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Mini
MINI muss man mögen. Wenn nicht, kommt man aus dem Kopfschütteln nämlich nicht mehr raus. So ist es mir zumindest erneut ergangen, als ich den scheidenden MINI Countryman – diesmal als Cooper S All4 – für zwei Wochen im Alltag testen durfte.
Es gibt Fahrzeuge auf die fährt[foto id=“511236″ size=“small“ position=“right“] man einfach ab, lässt niemanden ein böses Wort über sie verlieren, ohne für seinen Liebling in die Bresche zu springen. Der MINI ist für Fans und Liebhaber ganz sicher genau so ein Auto, mit groß(artige)r Geschichte und unzähligen Fans, weshalb es ihn mittlerweile in reichlichen Versionen gibt. Als fünftürigen Steilheck-MINI, als MINI-Kombi Clubman, als MINI-Transporter Clubvan, als Cabrio, als Coupé, als SUV, als SUV-Coupé Paceman … Trotzdem kreuzt mein Weg irgendwie immer und ausschließlich die Fahrbahn des Countryman, ein Fahrzeug, mit dem ich einfach nicht warm werden will.
Zugegeben, ich muss zumindest einen meiner früheren Kommentare revidieren. Hatte ich das MINI-SUV zuletzt für sein Äußeres gescholten, macht der neue Testkandidat als Cooper S in silbermetallic mit weißem Dach und weißen Rennstreifen eine durchaus ansehnliche Figur. Ich wollte jetzt eigentlich irgendwas von größeren Lufteinlässen und markanter gezeichneter[foto id=“511237″ size=“small“ position=“left“] Frontschürze schreiben, nur hat der Cooper S leider keines von beidem. Es muss also an der Kombination aus Lackfarben, Chromspangen der Cooper-S-Modelle sowie schicken Alufelgen sein, die diesen Countryman in meinen Augen schick und sportlich und meinen letzten Testwagen aufgedunsen und plump erscheinen ließen.
Doch im Innenraum stellt sich mir auch dieses Mal wieder die Frage, woher denn bitteschön MINI seinen häufig bemühten und im Preis deutlich erkennbaren Premiumanspruch nimmt? Die Türen sind größtenteils aus Plastik, die gummierten Knöpfe des Multifunktionslenkrads wirken ebenfalls wie bei so manchem LCD-MINI-Handheld aus den 90ern. Und wenn sich die Fachpresse bei anderen Marken gerne über ein „zerklüftetes Cockpit“ beschwert, haben die Kollegen bei der pockennarbigen Mittelkonsole des MINIs wohl beide Augen zugedrückt. Hinzu kommt der zentrale Dreh-Drück-Regler in absolut [foto id=“511254″ size=“small“ position=“right“]unergonomischer Position. Dass es deutlich besser geht, zeigt ja der Nachfolger, bei dem alles noch erkennbar MINI, jedoch aufgeräumter und wertiger wirkt.
Das Platzangebot geht für die Klasse der kleinen SUV in Ordnung, auch das Kofferraumvolumen liegt mit 350-1.170 Litern im guten Mittel. Beim Umklappen der Rückbank entsteht keine ganz ebene Ladefläche, was aber wohl kaum jemand stören dürfte. Für Alltag und selbst Urlaubsfahrten bietet der MINI Countryman ausreichend Platz. Nach wie vor ein faires Angebot: Ganz nach Wunsch kann man sich bei MINI kostenfrei zwischen zwei Einzelsitzen oder Rückbank entscheiden. Wer auf die dritte Sitzgelegenheit im Fond verzichten kann, dem seien die Einzelsitze empfohlen, da es der Bank eindeutig an Kontur fehlt.
Für mich der interessanteste Part an diesem Test: der Motor. Was hatte ich geschimpft über den untermotorisierten MINI Countyman Cooper, [foto id=“511255″ size=“small“ position=“left“]den ich zuletzt in der Mangel hatte. Trotz 1.6-Liter Hubraum und 122 PS wirkte der stets überfordert. Mit Turbobeatmung kommt der gleiche Motor als Cooper S bereits auf stattliche 184 PS und 240 NM Drehmoment und das spürt man auch deutlich. Der MINI Countryman Cooper S lässt sich spritzig und agil bewegen, macht dem „S“ für Sport im Namen alle Ehre. Warum denn nicht gleich so? Da darf man heilfroh sein, dass die alten Sauger für die Modelle „One“ und „Cooper“ mit der kommenden Generation durch 3-Zylinder-Turbos ersetzt werden.
Der MINI Countryman Cooper S ist jedenfalls endlich das Spaßmobil, als das MINI seine Fahrzeuge generell vermarktet. Zeigte sich das Fahrwerk in unserem alten Testwagen noch von der ruppigen Sorte, lag der Cooper S satt auf der Straße. Vielleicht spielte mir hier jedoch nur das Gehirn einen Streich, dass ich dem MINI aufgrund des S (für Sport) im Namen, die etwas straffere Gangart nicht übel nahm. Doch Beschleunigung und Durchzug sind beim Countryman Cooper S über jeden Zweifel erhaben. In 7,9 Sekunden erreicht der Handschalter die 100 km/h, die 200 km/h erreicht das kleine SUV ebenfalls souverän. Als Topspeed gibt MINI 215 km/h an.
Schade nur, dass es beim aktuellen[foto id=“511256″ size=“small“ position=“right“] Countryman dann gleich 184 PS sein müssen, denn die Kraft kommt natürlich vom Kraftstoff. Und von dem flossen im Schnitt stets mehr als neun Liter pro 100 km durch die Brennkammern des MINI. Klar, in Anbetracht der Leistung und Allradantrieb geht der Wert in Ordnung, hätte BMW nicht den Fabelwert von 6,0 – 6,2 l/100 km irgendwo ausgegraben. Generell würde ein Motor zwischen Cooper (122 PS) und Cooper S (184 PS) dem MINI auch ganz gut zu Gesicht stehen.
Mit dem Mini Countryman Cooper S All4 hatte ich nun endlich einen Mini im Test, der mir wirklich Spaß gemacht hat. Und auch wenn mir das Cockpit der scheidenden Mini-Generation überhaupt nicht zusagt: es hat ganz offensichtlich mehr als genug Fans. Der 184 PS starke Motor im [foto id=“511257″ size=“small“ position=“left“]Cooper S ist in meinen Augen auch die beste Wahl, denn darunter sind die Mini-Modelle ziemlich spaßbefreit, verbrauchen jedoch (fast) genauso viel. Einziger Wermutstropfen: Für den Spaß verlangt Mini respektive BMW einen gesalzenen Aufschlag von mindestens 4.000 Euro. Wohlgemerkt bei gleichem Motor, der einen Turbo verpflanzt bekommt. Inklusive Allradantrieb, Ledersitzen, Klimaautomatik, Einparkhilfe, Navi usw. addieren sich zum Startpreis des Mini Countryman Cooper S von 26.500 Euro fast 10.000 Euro, auf einen mehr als stolzen Endpreis von 35.740 Euro. Eine Menge Holz, doch wer sich bewusst für Mini entscheidet, den kann auch das nicht schrecken. Und auch ich finde dank des Countryman Cooper S noch ein versöhnliches Ende mit der scheidenden Generation des Mini, denn dieser Mini hat echt Laune gemacht.
Plus: | Sieht mit entsprechendem Exterieur richtig schick aus und macht als Cooper S auch richtig Laune |
Minus: | Das Cockpit ist zerklüftet und nicht hochwertig, zudem hat der Spaß seinen Preis; der Cooper S braucht 3 Liter mehr als laut Norm und kostet bereits in der Basis ordentlich Geld |
Fünfsitziges, fünftüriges SUV | |
Länge/Breite/Höhe (m): | 4,11/1,79/1,56 |
Radstand (m): | 2,6 |
Motor: |
Reihen-4-Zylinder Turbo
|
Hubraum: | 1.598 ccm |
Leistung: | 135 kW/184 PS bei 5.000 Umdrehungen pro Minute |
max. Drehmoment: | 240 Newtonmeter von 1.600 – 5.000 Umdrehungen pro Minute |
Höchstgeschwindigkeit: | 215 km/h |
Beschleunigung 0-100 km/h: |
7,6 s
|
Test-Verbrauch: |
9,2 l/100 km |
Verbrauch Hersteller: | 6,2-6,0 l/100 km |
CO2-Ausstoß Hersteller: | 143 g/km |
Schadstoffklasse: | Euro 5 |
Energieeffizienzklasse: | D |
Ausstattung (Serie, Auswahl): |
6 Airbags, Anti-Blockier-System (ABS), Bremsassistent, Dynamische Stabilitäts Control (DSC) inkl. ASC+T und Berganfahrhilfe, Sportsitze für Fahrer und Beifahrer, Klimaanlage, Start-/Stop-Knopf, Radio MINI CD, MP3-/WAV-fähiges CD Laufwerk |
Gewichte/Zuladung | |
Leergewicht: | 1.385 kg |
zul. Gesamtgewicht: | 1.820 kg |
Kofferraumvolumen: | 350 – 1.170 |
Basispreis |
ab 20.350 Euro |
Mini Countryman Cooper S: | ab 26.500 Euro |
Testwagen: | 35.740 Euro Euro |
Kraftstoffkosten pro Jahr*: | 2.277,00 Euro |
Kfz-Steuer: | 98,00 Euro |
Wertverlust: | 5.361,00 Euro |
Gesamtkosten pro Jahr**: | 7.736,00 Euro |
*Kraftstoffkosten bei 1,65 Euro/Liter Super-Benzin und einer jährlichen Laufleistung von 15.000 Kilometern **Kosten pro Jahr setzen sich zusammen aus Kraftstoffkosten, Kfz-Steuer, errechnetem Wertverlust (15 Prozent p. a.) |
geschrieben von Holger Zehden/auto.de veröffentlicht am 19.05.2014 aktualisiert am 19.05.2014
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Kann ich nur zustimmen ! Wirklich originelles Auto der Mini Countryman, aber der Kaufpreis von fast 36.000.- Euro
scheint mit jenseits der Fantasiegrenze !!!!! Mein Tipp : Im Herbst bringt Alfa Romeo einen SUV mit Allrad auf den Markt ! Optisch 1 A, Und erst der Preis : ca. 28.000.- Euro in der Topausstattung .
An sich ein schönes Auto (wenn auch mit in der Tat katastrophaler Innenraum-Ergonimie) … aber 36.000 Euro????????? Dafür bekomme ich einen einjährigen Range Rover Evoque mit Topausstattung und schlimmstenfalls 30.000km auf der Uhr … also quasi neuwertig. Oder wenn man es klassischer mag z.B. einen Jaguar XF mit fettem Diesel (zw. 190 und 275 PS), unter 50.000km, ähnlichem Verbrauch wie der Countryman und jeder Menge Luxus. Wer tatsächlich so viel Geld für den Countryman ausgibt, sollte mal seine Hirnfunktionen durchchecken lassen.
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Gast auto.de
Mai 21, 2014 um 5:35 pm UhrHallo,
nach ca. einem Jahr habe ich den oben beschriebenen Mini enttäuscht weiterverkauft.
Mein Urteil in wenigen Worten: zu langsam, zu laut und viel zu durstig.
Als ehemaliger Besitzer eine BMW335d war ich nur enttäuscht. Es war nicht möglich sich ab 170km/h zu unterhalten, der Verbrauch bei flotter Gangart lag bei bis zu 13,5l S+ und die Endgeschwindigkeit zu erreichen war ein Geduldsspiel (auch bei "Sporteinstellung") Habe jetzt einen 125d und bin wieder ungefähr fast bei den Werten des 335d.