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Mercedes-Benz
Das mit den Überarbeitungen von Fahrzeugen kennen wir ja: Ein neuer Grill, anderen Farben, ein paar Assistenzsysteme, das war´s dann so in etwa. Bei den zum Sommer überarbeiteten Coupé- und Cabrio-Modellen der E-Klasse ist es anders gelaufen.
Fanden wir diese Modelle bislang eher weniger aufregend, muss man nach der großen Kur zur Lebensmitte zugestehen: Das passt. Schon bei den ersten Fahrten mit dem neuen Modell vor einigen Monaten hatte uns vor allem der hochwertige Innenraum gut gefallen. Bei unserem für 14 Tage überlassenen Testmodell fanden wir nun auch an Optik und Antrieb nichts zu mäkeln.
Ob das daran lag, dass Mercedes uns gegenüber seinem Wahlspruch treu blieb und uns das Beste (und Gott sei Dank nicht „nichts“) zur Verfügung stellte? Meint: [foto id=“483729″ size=“small“ position=“left“]Ein E 500 Cabrio mit AMG Plus Ausstattung. Mehr geht nicht, in dieser Modellreihe.
Es fühlt sich viel größer und mächtiger an, als es in Wirklichkeit ist. Denn Mercedes-Fans wissen: Die Coupés und Cabrios der E-Klasse schummeln ein wenig, sie bauen tatsächlich auf der C-Klasse auf. Das macht sich durchaus bemerkbar, denn 4,70 Meter Gesamtlänge weisen ihn klar als Vertreter der Mittelklasse aus, nicht aber – wie der Name suggeriert – als ein Mitglied der oberen Mittelklasse.
Das macht sich aber vor allem auf den hinteren Plätzen bemerkbar, wo man eigentlich nur bei offenem Dach und nicht allzu hoher Geschwindigkeit angemessen untergebracht ist. Ganz anders vorne: Sitze, Raumgefühl und Bedienbarkeit sind nahe an der Perfektion. Lediglich die [foto id=“483730″ size=“small“ position=“right“]Instrumente für Drehzahl und Geschwindigkeit könnten klarer und damit einfacher ablesbar sein.
In Zeiten von Downsizing und Plug-in-Hybriden haben wir hier einen echten V8 vor uns. Ein Motor, zu dem unsere künftig elektrisierten Enkel später Mal nachfragen werden: So etwas gab es wirklich? Ein Antrieb in einem letztlich trotz AMG-Zierrat wie Sportfahrwerk, Front- und Heckspoiler sowie Seitenschweller doch eher bürgerlichen Fahrzeug, das aber Fahrleistungen wie ein echter Sportwagen bietet. So lässt der von zwei Turboladern unterstützte 4,7-Liter das Cabrio in weniger als 5 Sekunden auf Tempo 100 springen. Und bei 250 km/h ist lediglich deshalb Schluss, weil es Mercedes so einprogrammiert hat.
Trotz oder gerade wegen der mächtigen Motorisierung neigt man mit diesem Fahrzeug eher zum Cruisen oder doch zumindest zu einem souveränen Dahingleiten. Natürlich, wenn es sein muss – etwa für einen Überholvorgang auf der Landstraße – reicht ein Gasstoß und der E 500 packt kurz seinen sportlichen Charakter aus. Gleich darauf bummelt man aber wieder gerne mit [foto id=“483731″ size=“small“ position=“left“]gemäßigtem Tempo und lauscht dem grummeln des Achtzylinders. Hier lebt man mit dem Wissen, dass dieses Fahrzeug viel mehr kann als man ihm gerade abverlangt.
So kommt man in die leicht paradoxe Situation, dass ausgerechnet hinter dem Volant des stärksten Cabrios dieser Baureihe, der gefühlte Blutdruck am niedrigsten ist. Diese Fahrweise tut übrigens nicht nur der Gesundheit, sondern auch der Umwelt einigermaßen gut. So ungefähr 9 Liter Kraftstoff soll sich der V8 laut Norm im Durchschnitt genehmigen – ein utopischer Wert natürlich. Wir benötigen knapp 12,5 Liter, in diesen Verbrauch sind einige kurze Hochgeschwindigkeitsexperimente eingeschlossen. Wir schätzen: Mit etwa 11 Litern könnte man im Alltag auskommen. Für ein Fahrzeug mit über 400 PS wahrlich kein schlechter Wert. Damit wäre der offene [foto id=“483732″ size=“small“ position=“right“]E in seiner stärksten Variante in der Praxis genügsamer, als es manche angestrengten und ihre Leistung nur über hohe Drehzahlen realisierenden Vierzylinder sind.
Optik, Verarbeitung und Motor machen das E 500 Cabrio also zu einem echten Traumwagen. Für den die Schwaben mit über 75.000 Euro natürlich auch einen entsprechenden Grundpreis aufrufen. Grundpreis! Wir haben nicht genau nachgerechnet, aber mit unserer Vollausstattung dürfte der Mercedes-Händler schon mindestens 90.000 Euro verlangen.
Ein E-Klasse Cabrio von Mercedes: Wäre uns früher nicht in den Sinn gekommen. Zu spießig, bürgerlich und unaufregend. Sind wir älter geworden? Oder das Fahrzeug jünger? Beide Fragen muss man – im einen Fall leider im anderen sei´s Gott gedankt – mit einen eindeutigen „ja“ beantworten.
Viertüriges, viersitziges Cabriolet der oberen Mittelklasse | |
Länge: | 4,70 Meter |
Breite: | 1,79 Meter (2,02 Meter mit Außenspiegeln) |
Höhe: | 1,40 Meter |
Radstand: | 2,76 Meter |
Kofferraumvolumen: | 300 Liter (geschlossen) – 390 Liter (offen) |
Antrieb: | 4,7-Liter-V8-Doppelturbo-Benzinmotor, 300 kW/409 PS, Siebengang-Automatikgetriebe, Hinterradantrieb |
maximales Drehmoment: | 600 Nm zwischen 1.600 und 4.750 U/min |
0-100 km/h: | 4,9 s |
Vmax: | 250 km/h |
Durchschnittsverbrauch: | 9,1 Liter je 100 Kilometer |
CO2-Ausstoß: | 213 g/km |
Effizienzklasse: | E |
Testverbrauch: | 12,4 Liter |
Preis: | ab 75.327 Euro |
Alternative zu: BMW M6 Cabrio |
Passt zu: Fans der sanften Gewalt |
Sieht gut aus: nach der Überarbeitung im Sommer |
geschrieben von auto.de/sp-x veröffentlicht am 19.09.2013 aktualisiert am 19.09.2013
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Alternative zu: BMW 650i Cabrio(ohne x) wäre der Leistung entsprechend passender, der M6 ist für einen 500er "einige Nummern zu Groß" !
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Gast auto.de
Oktober 22, 2013 um 12:45 pm UhrWieso, der 6er liegt eine ganze Fahrzeugklasse höher! Der direkte Konkurrent ist das M4 Cabrio.