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Mercedes-Benz
Von Ingo Koecher – Österreich/Kitzbühel – Die neue Mercedes-Benz M-Klasse tritt an, SUV-Qualitäten mit Limousinen-Komfort zu verknüpfen. Starten wird die im Juni vorgestellte M-Klasse, auto.de berichtete, kommenden November. Dabei liegt der Einstiegspreis bei 54.978 Euro. Während der Vorstellung des Premium SUV in Kitzbühel, hatte auto.de Gelegenheit, die neue M-Klasse unter Rennstreckenbedingungen, auf einem Offrodad-Parcours und im normalen Straßenverkehr zu testen. Ob die neue M-Klasse dem hohen Anspruch seiner Erbauer gerecht wird, zeigt unser Kurztest.
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Wir bewegten die neue M-Klasse zunächst im ganz normalen Alltagsverkehr. Probleme galt es hier erwartungsgemäß nicht zu lösen. Vielmehr stellte sich nach dem Einsteigen schnell das bereits angekündigte [foto id=“376650″ size=“small“ position=“right“]Limousinengefühl ein. Hochwertig in Materialauswahl und Verarbeitung präsentieren sich der Instrumententräger, das Armaturenbrett mit dem zentral angeordneten Dom, bestehend aus Display für Navigation und Multimedia sowie die optional kühl- und beheizbaren Flaschenhalter der Mittelkonsole. Anordnung, Funktionalität und Haptik vermitteln einen durchweg hochwertigen Eindruck. Alles ist selbsterklärend und intuitiv in der Benutzerführung.
Unser Kurztest setzte sich zusammen aus Autobahnetappen, Abschnitten auf Bundesstraßen und engen Gassen österreichischer Kleinstädte und Gemeinden. Dabei machte die neue Mercedes-Benz M-Klasse eine durchweg gute Figur. Unser erster Testwagen, ein Mercedes-Benz ML 250 BlueTec, verfügte über einen 4-Zylinder Diesel mit 150 [foto id=“376651″ size=“small“ position=“left“]kW/204 PS und 7-G-Tronic Plus Automatikgetriebe. Das maximale Drehmoment von 500 Nm ist zwischen 1.600-1.800 Umdrehungen pro Minute abrufbar. Der von uns ermittelte Verbrauch belief sich bei besonnener Fahrweise auf 9,3 l/100 km. Als Werksangabe findet sich in der Dokumentation ein Verbrauch im Mittel von 6,0-6,5 l/100 km. Die Motorleistung von 204 PS liefert reichlich Vorschub, um den 2.150 kg schweren Schwaben angemessen zu beschleunigen. Zudem sorgt das bereits im niedrigen Drehzahlbereich verfügbare maximale Drehmoment von 500 Nm für ein entspanntes Vorankommen.
In der neuen Mercedes-Benz M-Klasse arbeitet so ziemlich alles, was im Moment als Helferlein im Automobilbau [foto id=“376652″ size=“small“ position=“right“]zur Verfügung steht. So umfasst die Serie acht Airbags, eine Überrollsensorik, Müdigkeitswarner Attention Assist, Antiblockiersystem ABS, Antischlupfsystem ASR, elektronisches Stabilitätsprogramm ESP, elektronisches Traktions-System 4ETS (für Allrad) und eine Berganfahrhilfe.
Während unserer Testfahrt haben wir uns von der Arbeitsweise des Spurhalteassistenten überzeugt. Das Lenkrad gibt einen leichten Rüttelimpuls, sobald eine Leitlinie ohne den Blinker zu setzen, überfahren wird. Im Falle des Befahrens einer durchgezogenen Sperrlinie werden die Räder der zur Linie abgewandten Fahrzeugseite leicht eingebremst, und der Wagen so wieder auf Kurs gebracht. Das System arbeitet zuverlässig. Der Eingriff ist wirkungsvoll genug, die Kurskorrektur auszuführen, ohne den Wagen dabei zum Straucheln zu bringen.
Ein weiteres System, das sowohl der Sicherheit, als auch dem Komfort zugutekommt, ist die Möglichkeit der Fahrwerkabstimmung. Dabei verhelfen eine ganze Reihe von Einzelmaßnahmen zu optimaler Straßenlage und [foto id=“376653″ size=“small“ position=“left“]bestem Komfort. Das gilt für die Bereiche schneller sportiver Fahrweise, wie auch der Langstreckentour oder dem Ritt durch offenes Gelände.
Zum einen lässt sich die Straßenlage von komfortabel-weich zu sportlich-straff per Knopfdruck ändern. Im Ergebnis verbessert sich die Spurlage, zudem verringert die aktive Wankstabilisierung, optional für 3.689 Euro im Active Curve System enthalten, ein starkes seitliches Neigen des Wagens, bei hohen Geschwindigkeiten, etwa in Kurven. Überdies lässt sich die neue M-Klasse über die im optionalen Offroadpaket für 2.261 Euro enthaltenen Fahrprogramme für den Einsatz im Gelände optimieren.
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Und dabei sprechen wir nicht von einer gediegenen Fahrt über Wiesen oder Waldwege, obwohl natürlich auch das kein Thema ist. Vielmehr hatte auto.de Gelegenheit, das Premium SUV über eine Offroadteststrecke des Österreichischen Automobil-, Motorrad- und Touring Club ÖAMTC zu treiben. Vor dem Eintauchen in die [foto id=“376654″ size=“small“ position=“right“]Offroadwelt wurde der Wagen über die Niveauregulierung angehoben und eine Untersetzung gewählt.
Es konnte also losgehen: Die M-Klasse nahm, ausgerüstet mit grobstolligen Offroadreifen und entsprechend stark ausgeführten Karkassen, seitliche Neigungen von annähernd 30 Grad. Auf Nachfrage teilte uns der Instructor mit, dass es erst bei einem Neigungswinkel von mehr als 35 Grad kritisch würde. Angemerkt sei an dieser Stelle, das die Herstellerangaben 25 Grad als Kippwinkel angeben. Eine weitere Prüfung bestand im Durchfahren tiefer Mulden, die so angeordnet waren, dass der Wagen wechselseitig jeweils rechts vorn und links hinten sowie umgekehrt aus einer Vertiefung in die nächste wechselte. Dabei griffen die Assistenzsysteme des Offroadpakets perfekt, aber wie immer unauffällig, ineinander.
Es folgte das Herabfahren eines 80 prozentigen Gefälles. Hier geht alles gut, vertraut man sich der Technik an, so unser Instruktor. Nach Einstellen der Motorbremse – deren Bremsleistung lässt sich in vier Stufen regulieren – ging es bergab: gefühlt war es freier Fall. Zuvor teilte uns der Instruktor mit, dass wir keinesfalls bremsen sollten. „Das macht alles das Auto…“ wir sollten uns aufs Spurhalten konzentrieren: also Hände ans [foto id=“376656″ size=“small“ position=“left“]Lenkrad. Und die M-Klasse setzte sich in Gang. In weniger als Schritttempo bewegte sich der Wagen das 80 prozentige Gefälle hinunter. Die Arbeit der Assistenzsysteme und die auf Fahrwerk und Räder wirkenden Kräfte waren hör- und spürbar. „Ein Mensch ist nicht in der Lage, Bremskraft in dieser Weise zu dosieren, und den Wagen sicher über ein derartiges Gefälle zu bewegen“, so der Instruktor am Fuße des Hangs. Dem konnten wir zweifelsfrei zustimmen.
Dabei stellten wir fest, dass unsere anfängliche Skepsis, den Parcours selbst zu absolvieren, verflog. Das Zusammenspiel der Assistenzsysteme machte beinahe vergessen, was um einen herum passiert. Am Ende waren wir überzeugt: Offroad in der neuen M-Klasse, das kann jeder …
Dem Ausflug ins Gelände schloss sich ein Hochgeschwindigkeitsabschnitt mit keiner geringeren, als der einzigen DTM-Gewinnerin Ellen Lohr an. Sie jagte den vermeintlichen Premium-Offroader über den Rundkurs, in Spitzkehren [foto id=“376657″ size=“small“ position=“right“]und über lange Geraden. Jetzt zeigte die neue M-Klasse ihr Zweites, genau genommen schon das dritte Gesicht. Denn nicht nur Ellen Lohr, sondern auch der Wagen überzeugten auf ganzer Linie.
Auch wenn die neue Mercedes-Benz M-Klasse in allen absolvierten Disziplinen – zu recht – Premium-Anspruch anmeldet, gibt es dennoch einen Punkt, der nicht ganz überzeugen konnte. Es geht um den Verbrauch. Unser Testwagen, ein Mercedes-Benz ML 350 BlueTec 4Matic, konsumierte bei dezenter Fahrweise 9,4 l/100 km. Die Werksangaben des Premium SUV, ausgerüstet mit einem 6-Zylinder Common-Rail-Diesel und 7G-Tronic Plus Automatikgetriebe, werden mit 6,8-7,4 l/100 km angegeben. Auch wenn dieser Wert sicherlich nur auf [foto id=“376658″ size=“small“ position=“left“]Prüfständen zu erreichen sein dürfte, ist er dennoch für einen 6-Zylinder mit 190 kW/258 PS Leistung und einem Leergewicht von 2.175 kg angemessen. Jedoch soll nicht verheimlicht werden, dass bei sportlicherer Fahrweise die Zehn-Liter-Marke recht schnell Geschichte ist, und das trotz BlueTec-Technologie und Start-Stop-System.
Ein weiterer Punkt, der nur wenig Begeisterung hervorrufen dürfte, ist der aufgerufene Preis für die Basisversion. Mercedes verlangt für das Einstiegsmodell, einen ML 250 BlueTec 4Matic, 54.978 Euro. Wenn auch die neue M-Klasse recht umfangreich ausgestattet vom Band rollt, lässt sich der Preis dennoch mühelos und schnell nach oben korrigieren.
So etwa über die drei Antrieb und Fahrwerk optimierenden Pakete Airmatic inklusive Luftfederung und adaptivem Dämpfungssystem ADS mit Niveauregulierung und automatischem Absenken bei höheren Geschwindigkeiten (2.023 Euro), dem On&Offroad-Paket (2.261 Euro) sowie die im Active Curve System enthaltene aktive [foto id=“376659″ size=“small“ position=“right“]Wankstabilisierung (3.689 Euro). Alle drei Pakete schlagen insgesamt mit 7.973 Euro zu Buche. Hat man allerdings das nötige Kleingeld zur Verfügung, lässt sich mit der neuen M-Klasse so ziemlich alles machen – oder besser, dann macht die Mercedes-Benz M-Klasse so ziemlich alles, wie von selbst.
Einzig die eigene Panik darüber, dem Schönling eine Schmarre zu versetzen, oder ihn versehentlich in einem Wasserloch zu versenken, könnten bei Offroad-Projekten etwas hinderlich sein. In allen anderen Belangen ist das Premium SUV beinahe selbstständig unterwegs. Dennoch sei an dieser Stelle bekennenden Selbstfahrern gesagt: Es gibt auch in der neuen Mercedes-Benz M-Klasse noch genug zu tun – wenn Mann oder Frau denn will!
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Datenblatt Mercedes-Benz M-Klasse | |
Premium SUV mit permanentem Allradantrieb und Start-Stop-System | |
Länge/Breite/Höhe: | 4.804 mm/1.926 mm/ 1.758 – 1.848 mm |
Radstand: | 2.915 mm |
ML 350 4MATIC BlueEFFICIENCY | |
Hubraum: | 3.498 ccm, 4-Zylinder-Benzinmotor |
Leistung: | 225 kW/306 PS bei 6.500 Umdrehungen pro Minute |
max. Drehmoment: | 370 Newtonmeter bei 3.500-5.250 Umdrehungen pro Minute |
Höchstgeschwindigkeit: | 235 km/h |
Beschleunigung 0-100 km/h: | 7,6 s |
Testverbrauch | 9,4 l/100 km (Mittel) | Herstellerangaben: 8,5-8,8 l/100 km im Mittel |
CO2-Ausstoß (Test*): | 268 g/km |
CO2-Ausstoß (Herstellerangaben): | 199-206 g/km |
Schadstoffklasse: | Euro 5 |
ML 250 BlueTEC 4MATIC | |
Hubraum: | 2.143 ccm, 4-Zylinder-Diesel |
Leistung: | 150 kW/204 PS bei 4.200 Umdrehungen pro Minute |
max. Drehmoment: | 500 Newtonmeter bei 1.600-1.800 Umdrehungen pro Minute |
Höchstgeschwindigkeit: | 210 km/h |
Beschleunigung 0-100 km/h: | 9,0 s |
Testverbrauch: | 9,3 l/100 km (Mittel) | Herstellerangaben: 6,0-6,5 l/100 km im Mittel |
CO2-Ausstoß (Test*): | 284 g/km |
CO2-Ausstoß (Herstellerangabe:) | 158-170 g/km |
Schadstoffklasse: | Euro 6 |
ML 350 BlueTEC 4MATIC | |
Hubraum: | 2.987 ccm, 6-Zylinder-Diesel |
Leistung: | 190 kW/258 PS bei 3.600 Umdrehungen pro Minute |
max. Drehmoment: | 620 Newtonmeter bei 1.600-2.400 Umdrehungen pro Minute |
Höchstgeschwindigkeit: | 224 km/h |
Beschleunigung 0-100 km/h: | 7,4 s |
Testverbrauch: | 9,4 l/100 km (Mittel) | Herstellerangaben: 6,8-7,4 l/100 km im Mittel |
CO2-Ausstoß (Test*): | 287 g/km |
CO2-Ausstoß (Herstellerangaben): | 179-194 g/km |
Schadstoffklasse: | Euro 6 |
Ausstattung | |
Serie: | acht Airbags und Seitenairbag von A- bis C-Säule, Isofix, permanenter Allradantrieb 4MATIC, Start-Stop, Antischlupfregelegung ASR, elektronisches Stabilitätsprogramm ESP, elektronisch gesteuertes Allradsystem 4ETS, Berganfahrhilfe, höhen- und tiefenverstellbares Multifunktionslenkrad, elektrische Fensterheber, LED-Tagfahrlicht, Regensensor, Klima |
Option: | On&Offroad-Paket mit zweistufigem Verteilergetriebe, Lamellen-Mittendifferentialsperre (bis 100 %) und sechs On- und Offroad-Fahrprogrammen; Airmatic-Paket mit Luftfederung und adaptivem Dämpfungssystem; Active Curve System mit aktiver Wankstabilisierung |
Gewichte/Zuladung | |
Leergewicht: | 2.175 kg |
zul. Gesamtgewicht: | 2.950 kg |
Zuladung: | 775 kg |
Anhängelast gebremst: | 3.500 kg |
Anhängelast ungebremst: | 750 kg |
Kofferraumvolumen: | 690–2.010 l |
Offroad | |
Bodenfreiheit: | 202 – 285 mm |
Böschungswinkel vorn/hinten: | 26–31 Grad / 25–29 Grad |
Rampenwinkel: | 17–22 Grad |
Kippwinkel: | 25 Grad (laut Instructor kritischer Bereich ab 35 Grad Neigungswinkel) |
Wattiefe: | 500/600 mm |
Steifigkeit: | 80/100 Prozent |
Preis | |
ML 350 4MATIC BlueEFFICIENCY | 56.763,00 (inkl. 19 Prozent MwSt.) |
ML 250 BlueTEC 4MATIC | 54.978,00 (inkl. 19 Prozent MwSt.) |
ML 350 BlueTEC 4MATIC | 58.726,50 (inkl. 19 Prozent MwSt.) |
*CO2-Ausstoß Test: Berechnungsgrundlage Bayerisches Landesamt für Umwelt |
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geschrieben von auto.de/ingo koecher | fotos: auto.de/mercedes-benz veröffentlicht am 02.09.2011 aktualisiert am 02.09.2011
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