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Mercedes-Benz
Nein, ein Hut passt hier nicht auf die Ablage. Ob das so gewollt ist? Schließlich ist der Mercedes-Benz CLA nicht nur Segmentbegründer der viertürigen Coupés in der Kompaktklasse. Er tritt auch gemeinsam mit seinem Spender, der Frontantriebsbasis A-Klasse, den Beweis an, dass die Marke längst keine Fahrzeuge mehr baut, bei denen ein Hut auf der Ablage liegen und ein Opa hinterm Steuer sitzen muss. Wobei natürlich auch diese Käuferschaft herzlich willkommen ist. Besser fürs Image sind in einer Gesellschaft die nach Jugend strebt aber die jung-dynamisch Erfolgreichen.
Die Frage: „Brauchen wir so etwas, [foto id=“499527″ size=“small“ position=“right“]gibt es nicht für nur rund 4.300 Euro mehr die C-Klasse zu kaufen, sechs Zentimeter länger und mit mehr Platz im Fond?“ stellt sich also nicht. Wo die A-Klasse knuffig, ist der CLA erwachsen, wo die C-Klasse brav, ist der Kompakte sportlich. Für die Fashionistas, die Hippen oder wie Joachim Schmidt, Mitglied der Mercedes-Geschäftsleitung, sagt, für „jene, die nie einen Mercedes fahren wollten“, ist der mindestens 29.215 Euro teure CLA gemacht.
Und so ist sein Äußeres auch gleich ein Statement. Auf den Asphalt geduckt, optisch unverkennbar an den größeren CLS angelehnt, an den Flanken stark modelliert, mit Powerdomes auf der Motorhaube, einem stark abfallenden Dach, das ins breite, weit nach hinten gestreckte Heck mündet (besonders hübsch wirkt das übrigens mit dem Panoramadach für 1.118 Euro). [foto id=“499528″ size=“small“ position=“left“]Modisch wie ein Designer-Outfit – passenderweise hat Mercedes den neuen Star im Februar 2013 auf der Fashion Week in Berlin offiziell zum ersten Mal präsentiert.
Und es ist wie immer mit der Mode: Für den einen ist der CLA ein Augenschmaus, ist man mit ihm unterwegs, erntet man durchaus bewundernde Blicke von der anvisierten Zielgruppe (und auch von denen, die sich dafür halten). Für die anderen ist der Kompakte zu verspielt, nicht stilvoll, viel zu modisch.
Dabei ist die Optik nicht nur der Mode geschuldet, sie steuert auch zum guten cW-Wert von 0,23 bei, der Flutschfaktor wiederum trägt zur Verbrauchssenkung bei. Wir fuhren den stärksten Diesel 220 CDI, dessen 2,1-Liter-Vierzylinder laut Norm 4,5 Liter auf 100 Kilometern verbrennen soll. Ein zugegeben ambitionierter Wert, den der Kompakte im Alltag nicht ansatzweise halten konnte – zu viel Spaß macht es, das kräftige 125 kW/170 PS-Aggregat zu fordern. Allerdings: Auch bei bemüht vorsichtiger Fahrweise flossen bei uns noch knapp zwei Liter mehr durch die Leitungen als auf dem Prüfstand.[foto id=“499529″ size=“small“ position=“right“]
In Sachen Reisetauglichkeit zeigt der CLA die typischen Mercedes-Gene. Wer viel auf der Autobahn unterwegs ist, für den lohnt sich der Abstands-Tempomat Distronic Plus (1.023 Euro Aufpreis). Trotz rahmenloser Scheiben ist es innen vergleichsweise leise, und insbesondere dort arbeitet das (in dieser Motorisierung serienmäßige, sonst 2.165 Euro teure) Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe fast schon vorausschauend gut. Im Stadtverkehr schaltet es bei flinkem Gasfuß zuweilen etwas unvorhersehbar – Gewöhnungssache. Den sportlichen Anspruch, den das Coupé von außen verspricht, dürfte das Fahrwerk für die meisten Kundenansprüche halten.
Während es also in diversen Bereichen heißt: [foto id=“499530″ size=“small“ position=“left“]“Form follows function“, muss in anderen Belangen ganz dem modischen Konzept entsprechend die Funktion der Form folgen. So ist der Transport langbeiniger Fashion-Week-Grazien im Fond des Coupés eine nicht zu empfehlende Sache. Da wäre zunächst das Hineinkommen, das aufgrund des Einstiegs quasi über das Rad hinweg mehr ein Klettern als ein elegantes Platznehmen ist. Einmal auf der Rückbank angekommen müssten Laufstegschönheiten den Kopf einziehen – wie alle anderen mit mehr als 1,70 Meter Körperlänge. Fahrer und Beifahrer sitzen auf den serienmäßigen, sportiven Integralsitzen hingegen mehr als bequem und die Armaturentafel-Architektur aus der A-Klasse mit den runden Luftdüsen hat im CLA nichts von ihrem edlen Charme verloren.
Die vielen Koffer mit den verschiedenen Outfits wiederum finden im mit 470 Litern großzügig dimensionierten Gepäckabteil des CLA Platz. Aufgrund des hübschen schmalen, aber dementsprechend auch unpraktischen Heckdeckels muss der Gepäckträger allerdings möglicherweise etwas zirkeln, um den Kofferraum durch die sich öffnende Luke zu befüllen. Immerhin lassen sich bei Bedarf die Rücksitze umklappen.[foto id=“499606″ size=“small“ position=“right“]
Wer das Gepäckabteil mit Designerware füllen will, braucht also einen entsprechenden Geldbeutel – gleiches gilt für den CLA. Die knapp 38.500 Euro Grundpreis für den 220 CDI rücken mit Panorama-Schiebedach, Abstandstempomat, Bi-Xenon-Scheinwerfern (1.005 Euro), Command-Multimedia-System (3.487 Euro) und anderen Extras schnell an die 50.000er Marke.
In diesem Jahr trug man auf der Modewoche in Berlin im Januar übrigens – wie könnte es anders sein – wieder brandneue Trends. Metallic-Leder, Lagen-Look und schräg geschlitzte Kleider. Nur gut, dass die Mode in der Automobilwelt nicht ganz so kurzlebig ist. Denn der Hut, der ist definitiv out.
Viertüriges, 4+1-sitziges Coupé der Kompaktklasse, | |
Länge/Breite/Höhe (m): | 4,63/1,78/1,43 |
Radstand (m): | 2,70 |
Kofferraumvolumen: | 470 Liter |
Antrieb: | 2,1-Liter-Diesel |
Leistung: | 125 kW/170 PS |
max. Drehmoment: | 350 Newtonmeter (1.400-3.400 U/min) |
0-100 km/h: | 8,2 Sekunden |
Vmax: | 230 km/h |
Normverbrauch: | 4,5 Liter |
CO2-Ausstoß: | 117 g/km |
Testverbrauch: | 6,4 – 8,4 Liter |
Preis: | 38.466,75 Euro (Basispreis CLA: 29.215 Euro) |
Alternative zu: | Audi A3 Limousine oder BMW 2er Coupé |
Passt zu: | eben den jung-dynamisch Erfolgreichen |
Sieht gut aus: | als allererster Dienstwagen im Leben |
geschrieben von auto.de/sp-x veröffentlicht am 10.02.2014 aktualisiert am 10.02.2014
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Der von ihnen angegebene Normverbrauch von 4,5 Liter ist falsch. Richtig ist 4,2 Liter beim Schaltgetriebe und 4.0! bis 4,2Liter bei dem 7Gang-Doppelkupplungsgetriebe. Auch der von ihnen angegebene CO2-Wert ist falsch.
Richtig ist 109g/km beim Schaltgetriebe und 104g/km bis 111g/km bei dem Automatikgetriebe.
Auch ihren ermittelten Testverbrauchswert kann ich nicht nachvollziehen, wir verbrauchen zwischen 4,5 und 7 Liter, dann allerdings bei vorzierter Fahrweise.
Fahre einen CLA 200 mit Schaltgetriebe. Bin total begeistert von diesem tollen Designentwurf. Ich denke, die Zeiten mit Hut und Kloorolle auf der Ablage sind seit der Zeit vom W210 (E-Klasse) altes Vieraugengesicht vorbei.
Der cW-Wert ist nicht "nur" gut, er ist konkurenzlos "sehr gut". Meine Fondinsassen müssen übrigens nicht über dem hinteren Rad einsteigen. Das würde ja auch nicht gehen. Mit der mäßigen Kopffreiheit haben sie recht, aber man kann damit leben. Vorne ist man zu 90 % besetzt und die vorderen Sportsitze sitzen wie ein Maßanzug.Sie schreiben, ist vergleichbar mit dem 2er BMW und dem Audi A 3. Möchte mal wissen wie sie im 2er hinten einsteigen. Da werden sie sich mehr verrenken müssen als im CLA.
Im Vergleich mit den genannten Mitbewerbern ist die Interieuranmutung sportlich und top verarbeitet angerichtet.
Weiter so Mercedes!!!!
Mein Verbrauch liegt übrigens bei 4,8 bis 7,8 Liter. Finde ich absolut bei dieser Leistungsklasse vollkommen i.O.
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Gast auto.de
Februar 16, 2014 um 7:54 pm UhrSeit 8 Monaten fahre ich den CLA 220 CDI mit 7Gang-Automatik. Das Fahrverhalten ist sehr gut. Den niedrigen Spritverbrauch kann ich nicht bestätigen. Enttäuschend ist aber vor allem das Motorengeräusch im Anfahr- und Stadtbetrieb. Das passt evtl. zu einenTransporter aber nicht zu einem Coupe. Auf Autobahnfahrt gibt es rechts im Türenbereich erhebliche Windgeräusche von wegen cw-Wert-Weltmeister…
Die oben als bequem beschriebenen Sitze kann ich nicht bestätigen. Abgesehen davon, dass sie 4cm schmaler sind als die Sitze im Golf meiner Frau, empfinde ich sie bei längeren Fahrten höchst unbequem.
Das Auto ist nicht kindersitzgeeignet. Auf dem Beifahrersitz gibt es kein Isofix und der Airbag ist auch nicht abschaltbar. Isofix gibt es zwar hinten, durch die niedrige Karosserie ist es kaum möglich ein Kind in den Sitz zu heben. Achtung Jacket- oder Anzugträger! Es gibt im ganzen Auto (LP 57.000 € incl. Zusatzausstattung) keinen einzigen Kleiderhaken!
Gesamturteil: Unbefriedigend – Preis/Leistungsverhältnis unzureichend. Fahrzeug wird wieder verkauft.