Test Knaus BoxStar Freeway 630: Weit mehr als nur ein Kasten

Test Knaus BoxStar Freeway 630: Weit mehr als nur ein Kasten Bilder

Copyright: auto.de/hersteller

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Ingo Koecher — Sie sind kompakter als Wohnmobile und leicht zu manövrieren. Dennoch bieten sie mit Bett, Heizung, Küche und Wohnbereich die gleichen Annehmlichkeiten, die der gewogene Reisemobilist erwartet. Mit dem Knaus BoxStar Freeway 630 hatte auto.de das Topmodell der Kastenwagen-Baureihe im Test

Ein Test ist nur so gut, wie die Herausforderungen, denen sich der Prüfling stellen muss. Und da hatte der Knaus BoxStar Freeway 630 einige Nüsse zu knacken. Dazu gehörten Klimawechsel von winterlich verschneiten Pisten bis hin zum Frühlingserwachen in den Niederungen der Täler. Das Vollprogramm verlangte dem Fahrzeug einiges ab.

Dabei war nicht nur der Weg das Ziel. Auf der Agenda stand Praktikabilität, Funktionalität und, insbesondere im Winter wichtig, die Zuverlässigkeit des Heiz-, Wasser- und Bordelektronik-Systems.

Der Kandidat in Zahlen

Unkomplizierte Handhabung garantieren die kompakten Maße: Der Knaus BoxStar Freeway misst 6,36 m in der Länge, ist 2,05 m breit und 2,82 m hoch. Innen bietet der Kastenwagen 1,87 m Breite und 2,18 m Höhe. Für [foto id=“465340″ size=“small“ position=“right“]angemessenen Vortrieb des zur 3,5 Tonnen-Klasse gehörige BoxStar Freeway 630 sorgte ein 2.3 l Multijet mit PS 150 von Fiat (1.190 Euro extra). Ab Werk arbeitet unter der Haube ein 2.3-Liter Diesel mit 130 PS. Die Fahreigenschaften des Testtriebwerks waren überzeugend. Der ermittelte Durchschnittsverbrauch des Selbstzünders pendelte zwischen 10,5 und 11,0 l/100 km.

Langstreckentauglich wird der Knaus BoxStar mit optionalen Piloten-Komfortsitzen für 1.999 Euro. Sie sind neben Radiovorbereitung (Kabelverlegung und zwei zusätzliche Lautsprecher im Wohnraum), elektrischer Einstiegsstufe, Sonnenmarkise und Kabelvorverlegung für Solar- und SAT-Anlage Bestandteil des »Funline Pakets«.

Richtig üppig sind die Platzverhältnisse für zwei Personen. Hier stehen zwei Einzelbetten im Heck mit 1,90 m x 0,85 m und 2,00 m x 0,85 m zur Verfügung. Einen dritten Schlafplatz bietet die umgebaute Sitzgruppe mit 1,60 m x 0,60 m Liegefläche. Für 1.529 Euro zusätzlich lässt sich ein 1,90 m x 1,32 m Hubbett im Bug nachrüsten. So können bis zu fünf Personen im Kastenwagen schlafen.

Sommer wie Winter ist die Isolation ein Thema: Wir hatten den Knaus BoxStar sowohl im Schnee als auch bei mäßigeren Temperaturen im Einsatz. Überzeugen konnte der Wagen in beiden Lebenswelten. Weder Seitenwände [foto id=“465341″ size=“small“ position=“left“]noch Boden oder Decke, rundum mit Polytherm isoliert, strahlten Kühle ab. Zudem konnte das Wassersystem uneingeschränkt genutzt werden, da der Frischwassertank mit 120 Litern Fassungsvermögen (Brauchwasser 100 Liter) frostgeschützt im Inneren liegt. Als Heizung verbaut Knaus Truma Combi 6. Das System hält den Wagen im klassischen Propangasbetrieb oder über die Diesel-Standheizung warm.

Lebensraum …

Trotz kompakter Maße bietet Knaus im Inneren des Kastenwagens BoxStar Freeway 630 Funktionseinheiten. So liegen im Heck der Schlafbereich mit Raumbad und Thetford C200 Kassetten-Toilette, zentral angeordnet ist die Küchenzeile, gegenüber befindet sich der Wohnbereich mit erweiterbarer Tischfläche und vier Sitzen.

Gekocht wird am 3-Flammen-Gasherd. Dessen zweigeteilte Glasabdeckung ist zugleich eine großzügige Arbeitsfläche. Daneben ist das Edelstahl-Spülbecken mit Schneidebrett-Abdeckung untergebracht. Den 90-Liter-Kühlschrank mit sechs Liter Gefrierfachvolumen liefert Dometic.

Platzprobleme gibt es im Knaus BoxStar Freeway 630 nicht. Dafür sorgen Schubladen unterhalb der Küchenzeile, ein großer Kleiderschrank sowie Staufächer an der Fahrzeugdecke. Über die zweiflüglige Hecktür ist der »Kofferraum« unter dem Heckbett zu erreichen.

Fazit

Mit dem BoxStar Freeway 630 liefert Knaus ein kompaktes Wohnmobil, das dem Piloten beim Einfahren in Ballungszentren keine Schweißperlen auf die Stirn treibt. Vielmehr lässt sich der »Kastenwagen« in bester [foto id=“465342″ size=“small“ position=“right“]Transporter-Manier problemlos bewegen.

Bei der Ausstattung liefert der BoxStar alle Annehmlichkeiten, die der Reisemobilist von einem Wohnmobil erwartet. Insgesamt überzeugt der Knaus BoxStar Freeway 630 beim Fahren und Wohnen gleichermaßen.

Interessant ist das Kastenwagensegment auch preislich. So ist der Einstieg in die BoxStar Familie mit dem Knaus Road 540 ab 38.790 Euro möglich. Das von uns getestete Topmodell Freeway 630 startet in der Basis bei 44.390 Euro.

Datenblatt Knaus BoxStar Freeway 630

Kastenwagen, bis zu fünf Schlafplätze, Frontantrieb
   
Länge/Breite/Höhe (m): 6,36/2,05/2,82
Stehhöhe (m): k. A.
Radstand (m): 4,04
   
Bettmaße  
Hubbett (optional) (m): 1,90 x 1,32
Heckbett (m): 1,90 x 0,85; 200 x 0,85
Schlafplätze: 5
   
Motor: 2.3-Liter Vierzylinder Diesel Multijet
Leistung: 109 kW/150 PS
Test-Verbrauch (im Mittel): 10,8 l/100 km
   
Gewichte/Zuladung (kg)  
Gesamtgewicht: 3.500
Leergewicht: 2.920
Zuladung: 404
   
Frischwassertank (l): 120
Brauchwassertank (l): 100
Kocher/Küche: 3-flammiger Gaskocher
Kühlschrank: 90 l / 6 l Gefrierfach
Heizsystem: Truma-Combi 4 Warmluft-Heizung, Dieselstandheizung
Nasszelle/Toilette: Raumbad mit Duschen und integrierter Thetford Cassettentoilette
   
Preise (Euro)  
Basismodell ab: 38.790
Testfahrzeug: 47.579
   
   
Bewertung  
Exterieur-Design 2,0
Interieur-Design 1,8
Multimedia  
Navigation  
Fahrbetrieb 1,8
Verbrauch 2,3
   
Kosten pro Jahr1 (Euro)  
Kraftstoffkosten2 2.559,60
Steuern 218,50
Wertverlust 7.165,50
Gesamtkosten pro Jahr 9.943,60
   
Testnote 2,0
   
1 Die Kosten pro Jahr setzen sich aus Kraftstoffkosten, Kfz-Steuer und errechnetem Wertverlust (15 Prozent p. a.) zusammen
2 Kraftstoffkosten bei 1,58 Euro/Liter Diesel und einer jährlichen Laufleistung von 15.000 Kilometern

 

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