter für ein Ablagefach im Boden. Ein Schienensystem sorgt dafür, dass man Gegenstände fixieren kann. Anders als Hersteller wie etwa Mazda, offeriert Kia aber zum Beispiel keinen intelligenten Klappmechanismus. Dafür kann man auch [foto id=“455734″ size=“small“ position=“right“]als größerer Mensch beim Be- oder Entladen des Kofferraum unter der Klappe stehen, ohne den Kopf einziehen zu müssen. Knapp 1,90 Meter beträgt die Kopffreiheit, was man vor allem bei schlechtem Wetter zu schätzen lernt.
Der Sportswagon steht mit dem von uns gewählten Basis-Benziner (73 kW/100 PS) unter der Motorhaube mit einem Grundpreis von 15.690 Euro in der Liste. An unserem sehr gut ausgestatteten Fahrzeug wurde allerdings deutlich, dass auch für die Koreaner die Bäume nicht in den Himmel wachsen. Denn das Testfahrzeug kam in der höchsten Ausstattungsstufe Spirit schon auf über 20.000 Euro, mit weiterer Zusatzausstattung wie Navi, Panoramadach und Xenonlicht auf fast 24.000 Euro.
Dann ist man zwar mit einem geradezu luxuriösen Fahrzeug unterwegs, aber auch durchaus bescheiden motorisiert. Denn der 1,4-Liter-Benziner läuft zwar leise und ruhig, leidet aber auch unter ausgeprägter Durchzugsschwäche. Das wiederum verleitet dazu, den Motor vor den Gangwechseln nach oben zu treiben. Ergebnis: Statt der versprochenen 6,2 liefen [foto id=“455735″ size=“small“ position=“right“]bei uns 8,3 Liter je 100 Kilometer durch die Leitungen.
Die aktive Fahrt ist denn auch im Vergleich zu den Besten in dieser Klasse die größte Schwäche des Kia. Das Fahrwerk wirkt noch nicht ganz ausgewogen und auf schlechter Wegstrecke nachgerade unkomfortabel. Zusammen mit dem lahmen Motor und relativ indirekten Lenkung kommt so echter Fahrspaß nicht auf. Fahrwerk und Lenkung lassen sich nicht ändern, aber bei der Motorisierung kann man zumindest teilweise Abhilfe schaffen: Neben dem kleinen Ottomotor sind auch noch zwei durchzugsstärkere Diesel und ein größerer Benziner im Angebot.
Aber vielleicht sind Fahrleistungen und sportliches Fahrverhalten den Käufern eines solchen Autos auch gar nicht so wichtig? Denn die genannten Schwächen fallen nur auf, wenn man vor- oder nachher Fahrzeuge wie den neuen VW Golf, den Opel Astra oder den Ford Focus bewegt hat, also die Chefdynamiker in dieser Klasse.[foto id=“455736″ size=“small“ position=“left“]
Die meisten Fahrer und Mitfahrer werden sich vielmehr am schönen Äußeren und Inneren, der sorgfältigen Verarbeitung und der zumindest in unserem Testwagen reichhaltigen Ausstattung erfreuen. Und natürlich an dem verglichen mit anderen Fahrzeugen dieser Klasse immer noch günstigen Preis sowie den selbstbewussten Garantien: sieben Jahre bis 150.000 Kilometer, zudem fünf Jahre auf den Lack. Ein mehr als solides Angebot, dass den Käufer für eine lange Zeit eine gewisse Sorgenfreiheit garantiert. Was will man mehr?
Fünfsitziger, fünftüriger Kombi der Kompaktklasse | |
Länge: | 4,51 Meter |
Breite: | 1,78 Meter (2,05 Meter mit Außenspiegeln) |
Höhe: | 1,49 Meter (inkl. Dachreling) |
Radstand: | 2,65 Meter |
Kofferraumvolumen: | 528 – 1.642 Liter |
1,4-Liter-Benzinmotor, 73 kW/100 PS | |
maximales Drehmoment: | 137 Nm bei 4.200 U/min |
0-100 km/h: | 13,5 s |
Vmax: | 180 km/h |
Durchschnittsverbrauch (mit Start-Stopp-System) je 100 Kilometer: | 6,2 Liter |
CO2-Ausstoß: | 140 g/km |
Effizienzklasse: | C |
Testverbrauch: | 8,3 Liter |
Preis: | ab 15.690 Euro |
Preis des Testwagens: | 23.780 Euro |
Alternative zu: den Kombiversionen von Hyundai i30, VW Golf, Opel Astra, Toyota Auris, Ford Focus, Peugeot 308, Renault Mégane, Mazda3 |
Passt zu: kühlen Rechnern mit leicht erhöhtem Platzbedarf |
Sieht gut aus: vor allem das Interieur gefällt |
geschrieben von auto.de/sp-x veröffentlicht am 28.02.2013 aktualisiert am 28.02.2013
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