Mercedes-Benz

Test: Mercedes B 200 – Mehr Familie wagen

Deutlich moderner und im Vergleich zum Vorgänger nachgerade sportlich präsentierte sich auf der IAA 2011 die neue B-Klasse. Die Aufgabe für die Baureihe ist klar umrissen: Sie soll ihre Kunden halten und die der bisherigen A-Klasse dazugewinnen, weil die neue A-Klasse statt auf gemütliche Senioren und Familienväter eher auf die jungen Dynamiker zielt. Dabei soll die B-Klasse aber auch für Umsteiger aus der C-Klasse interessant werden und auch junge Familien ansprechen, die statt eines Golf Plus lieber ein Auto mit Stern fahren. Keine ganz leichte Aufgabe, die der 4,40 Meter lange Fünftürer  zu bewältigen hat. Wir baten mit dem B 200 die mittlere der Benzinervarianten zum Alltagstest.

Optisch kann das Modell durchaus überzeugen

Die von Daimler zur Verfügung gestellte Sportedition glänzt mit 18-Zoll-Felgen und hat so gar nichts vom beschaulichen Opa-Image der alten B-Klasse. Deren Vorzüge hat man aber stillschweigend übernommen: Man sitzt dezent erhöht und hat dadurch einen souveränen Überblick auf das Drumherum im Straßenverkehr. Von der etwas aufrechteren Sitzposition profitieren nicht zuletzt die Passagiere in der zweiten Reihe, deren Knieraum auch dann noch mehr als ausreichend ist, wenn [foto id=“440611″ size=“small“ position=“left“]der Fahrer über lange Beine verfügt. Insgesamt ist das Raumgefühl durchaus „luftig“. Genügend Stauraum im Gepäckteil ist ebenfalls vorhanden.

Dank der optischen Verjüngungskur erwarten die anderen Verkehrsteilnehmer auch nicht automatisch, einen Hutträger hinter dem Volant anzutreffen. Obwohl – genug Platz wäre für eine solche Kopfbedeckung. Spätestens aber beim Ampel-Wettrennen zeigt der B 200, dass er auch motorisch nicht von gestern ist. Der Turbo hängt gut am Gas. Das Drehmomentmaximum von immerhin 250 Newtonmetern liegt über einen breit nutzbaren Bereich bis 4.000 Umdrehungen an und steht schon knapp über Leerlauf zur Verfügung. Der Benziner tritt zwar nicht ganz so bullig an wie der 200 CDI, dafür ist die Leistungsentfaltung harmonischer. Die Sechsgangschaltung flutscht durch die Gassen, ein exaktes und sauberes [foto id=“440612″ size=“small“ position=“right“]Schaltgefühl. Das ist auch gut so, weil 250 Newtonmeter alleine noch keinen Antriebssommer machen, man muss auch Gas geben.

Die Pferdestärken sammeln sich so richtig erst über 5.000 Umdrehungen an. Dann erst ist man sportlich und flott unterwegs. Allerdings lassen sich so die versprochene Verbrauchswerte von 6,2 Litern nicht realisieren. Wir benötigten im Schnitt 7,6 Liter. Bei eiliger Hatz stand regelmäßig eine neun vor dem Komma. Mercedes gibt eine Höchstgeschwindigkeit von 220 km/h an. Die erreichten wir mit etwas Anlauf problemlos, es ging auch noch etwas schneller. Dabei liegt der Kompakte satt auf der Straße und überrascht auch durch sein akustisches Verhalten. Das ist der Marke entsprechend eher dezent, man ist schließlich auch dem Komfort verpflichtet. Wobei über 200 km/h die Windgeräusche schon sehr deutlich vernehmbar sind. Da [foto id=“440613″ size=“small“ position=“left“]man bei diesen Geschwindigkeiten besser nicht durch Telefonate abgelenkt wird, schadet es auch nicht, wenn dann die Sprachqualität der Freisprecheinrichtung spürbar nachlässt.

Apropos Komfort

Trotz der montierten 18-Zöller rollte unser Testwagen leidlich kommod ab. Für den Alltag würden wir trotzdem eine etwas weniger sportive Variante nehmen, schließlich kommt es im familiären Gebrauch weniger auf die mögliche hohe Kurvengeschwindigkeit an, sondern darauf, menschliche Transportaufgaben so zu gestalten, dass sich niemand das Essen nochmal durch den Kopf gehen lassen muss.

Überzeugt hat uns die in der B-Klasse verwendete Generation des Command-Systems. Die Kommandoeinheit für elektronische Kommunikation, Unterhaltung und [foto id=“440614″ size=“small“ position=“right“]Wegführung macht ihre Sache gut und ist, einmal an Mercedes gewöhnt, blind zu bedienen. Ob man unbedingt an der Ampel mal schnell ins Internet muss, sei dahingestellt. Auch SMS oder Mails haben wir uns nicht vorlesen lassen. Aber es ist nett zu wissen, dass es wohl ginge.

Insgesamt hat die B-Klasse auch als Benziner gefallen. Gegenüber dem B 200 CDI ist er in der Anschaffung knapp 2.000 Euro günstiger. Angesicht der aktuellen Preisannäherung zwischen Diesel und Superbenzin dürfte es eine Weile dauern, bis man mit dem Selbstzünder den Mehrpreis eingefahren hat. Und so ganz nebenbei ist sie auch eine Alternative, für Kunden die bislang C-oder E-Klasse fuhren und kein so großes Auto mehr benötigen.

Datenblatt: Mercedes-Benz B-Klasse

Fünftürige, fünfsitzige Hochdach-Limousine der Kompaktklasse
Länge: 4,40 m
Breite: 1,79 m
Höhe: 1,56 m
Radstand: 2,70 m
Kofferraumvolumen: 486 – 1.545 Liter

Motorisierung

B 200: 1,6-Liter-Turbo, 115 kW/156 PS, 250 Nm bei 1.250 – 4.000 U/min
Vmax: 220 km/h
0-100 km/h: 8,6 s
Verbrauch: 6,2 l/100 km, 145 g CO2/km
Testverbrauch: 7,6 l/100km
Effizienzklasse: C
Preis: 28.292 Euro 

Kurzcharakteristik

Alternative zu: VW Golf Plus, Mercedes C-Klasse, Volvo V40
Sieht gut aus: vor allem neben ihrem Vorgänger
Passt zu: dynamischen Rentnern und gemütlichen Familienvätern

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Gast auto.de

November 12, 2012 um 3:53 pm Uhr

Mein B 2001,6 Liter Turbo 156 PS erreicht mit Mühe gerademal 5000 U pro min. Was ist das blos.???!

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