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Kia
Es gibt angesagte – sowie teure – Handtaschen wie die Kelly oder Birkin-Bag von Hermès, die Speedy von Louis Vuitton oder die 2.55 von Channel und praktische und günstigere Alltagsbegleiterinnen. Und es gibt schicke – sowie teure – Fahrzeuge einerseits und Kleinstwagen wie den 3,60 Meter kurzen Kia Picanto. Wir baten den, um im Bild zu bleiben, eher unter die Rubrik praktische Einkaufstasche fallenden automobilen Winzling in der 49 kW/67 PS starken Autogas-Variante zum Alltagstest.
Ein Kleinstwagen mit Autogas? Diese Kombination ist noch vergleichsweise selten anzutreffen. Zwar kostet Autogas aufgrund der bis 2018 festgeschriebenen Steuervorteile nur halb so viel wie Superkraftstoff, doch müssen sich die Mehrkosten für die Umrüstung wieder amortisieren. Das gelingt normalerweise Vielfahrern, die die Benzinalternative statt eines Diesels wählen.
Die Koreaner liefern ihren Kleinsten ab Werk seit Anfang dieses Jahres in einer LPG-Version aus. Als Aufpreis berechnen sie 1.000 Euro. Das klingt zunächst recht günstig, macht aber doch gut zehn Prozent des Basispreises von 9.550 Euro aus. Immerhin: Anders als der Konzernbruder Hyundai i10 LPG ist der Picanto LPG auch als Dreitürer sowie in der Grundversion ab 10.590 Euro erhältlich. Allerdings muss man schon sehr wenige Komfortansprüche stellen, um den Kleinen in der Basisversion zu ordern. Erst ab der zweiten Ausstattungslinie (ab 10.590 bzw.11.590 Euro) gehören unter anderem Klimaanlage, Zentralverriegelung, Heckscheibenwischer, höherverstellbarer Fahrersitz oder elektrisch[foto id=“519900″ size=“small“ position=“left“] justierbare Außenspiegel zum Serienumfang. Die von uns gefahrene höchste Komfortstufe (ab 12.390 bzw. 13.390 Euro) hat dann Radio, 14-Zoll-Leichtmetallfelgen, Zentralverriegelung mit Funkfernbedienung, Bordcomputer und aktive vordere Kopfstützen sowie einen Knieairbag für den Fahrer an Bord. Dazu kamen noch in unserem Fall das Komfortpaket für 550 Euro mit unter anderem Klimaautomatik, Sitzheizung und Nebelleuchten. So ausgestattet, bewegt man sich dann schon in der Preisklasse von Kleinwagen.
Aber zurück zum LPG-Antrieb: Das Fahrzeug verfügt zu dem 35 Liter-Benzintank über einen zusätzlichen 27 Liter Flüssiggas-Tank. Damit erhöht sich die Reichweite, theoretisch auf rund 1.000 Kilometer. Per Knopfdruck kann man zwischen den zwei Kraftstoffarten wählen. Neigt sich die eine Tankfüllung ihrem Ende zu, schaltet das System automatisch um. Der kleine Dreizylinder leistet 49 kW/67 PS und schnurrt beim Anfahren nähmaschinenartig los. Dem kleinen Triebwerk geht am Berg allerdings schnell die Luft aus, Schalten ist unumgänglich, wenn man das nicht eben üppige Drehmoment von 92 Nm halbwegs aktivieren möchte. Einmal auf Touren gebracht, hat man aber keine Probleme im Straßenverkehr mitzuschwimmen. [foto id=“519901″ size=“small“ position=“right“]Selbst auf der Autobahn muss man sich nicht zwischen Lkw einklemmen lassen, der Picanto schafft die angegeben Höchstgeschwindigkeit von 150 km/h, wenn auch nicht bergaufwärts. Der Verbrauch ist aber dann weder im LPG- noch im Benzinmodus besonders sparsam. Durchschnittlich verbrauchten wir mit beiden Kraftstoffsorten je 1,5 Liter mehr als angegeben, also 6,1 Liter im Benzinbetrieb und 7,9 Liter mit LPG.
Ob sich die Mehrkosten für den LPG-Antrieb amortisieren, muss jeder selbst anhand seiner Fahrleistung ausrechnen. Kia gibt eine Laufleistung von 60.000 Kilometern an, ab der sich der Gasantrieb rechnet. Man sollte aber berücksichtigen, dass sich der Picanto klassentypisch nicht durch ein bequemes Fahrwerk auszeichnet. Er hoppelte über Straßenunebenheiten, die Übertragung schlechter Fahrbahnbelagszustände wurde auch nicht von einer besonderen Sitzqualität gemildert. Die Sitze eignen sich für Kurzstrecken, für Dauernutzung sind sie nicht ausgelegt. Wer also lange Strecken zurücklegen möchte, sollte einen strapazierfähigen Rücken haben.
spielt der Winzling jedoch seine Vorteile aus. Er passt in fast jede Parklücke und ist wendig. Das Platzangebot des Dreitürers ist auf den vorderen Sitzen erstaunlich gut. Selbst langbeinige Fahrer oder Beifahrer haben keine Probleme, ihre Extremitäten unterzubringen. Im Fond geht es etwas enger zu. Der Kofferraum fällt allerdings in der LPG-Variante winzig aus. Statt 200 Liter stehen hier nur 151 Liter zur Verfügung. Am besten man klappt gleich die hinteren Sitze um – leider entsteht kein ebener Ladeboden – und nutzt den Kleinen als rollende und praktische Einkaufstasche.
Fünfsitziger, dreitüriger Kleinstwagen | |
Länge/Breite/Höhe (m): | 3,60/1,60/1,48 |
Radstand (m): | 2,39 |
Kofferraumvolumen: | 151 bis 821 Liter |
Antrieb: | 1,0-Liter-Dreizylinder, Fünfgang-Getriebe |
Leistung: | 49 kW/67 PS |
maximales Drehmoment: | 92 Nm bei 3.500 U/min |
Vmax: | 150 km/h |
0-100 km/h: | 14,7 s |
Durchschnittsverbrauch im Benzinbetrieb: | 4,7 l/100 km |
CO2-Ausstoß: | 110 g/km |
Durchschnittsverbrauch LPG: | 6,2 l/100 km |
CO2-Ausstoß: | 100 g/km |
Effizienzklasse: | B |
Testverbrauch im Benzinbetrieb: | 6,1 Liter |
Testverbrauch LPG: | 7,9 Liter |
Preis: | ab 10.550 Euro |
Alternative zu: | Hyundai i10 LPG, Opel Adam LPG |
Sieht gut aus: | auf engen und kleinen Parkplätzen |
Passt zu: | Fahrern, die Handtaschen nach praktischen Erwägungen kaufen |
geschrieben von auto.de/sp-x veröffentlicht am 21.07.2014 aktualisiert am 05.08.2014
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