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Nissan
Holger Zehden – Pickups werden vor allem im englischsprachigen Raum häufig auch als »Light Trucks« bezeichnet und das meist zu Recht. Denn viele würden von Größe, Gewicht und Nutzlast hierzulande nur eine Zulassung als Lkw bekommen. Beim Innenraum und Fahrgefühl versuchen die Hersteller jedoch auf den Zug der SUVs aufzuspringen und ihren Last-Kraft-Wagen ein wenig Pkw-Flair einhauchen. So auch Nissan bei seinem Dauerbrenner Navara, der in dritter Generation bereits seit 2005 vom Band rollt.
Der Lebenszyklus eines Autos beträgt in der Regel drei Jahre, dann folgt ein Facelift,[foto id=“481722″ size=“small“ position=“right“] bis nach insgesamt sechs Jahren ein Nachfolger ansteht. Weicht ein Fahrzeug deutlich von dieser Faustregel ab, liegt es am mäßigen oder übermäßigen Erfolg des Modells. Beim Navara hat Nissan jedoch den Zyklus zusätzlich verlängert und hat seinem Pickup nach drei und sechs Jahren »nur« ein Facelift spendiert. Doch sein Alter sieht man ihm kaum an. Denn mit dem bulligen Äußeren liegt der japanische Pickup aktuell voll im Trend: Hoher Sitz und markante Optik. Darunter fallen auch Kunststoff-Teile an Heckklappe, Trittleiste und Unterfahrschutz, die beim Navara jedoch – im Gegensatz zu 90 Prozent aller SUVS – nicht nur Show ist. Denn der Navara kann auch dort eingesetzt werden, wo robuste Protektoren Sinn machen.
Das Interieur teilt sich der Nissan Navara mit seinem Halb-Bruder Pathfinder. Dem Navara nimmt man durch seinen Nutzwert die großflächigen Kunststoffoberflächen jedoch weniger übel. Sind sie doch leicht von Schlamm und Schmutz zu reinigen. Im Kontrast dazu stehen [foto id=“481723″ size=“small“ position=“left“]Ledersitze, Zwei-Zonen-Klimaautomatik sowie ein vollwertiges Infotainmentsystem, wie man es eigentlich sonst nur aus Pkw kennt. Die gut gepolsterten Sitze bieten guten Komfort jedoch etwas wenig Seitenhalt. Bei zu starker Schräglage des Wagens im Gelände rutschen die Insassen auf dem glatten Leder hin und her. Das Platzangebot ist jedoch sehr gut, so dass der Nissan Navara als »Double Cab« auch problemlos für bis zu fünf Erwachsene Platz bietet. Dann empfiehlt es sich jedoch, eine Abdeckung für die Ladefläche zu ordern. Denn abgesehen von der Ladefläche bietet der Navara keinerlei vor Wind und Wetter geschützten Stauraum.
Unempfindliches Gut findet dafür auf der imposanten 1,48 Meter langen und zwischen den Radkästen 1,13 Meter breiten Ladefläche mehr als genug Platz. Zum Fixieren [foto id=“481724″ size=“small“ position=“right“] der Ladung verfügt der Navara nicht nur über Verzurrösen im Boden der Ladefläche, sondern auch über ein Schienensystem in den Bordwänden der Ladefläche. Damit lassen sich höhere Gegenstände spielend leicht festschnallen oder die Ladefläche in kleinere Ladezonen unterteilen. Das ist auch gut so, denn vom Gewicht her steckt der Nissan Navara mit 1.050 – 1.175 kg einiges weg. Zusätzlich nimmt der Navara bis zu 3.000 kg im Anhänger an den Haken und taugt daher auch exzellent als Zugmaschine.
Verantwortlich dafür ist der kräftige Diesel, der aus 2.5-Litern Hubraum immerhin 190 PS und 450 Nm Drehmoment schöpft. Im alltäglichen Gebrauch ist das mehr als ausreichend, um den Navara angemessen zu bewegen. Aus dem Stand benötigt der Navara mit manueller 6-Gang-Schaltung 10,7 Sekunden um Landstraßentempo zu erreichen. Maximal erreicht der japanische Pickup 180 km/h, schlürft dann jedoch locker 14 Liter Diesel pro 100 km [foto id=“481725″ size=“small“ position=“left“]aus dem Tank. Zwei Tonnen Leergewicht und eine große Stirnfläche fordern hier ihren Tribut. Im Schnitt begnügte sich der 2.5-Liter Diesel mit 9,0 Litern. In der Stadt lässt sich der Navara hingegen überraschend gut beherrschen. Die Lenkung ist leichtgängig, ohne dabei schwammig zu wirken. Einzig die Parkplatzsuche und das hinein bugsieren des 5,5 Meter langen Navara erfordert etwas Geduld und Übung. Mit 14 Metern Wendekreis benötigt der Navara hier seinen Freiraum. Parksensoren im Heck (Serie, außer in der Basisausstattung XE) sind hier enorm hilfreich, die optional noch um eine Rückfahrkamera erweitert werden können.
Seine Stärken hat der Nissan Navara jedoch ohnehin als Nutztier im Gelände. Per Drehknauf lässt sich der Allradantrieb zuschalten, der die Kraft starr mit 50 Prozent auf beide Achsen verteilt. Dank knapp 21 Zentimeter Bodenfreiheit und 45 Zentimetern Wattiefe liefert der Nissan Navara seine Ladung auch in schwerem Gelände ab. Für extreme Situationen bietet Nissan einen Untersetzungsmodus für maximale Traktion, der optional durch eine Hinterachs-Differenzialsperre ergänzt werden kann.
Beim Nissan Navara trifft ein hoher Nutzwert auf eine gute Alltagstauglichkeit. Als Stadtauto taugt der 5,50 Meter lange Pickup zwar nicht unbedingt, muss jedoch den Ausflug in den städtischen Baumarkt nicht scheuen. Ohnehin dürfte der Navara da zum Einsatz kommen, wo Kombis und Transporter an ihre Grenzen stoßen. Mit Allradantrieb, Hinterachs-Differenzialsperre, üppiger Bodenfreiheit und seiner enormen Nutz- und Anhänglast, ist der Nissan Navara das ideale Fahrzeug für Förster, Landwirte, Handwerker oder Expeditionen in die Wildnis. Preislich startet der Nissan Navara bei 25.799 Euro und liegt damit im Mittelfeld, zwischen Mitsubishi L200, Toyota Hilux, Ford Ranger oder VW Amarok, bietet dafür jedoch bereits serienmäßig Allradantrieb und eine für »Nutzfahrzeuge« üppige Ausstattung.
Exterieur-Design | 2,3 |
Interieur-Design | 2,5 |
Multimedia | 2,3 |
Navigation | 1,7 |
Fahrbetrieb | 2,0 |
Verbrauch | 3,0 |
Kosten pro Jahr* | |
Anschaffungspreis Testfahrzeug | 42.739,00 Euro |
Kraftstoffkosten** | 2.133,00 Euro |
Steuern | 461,50 Euro |
Wertverlust | 6.410,85 Euro |
Gesamtkosten pro Jahr: |
9.005,35 Euro |
Testergebnis/Gesamtprädikat: |
2,3 |
*Kosten pro Jahr setzen sich zusammen aus Kraftstoffkosten, Kfz-Steuer, errechnetem Wertverlust (15 Prozent p. a.) |
Länge/Breite/Höhe (m): | 5.50/1,84/1,91 |
Radstand (m): | 3,20 |
Motor: |
4-Zylinder-Turbodiesel-Direkteinspritzer
|
Hubraum: | 2488 ccm |
Leistung: | 140 kW/190 PS bei 4.000 Umdrehungen pro Minute |
max. Drehmoment: | 450 Newtonmeter bei 2.000 Umdrehungen pro Minute |
Höchstgeschwindigkeit: | 180 km/h |
Beschleunigung 0-100 km/h: |
10,7 s
|
Test-Verbrauch: | 9,0 l/100 km |
Verbrauch Hersteller: | 8,4 l/100 km |
CO2-Ausstoß Hersteller: | 222 g/km |
Schadstoffklasse: | Euro 5 |
Ausstattung (Serie, Auswahl): |
17“ Leichtmetallfelgen, Airbag für Fahrer und Beifahrer, Antiblockiersystem (ABS), elektronisches Stabilitätsprogramm (VDC), elektrische Fensterheber vorn, Getriebeuntersetzung, elektrisch zuschaltbar Hinterachsdifferential, mit begrenztem Schlupf, Kopfstützen aktiv, Heckklappe abschließbar, Wegfahrsperre, elektronische Zentralverriegelung |
Gewichte/Zuladung | |
Leergewicht: | 2.035 – 2.160 |
Nutzlast | 1.050 – 1.175 kg |
max. Laderaumlänge: | 1,51 m – 1,61 m |
max. Laderaumbreite: | 1,56 m (1,13 m zwischen den Radkästen) |
Preise | ab 25.799 Euro |
geschrieben von auto.de/zeh veröffentlicht am 09.09.2013 aktualisiert am 09.09.2013
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