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Test: Lexus NX 300h – Auf zu neuen Ufern

Lexus stellt dem RX einen kleinen Bruder zur Seite Bilder

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Auch hinten ist das Platzangebot tadellos Bilder

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Das Serienmodell ist weniger expressiv geraten als die Studie Bilder

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Das Mittelklasse-SUV soll vor allem bei BMW und Audi Kunden räubern Bilder

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Am 10. Oktober kommt der Lexus NX zu Preisen ab 39.800 Euro in den Handel. Gefällig, mitten im Mainstream positioniert und natürlich mit einem Hybridantrieb ausgestattet, soll das 4,63 Meter lange SUV 80 Prozent seiner Käufer von anderen Marken erobern. Zu denen zählen renommierte Anbieter wie BMW mit dem X3 oder Audi mit dem etwas angejahrten Q5. Eines hat er den Konkurrenten ganz sicher voraus: sein nach Norm gemessener Verbrauch liegt deutlich unter dem der Wettbewerber. Fünf Liter Benzin sollen der Basisversion für 100 Kilometer genügen, mit 117 g/km an CO2-Emissionen setzt der NX 300h Maßstäbe.

Kofferraum leider unter Coupé-Silhouette

Auch formal geht der Lexus eigene Wege. Mit einem übergroßen Kühlergrill, markanten Flanken mit vielen spitzen Winkeln und einer eher coupéartigen Silhouette will der Viertürer emotional bewegen. Das Kofferraumvolumen leidet darunter kaum. 555 Liter passen hinein, wer die Rückbank umklappt, was in den höheren Ausstattungsstufen elektrisch geschieht, steigert das Transportvermögen auf rund 1.600 Liter. Eben wird die Ladefläche dabei nicht, das ist kein Manko für ein Auto, das sich eher der gehobenen Lebensart als für den funktionalen Alltagseinsatz empfiehlt.

Der Antrieb

Der Antriebsstrang des Hybrid-SUV folgt bekannten Entwicklungsmustern. Ein 2,5-Liter-Vierzylinderbenziner mit 114 kW/155 PS ist über ein stufenloses Automatikgetriebe mit einem ebendort untergebrachten Elektromotor gekoppelt, der es auf 143 PS/105 kW bringt. Der NX 300h steht dabei in zwei Versionen bereit. Grundsätzlich ist Frontantrieb im Angebot, wer die 4x4-Variante wählt, bekommt einen weiteren Elektromotor mit 55 kW/68 PS, der an der Hinterachse montiert die Räder im Heck antreibt. Nur diese Version darf einen Anhänger auf den Haken nehmen, der darf dank 4x4-Technik immerhin 1.500 Kilogramm wiegen. Die elektrische Lösung des Allradantriebs verringert die sonst übliche Gewichtszunahme. Nur rund 60 Kilogramm schwerer als der frontgetriebene NX wiegt die 4x4-Version, von 1.715 auf 1.785 Kilogramm steigt das Leergewicht.
Die Bedienung ist nur auf den ersten Blick schwierig, schnell gewöhnt man sich an die Vielfalt von Schaltern und Tasten

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Verbrauch reagiert sensibel

Die Systemleistung aber wird bei allen Konfigurationen elektronisch begrenzt und bleibt einheitlich bei 197 PS/145 kW und 210 Nm Drehmomentspitze zwischen 4.200 und 4.400/min. Der Verbrauch reagiert unterdessen höchst sensibel auf die unterschiedlichen Ausstattungen. Schon die größeren Räder oberhalb der Basisausstattung steigern ihn um 0,2 auf 5,2 Liter, die 4×4-Ausführung verlangt nach Norm bis zu 5,3 Liter Benzin auf 100 Kilometer. Lexus nutzt wie bei den Hybrid-Geschwistern eine Nickel-Metallhydrid-Batterie, die Betriebsspannung liegt bei 650 Volt. Sie ermöglicht bei geringer Abforderung der Fahrleistung per Tastendruck ein bis zwei Kilometer rein elektrischen Betrieb. Eine Plug-In-Lösung mit einem kapazitätsstärkeren Lithium-Ionen-Akku passe nicht zum Anforderungsprofil, heißt es.

Bemühungen, den Saubermann zu geben

Der NX fährt sich äußerst entspannt - wenn man sich mit den Eigenheiten seiner stufenlosen Automatik anfreunden kann. Gas geben und abwarten, dass die Geschwindigkeit bei nahezu gleichbleibender Umdrehungszahl des Motors steigt. Das ähnelt dem Beschleunigungsverhalten eines Motorbootes. 9,2 Sekunden vergehen beim Sprint von 0 auf 100 km/h, keine Meisterleistung, zumal die Übung subjektiv empfunden länger dauert. Die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 180 km/h, aber selbst bei verhaltener Fahrweise auf tempolimitierten Straßen zeigt der Bordcomputer kaum weniger als sieben Liter Benzinverbrauch auf 100 Kilometer an. Den Auspuff will und wird der NX-Fahrer den anderen kaum zeigen. Das geht schon deshalb nicht, weil er unter dem Wagenheck versteckt ist. Auch dies zählt zu den Bemühungen, den Saubermann zu geben. Die Bedienung ist nur auf den ersten Blick schwierig, schnell gewöhnt man sich an die Vielfalt von Schaltern und Tasten. Beding hilfreich ist das Touchpad, über das der Cursor auf dem Monitor gesteuert wird. Bei unebenen Straßen irrt der Finger schon mal in die falsche Ecke, die sehr stramme Federung des NX sorgt dabei überdies für Unsicherheiten. Die Raumverhältnisse sind dagegen tadellos, vorne wie hinten besteht kein Grund zur Klage.
Im Angebot findet sich auch ein Hybridantrieb

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An feinen Zutaten wird nicht gegeizt

Wie bei Lexus üblich, wird nicht an feinen Zutaten für den NX gegeizt, schon die Basisvariante für 39.800 Euro bekommt das LED-Licht, Leichtmetallräder, Klimaanlage, Rückfahrkamera, Radio mit CD-Spieler, elektrische Fensterheber und eine fernbediente Zentralverriegelung. Die Business-Edition des NX – zum Preis von 45.350 Euro speziell für gewerbliche Kunden konzipiert – erhält zusätzlich Komfortsitze mit Heizung, einen Tempomat, den Parkpiloten, Navigation und ein drahtloses Ladesystem für Smartphones. Die nächste Stufe markiert die Executive Line für 46.000 Euro, elektrische Sitzverstellung und Lederbezüge sind die wesentlichen Ausstattungsdetails, die Dachreling und 18-Zoll-Räder gehören ebenso dazu.

Die Kosten

Ausschließlich mit Allradtechnik sind die Versionen F-Sport und Luxury-Line zu haben, sie kosten 52.800 und 56.600 Euro. Hier öffnet die Heckklappe elektrisch betrieben, die Geschwindigkeitsregelanlage arbeitet adaptiv, das Lederlenkrad ist beheizbar und das Audio-System stammt vom Premium-Hersteller Mark-Levinson (Luxury Version). Trotz der üppigen Ausstattung gibt es Raum für Wünsche. 1.100 Euro kostet das gläserne Schiebe-Hebedach, 2.200 Euro sind für das Head-Up-Display einschließlich Fernlicht- und Spurhalteassistent fällig. Das Premium-Navigationssystem gibt es in der Luxury Line serienmäßig, in der F-Version werden stolze 3.100 Euro gefordert, die 360-Grad-Kamera kostet zusammen mit dem Totwinkel- und dem Rückraum-Assistenten 1.350 Euro. Ein billiges Vergnügen ist der neue Lexus nicht. Für den Preis des Grundmodells gibt es auch andere SUV, die bereits mit Plug-In-Technik arbeiten und wirkliche Elektromobilität bieten. Immerhin kann der NX formal punkten. Und er lässt sich in feinen Stufen auf persönliche Ansprüche abstimmen.
Das Gepäckabteil ist geräumig

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Lexus NX – Technische Daten

Länge/Breite/Höhe (m) 4,63/1,85/1,65
Radstand: 2,66 Meter
Ladevolumen: 555-1600 Liter
Motor: Vierzylinder-Benzinmotor, Elektromotor (und zusätzlicher Elektromotor bei Allradantrieb)
Hubraum: 2.494 ccm
Leistung: 114 kW/155 PS (Systemleistung 145 kW/197 PS)
Max. Drehmoment: 210 Nm von 4.200 bis 4.400 U/min
Vmax: 180 km/h
0-100 km/h: 9,2 s,
Verbrauch kombiniert nach Norm: 5 l/100 km
CO2-Ausstoß: 117 g/km
Leergewicht: ab 1.715 kg
Grundpreis: 39.800 Euro

 

Lexus NX – Kurzcharakteristik

Alternative zu: BMW X3, Audi Q5
Sieht gut aus: wegen seiner expressiven Karosserieform und dem wirklich schicken Interieur
Wann kommt er: 10. Oktober 2014
Passt zu: SUV-Fans mit technischem und individuellen Anspruch und für Gleiter statt Hetzer
Was kommt noch: konventionell angetriebene Version mit Turbobenziner und etwa 230 PS im Frühjahr 2015

 

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