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Lancia
Für meinen dreijährigen Sohn heißt er einfach nur: der Bus. Bei knapp 90 Zentimetern Augenhöhe tendiert man sprachlich natürlich schnell zum Griff in die oberste Größenkategorie – der Lancia Voyager wirkt aber auch auf Ausgewachsene riesig. Außen wie innen ist der Van ein Gigant – mit allen Vor- und Nachteilen.
Würde man die Meinung eines Kindergartenkindes beim Autokauf auch nur im Ansatz berücksichtigen, käme man an dem Siebensitzer kaum vorbei. Selten hat ein Auto beim Nachwuchs für derart glänzende Augen gesorgt. Kein Wunder, thront dieser doch in Reihe zwei auf einem Einzelsitz, der dank glatter Lederpolster und viel freiem Raum drum herum für jemanden, der üblicherweise in engen und dunklen Fonds chauffiert wird, wie ein Chefsessel wirken muss. Der Nachbarsitz für das Geschwisterchen ist viel zu weit entfernt, um sich ins Gehege zu kommen. Und bei Bedarf lassen sich in Reihe drei auch noch [foto id=“445401″ size=“small“ position=“left“]bis zu drei Freunde mitnehmen. Die können auch ruhig volljährige Onkel oder Tanten sein – so viel Knie-, Schulter- und Kopffreiheit herrscht dort. Für Kinderwagen, Roller und Bobbycar wäre dann immer noch Platz, denn anders als bei anderen Siebensitzern tritt die dritte Reihe nicht an Stelle des Laderaums, sondern findet sich davor.
Da zeigt sich dann auch die konkurrenzlose Größe des Lancia. Kein anderer siebensitziger Van auf dem deutschen Markt kann es auch nur in Ansätzen mit den 934 Litern Ladevolumen bei voller Bestuhlung aufnehmen. Einzig die Langversion des VW Multivan spielt in einer ähnlichen Liga. Die aber schlägt der Lancia locker bei der Handhabung. Denn seine sieben Sitze müssen nicht ausgebaut werden, sondern lassen sich im Handumdrehen durch einen kurzen Zug an einer Reihe durchnummerierter Schlaufen vollkommen eben im Fahrzeugboden versenken.[foto id=“445402″ size=“small“ position=“right“]
Denn eigentlich handelt es sich beim Voyager um eine italienisierte Version des gleichnamigen Chrysler-Modells. Mit 5,22 Metern Höhe, zwei Metern Breite ohne Außenspiegel und 1,70 Metern Höhe sprengt der Van die von Europäern gewohnten Automaße mit brachialem Knall. Kinder lieben das. Es scheint ein ähnliches Phänomen wie die Begeisterung für Betonmischer, Traktoren und Bagger zu sein – pure Größe und eine Vielzahl beweglicher Teile. Beim Voyager: die zwei Schiebetüren, die elektrische Heckklappe, die ausklappbaren Bildschirme in der Decke, schwenkbare Sitze, bewegliche Armlehnen, Staufächer-Deckel … Kinder und Amerikaner mögen es verspielt.
Ein nüchtern denkender Erwachsener europäischer Prägung kann den kindlichen Überschwang zwar verstehen, aber nicht unbedingt teilen. Zumindest ab dann nicht mehr, wenn er den Großraum-Riesen im Verkehr bewegen soll. Für deutsche Gegebenheiten ist der Voyager einfach nicht geschaffen. Fünfmeterfünfzig-Parklücken gibt es hierzulande eben nur selten. [foto id=“445403″ size=“small“ position=“left“]Umso häufiger Zweimeter-Baustellenspuren auf der Autobahn. Oder schmal geschnittene Parkhäuser.
Dass das Fahren mit dem Voyager allgemein ein eher überschaubares Spaßpotential bietet, dürfte den kleinen Passagieren allerdings eher gleichgültig sein. Und auch Eltern, die ihr Hauptaugenmerk auf das Platzangebot legen, wird wohl kaum schocken, dass der Lancia so behäbig und schwerfällig fährt, wie er von außen aussieht. Das komfortabel abgestimmte Fahrwerk tut in Verbindung mit dem langen Radstand und dem puren Gewicht des Fahrzeugs sein Bestes, die Tour entspannt zu gestalten. Der etwas brummige 2,8-Liter-Diesel mit 120 kW/163 PS wird zwar von der Sechsgangautomatik leicht eingebremst, passt aber zum gemütlichen Charakter des großen und schweren Vans. Wer mit gleichmäßigem Tempo auf der Fernstraße unterwegs ist, hält den Verbrauch locker unter zehn Litern, in der Stadt verbrennen die vier Zylinder aber elf Liter und mehr.[foto id=“445404″ size=“small“ position=“right“]
Während sich für Kinder Geld auf ganz zauberhaften Wegen durch das morgendliche Verschwinden der Eltern materialisiert, wissen Vater und Mutter in der Regel um den schwer erarbeiteten Gegenwert von Euro und Cent. Für den Lancia Voyager müssen sie mindestens 37.990 Euro zusammensparen – unabhängig davon, ob sie den Diesel oder den 208 kW/283 PS starken V6-Benziner wählen. Als Gegenwert erhalten sie den Siebensitzer gleich ordentlich ausgestattet. An Bord sind unter anderem Drei-Zonen-Klimaautomatik, CD-Radio, Tempomat und Ledersitze. Ein vergleichbarer VW Multivan oder Mercedes Viano käme in der Anschaffung rund 10.000 Euro teurer.
Nimmt man Platz und Preis zusammen, hat der Lancia Voyager hierzulande eigentlich keine Konkurrenz. Große Familien werden das zu schätzen wissen – vor allem ihre dreijährigen Mitglieder.
Siebensitziger Van | |
Länge: | 5,22 Meter |
Breite: | 1,99 Meter |
Höhe: | 1,75 Meter |
Radstand: | 3,08 Meter |
Kofferraumvolumen: | 934 bis 3.912 Liter |
2,8-Liter-Reihenvierzylinder, Sechsgang-Automatik, 120 kW/163 PS bei 3.800 U/min | |
max. Drehmoment: | 360 Nm bei 1.800 U/min |
0-100 km/h: | in 11,9 s |
Vmax | 185 km/h |
Verbrauch: | 7,9 l/100 km, 207 g CO2/km |
Effizienzklasse: | C |
Testverbrauch: | 9,2 l/100 km |
Preis: | ab 37.990 Euro |
Kurzcharakteristik: Lancia Voyager
Alternative zu: VW Multivan mit langem Radstand, aber auch großen Vans wie Ford Galaxy und VW Sharan |
Passt zu: Großfamilien mit eigenem (möglichst breiten) Parkplatz |
Sieht gut aus: vom Einzelsitz in der zweiten Reihe |
geschrieben von auto.de/sp-x veröffentlicht am 03.12.2012 aktualisiert am 03.12.2012
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…Mit 5,22 Metern Höhe, zwei Metern Breite ohne Außenspiegel und …… Muss ja wirklich ein RIESENAUTO sein…
Der Gand Voyager/Caravan in der long Version für europäische Straßen. Wenn er noch mit Allrad kommt gibt es fast nichts besseres
Comments are closed.
Gast auto.de
Dezember 22, 2012 um 12:13 pm UhrIch habe mir den Wagen gekauft und kann sagen. Einfach nur Spitze. Gleich zu Anfang habe ich ihn umbauen lassen mit Prins Gasanlage. So wird das Fahrvergnügen noch besser. Der Wagten ist wirklich zu empfehlen und bietet auch im Winter eine zuverlässige Sicherheit.