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Test Mercedes S-Klasse
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Um es kurz und schmerzlos zu machen, die Gründe für meine „Enttäuschung“ vorweg. Zunächst hatte ich mich auf die sogenannte „Magic Body Control“ gefreut, die durch adaptive Dämpfer in Verbindung mit einer Kamera die Fahrbahn nach Unebenheiten scannt und das Fahrwerk stets permanent an die Fahrbahn anpasst. Somit soll die S-Klasse wie ein fliegender Teppich auch über schlechte Straßen gleiten. Doch was muss ich lesen: erst ab S500 verfügbar. Zudem hatte ich angenommen, dass der nach vorne umklappbare Beifahrersitz inklusive ausfahrbarer Fußbank für den dahinter sitzenden Passagier (Executive Sitz) bei der Langversion einfach dazu gehört. Doch damit lag ich falsch und mein Testwagen musste ohne diesen Luxus auskommen. Das war es aber auch schon mit der Kritik.
Denn was Mercedes hier gezaubert hat, ist wirklich Autofahren bzw. Reisen in seiner schönsten Form. Apropos Form, die ist Mercedes in meinen Augen sehr gut gelungen. Die neue S-Klasse wirkt zeitgemäß und modern, bewahrt sich jedoch den Stil, der eine Oberklasse eben auszeichnet. Zudem kaschiert die Linienführung der neuen S-Klasse ziemlich geschickt, wie riesig der Wagen eigentlich ist. Für sich allein hätte ich meinen Testwagen nicht als Langversion erkannt. Neben anderen Autos geparkt, sieht das schon wieder ganz anders aus. Hier belegt die lange S-Klasse mit 5,25 Metern fast so viel Platz wie zwei Kleinwagen.
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Gereist wird ohne magische Fahrwerks-Kontrolle. Denn die Dämpfer der Mercedes-S-Klasse sind auch so absolut erste Sahne. Die Geräuschdämmung ist zudem so gut, dass man mit geschlossenen Augen erst ab 160 km/h überhaupt merkt, dass sich das Auto bewegt. Dass das Stuttgarter Flaggschiff zudem wie auf Schienen fährt und sich präzise um Kurven zirkeln lässt, ist in Anbetracht von nicht spürbarem 2-Tonnen-Leergewicht, ebenfalls eine beachtliche Leistung.
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Chapeau an Mercedes. Die neue S-Klasse ist das erste Modell von Daimler, das mich vollends überzeugt hat. Hier stimmt so ziemlich alles, was man in der Klasse und bei dem Preis allerdings auch erwartet. Denn die Mercedes-S-Klasse startet bei nicht unerheblichen 80.920 Euro, die Langversion erst bei 86.453,50 Euro. Für meinen Testwagen müsste man bereits 126.378 Euro hinblättern, mit viel Luft nach oben. Doch davon mal abgesehen wirkt die neue S-Klasse sehr stimmig und bietet als einer der ersten Daimler ein Bedienkonzept, dass intuitiv sowie absolut zeitgemäß ist und dennoch als echter Benz erkennbar bleibt. Ob man sich – und generell die Autoindustrie – mit dem volldigitalen Armaturenbrett einen großen Gefallen tut, muss sich noch zeigen. Denn direkte Sonneneinstrahlung erschwert das Ablesen von Tacho und Co. hier deutlich. Trotzdem bleibt das Fahren – und vor allem Mitfahren – in der S-Klasse ein echtes Erlebnis, bei dem einige meiner Passagiere aus dem Staunen kaum heraus kamen. Nicht zuletzt aufgrund der spektakulären Innenraum-Beleuchtung. Das macht das Fehlen der sagenumwobenen „Magic Body Control“ so gut wie wett.
Plus: | Zeitgemäß und doch eine echte S-Klasse, auch ohne „Magic Body Control“ ein tolles Fahrwerk, wahrer Luxus im Innenraum, potenter und doch sparsamer Motor |
Minus: | Spielereien wie „Magic Body Control“ überhaupt erst ab S 500 verfügbar, fast alles kostet extra |
Viertürige, fünfsitzige Limousine der Oberklasse | |
Länge/Breite/Höhe (m): | 5,25/1,90/1,48 |
Radstand (m): | 3,17 |
Motor: | |
Hubraum: | 2.987 ccm |
Leistung: | 190 kW/258 PS bei 3.600 Umdrehungen pro Minute |
max. Drehmoment: | 620 Newtonmeter von 1.600 – 2.400 Umdrehungen pro Minute |
Höchstgeschwindigkeit: | 250 km/h |
Beschleunigung 0-100 km/h: |
6,8 s
|
Test-Verbrauch: | 7,2 l/100 km |
Verbrauch Hersteller: | 5,6 – 6,0 l/100 km |
CO2-Ausstoß Hersteller: | 158 – 148 g/km |
Schadstoffklasse: | Euro 6 |
Energieeffizienzklasse: | A |
Ausstattung (Serie, Auswahl): |
7-Gang-Automatikgetriebe, 8 Airbags, ABS, ESP, ASR, DVD-Player, Bremsassistent (BAS), Start/Stopp-Automatik, Keyless-Go, Metallic-Lackierung, Tempomat |
Gewichte/Zuladung | |
Leergewicht: | 1.975 kg |
zul. Gesamtgewicht: | 2.690 kg |
Kofferraumvolumen: | 510 l |
Basispreis | ab 80.920 Euro |
Preis Testwagen: | 126.378,00 Euro |
Vorraussichtliche Kosten pro Jahr | |
Steuer: | 369,00 Euro |
Kraftstoff: | 1.706,40 Euro |
Wertverlust: | 18.956,70 Euro |
Gesamtkosten pro Jahr: | 21.032,10 Euro |
*Kosten pro Jahr setzen sich zusammen aus Kraftstoffkosten, Kfz-Steuer, errechnetem Wertverlust (15 Prozent p. a.) **Kraftstoffkosten bei 1,35 Euro/Liter Diesel und einer jährlichen Laufleistung von 15.000 Kilometern |
geschrieben von Holger Zehden veröffentlicht am 18.08.2014 aktualisiert am 25.08.2014
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Ich weiß ja nicht, was für ein Auto der Autor hier gefahren hat. Aber ein Fahrzeug mit 190 PS gibt es in der S-Klasse nicht. Der schwächste hat 204 im 300 BlueTEC Hybrid + 27 vom Elektromotor. Der 350 hat bereits 258. Vielleicht sollte man sich erst mal schlau machen, bevor man so einen Blödsinn verzapft.
Hallo Ziggy,
da hast du Recht. Es sind natürlich 190 kW! bzw 258 PS. Fehler wurde behoben. Danke für den Hinweis.
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Schwarz
August 25, 2014 um 12:48 pm UhrHabe den gleiche 3,0 ltr. Diesel in meiner C-Klasse allerdings hat er dort 234 PS und weniger Drehmoment nämlich 540 nm was in Anbetracht des Gewichts immer noch zu irwitziger Beschleunigung ausreicht. Weis jemand warum die Leistung in der S Klasse geringer ist dafür aber das Drehmoment höher? Normalerweise ist dies doch immer Anders herum