MINI One

Test MINI One – Zwischen Tradition und Moderne

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MINI mit eigenem Herz

Die interessantes Änderung fand jedoch unter der Haube statt, denn in dritter Generation erhält der MINI endlich ein eigenes Herz. Setzte man bisher auf Motoren von Toyota, Chrysler oder später von PSA, kommen nun ausschließlich BMW-Motoren zum Einsatz. Bei den Top-Motoren teilt sich der Mini nun ein 2.0-Liter-Aggregate mit BMW X3, 4er oder 5er. Rückgrat der Mini-Motorenpalette ist jedoch der neue BMW 3-Zylinder, der in seiner höchsten Ausbaustufe auch dem BMW i8 als 231 PS starkes Stromaggregat dient.

Im Mini One stemmt der Motor aus 1.2-Litern Hubraum immerhin 102 PS und 180 Nm. Das soll laut BMW für einen Sprint auf 100 km/h in 9,9 Sekunden und maximal 195 km/h reichen. Vor allem was den Topspeed angeht, war ich zu Beginn meines Tests mehr als skeptisch. Doch bereist beim Anlassen des Dreizylinders die erste Überraschung. Nur bei kaltem Wetter krächzt der Motor kurz, als müsste er sich nach dem Aufstehen kurz räuspern. Das laute Schnarren und Röhren älterer Dreizylinder sind dem BMW-Motor fremd. Er klingt lediglich ein wenig rauer als der übliche Vierzylinder.

Fahreindruck

Doch wie steht um die Fahrleistungen? Auf den ersten Metern fühle ich mich zunächst bestätigt. Der MINI One setzt sich nach einen deutlich spürbaren Turboloch etwas behäbig in Bewegung. Doch schnell stellt sich heraus, dass ich den MINI One bisher im sogenannten „Green Mode“ bewegt habe, der durch Rücknahme der Motorleistung beim Spritsparen helfen soll. Also schnell auf Sport geschaltet, was laut Display für „maximales Go-Cart-Feeling“ sorgen soll. Und in der Tat passen Ansprechverhalten und Leistungsentfaltung des Dreizylinders nun zum direkten Lenkverhalten und dem straffen Fahrwerk. Das maximale Drehmoment liegt bereits bei 1.400 U/min an und bleibt bis 4.000 U/min erhalten. Entsprechend bissig lässt sich der MINI dann auch bewegen. Die Sprintzeit auf 100 km/h kaufe ich BMW nun ohne Überprüfung gerne und auch seinen Topspeed erreicht der MINI One spielend.

Verbrauch

Beim Verbrauch darf man dann natürlich keine Wunder erwarten. Wer das Potenzial des MINI One nutzt, was jede Menge Fahrspaß mit sich bringt, sollte mit sieben bis neun Liter pro 100 km rechnen. Lässt man sich hingegen auf das Sparprogramm im „Green Mode“ ein, sind ohne große Einschränkungen im Alltag 5,4 l/100 km drin.

Fazit

Erneut ist BMW der Spagat zwischen Tradition und Moderne gelungen. Auch die dritte Generation MINI hat sich ihren Charakter bewahrt und ist gleichzeitig technisch auf den neusten Stand gebracht worden. Optisch wurde Außen nur minimal korrigiert, im Innenraum wurde vor allem aufgeräumt. Eine echte Überraschung ist der neue BMW-3-Zylinder, der im MINI One aus 1.2-Litern 102 PS schöpft, die im Sportmodus für sehr agile Fahrleistungen und im Green-Mode für einen annehmbaren verbrauch sorgt. Hier stellt sich mir nur die Frage, wo bisher der Kundenvorteil eines 3-Zylinders liegt. Denn Leistung und Praxis-Verbrauch bewegen sich bisher – wenn überhaupt, und das nicht nur bei BMW – auf dem Niveau vergleichbarer Vierzylinder. Auch preislich scheint der Zylinder weniger keinen Vorteil zu bringen, zumindest nicht für den Käufer. Denn mit einem Basispreis von 17.650 hat der neue MINI One um 1.150 Euro zugelegt bei lediglich 7 PS mehr.

Technische Daten MINI One

Dreitüriger Kleinwagen
Länge/Breite/Höhe (m): 3,82/1,73/1,41
Radstand (m): 2,50
Motor: Dreizylinder Turbo-Benziner
Hubraum: 1.198 ccm
Leistung: 75 kW/102 PS bei 4.000 U/min
max. Drehmoment: 180 Newtonmeter bei 1.400 U/min
Höchstgeschwindigkeit: 195 km/h
Beschleunigung 0-100 km/h:
9,9 s
Test-Verbrauch: 5,4 l/100 km
Verbrauch Hersteller: 4,7-4,6 l/100 km
CO2-Ausstoß Hersteller: 109 – 108 g/km
Schadstoffklasse: Euro 6
Energieeffizienzklasse: B
Gewichte/Zuladung
Leergewicht: 1.165 kg
zul. Gesamtgewicht: 1.570 kg
Kofferraumvolumen: 211 – 731 l
Basispreis ab 17.650 Euro
Preis Testwagen: 27.630 Euro
Voraussichtliche Kosten pro Jahr
Steuer: 50,00 Euro
Kraftstoff*: ca. 1.300 Euro
*Kraftstoffkosten bei 1,55 Euro/Liter Super-Benzin und einer jährlichen Laufleistung von 15.000 Kilometern

 

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