Opel

Test Opel Adam – Aussehen ist (bisher) Alles

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Opel hat die Zeichen der Zeit erkannt und kommende Boom-Segmente frühzeitig besetzt. Nach dem subkompakten SUV Mokka geht der kleine Opel Adam seit Januar offenbar weg wie warme Semmeln. Mit einer Fülle von Individualisierungsmöglichkeiten, schicker Optik und modernem Infotainment soll der Adam vor allem Konkurrenten wie VW up! oder Ford Ka alt aussehen lassen.

Optisch für jeden etwas dabei

Egal in welcher Variante, der Opel Adam ist ansehnlich geworden. Dass sich die Knutschkugel mit frechem Blick vor allem an ein jüngeres Publikum richtet, dürfte dabei auch jedem klar sein. Ob es daher nötig war, auch dem letzten Unwissenden dieses Image mit der PR-Brechstange einzuhämmern, sei an dieser Stelle dahin gestellt. Denn hinter den »hippen« Stilrichtungen »Jam«, »Glam« und »Slam« stecken eigentlich Ausstattungsvarianten, welche die mannigfaltigen Individualisierungen des Adam eingrenzen und übersichtlich gestalten sollen. Während die »Glam« Modelle – wie der Name andeutet – eher glamouröse und edle Optionen bieten, bedienen die »Slam« Modelle Fans sportlicher Optik. Am buntesten treibt es der Adam »Jam«, der sich mit Farbklecksen und grellen Farben besonders an jüngere Kunden richtet.

Zum auto.de-Test schickte Opel einen Adam »Slam« in gelb-schwarzem Wespen-Look. Neben Bi-Color-Lackierung und schwarzen Felgen verzichtete Opel jedoch auf weiteren Schnick-Schnack, wie farbige Felgen-Clips oder Kühler-Spangen. Stattdessen grinst uns eine klassisch verchromte Spange entgegen und die Tagfahrlicht-Winkel blitzen uns herausfordernd entgegen. Der Adam fällt auf, denn so ein Auto hätten viele den Opelanern nicht (mehr) zugetraut. Besonders  gut gefällt uns der Kniff mit dem scheinbar schwebenden Dach, der dadurch entsteht, dass die C-Säule zwischen Schulterlinie und Chromzierleiste der Fenster durchgehend verglast ist. Einzig beim Heck schieden sich in der auto.de-Redaktion die Geister. Den Einen gefiel der wuchtige Stoßfänger, da er dem kleinen Blitz zu ordentlich Präsenz auf der Straße verhilft, die Anderen fanden ihn etwas klobig, mehr Hummel als Wespe.

Interieur

Die Farbkombination von Außen findet sich im Innenraum auf Armaturenbrett, Mittelkonsole, Türen und Sitzen wieder. Das ist zwar Geschmackssache, jedoch hat Opel die Farborgie im Inneren nicht ausufern lassen. Unzählige Applikationen in klassischer Aluminium-Optik verleihen dem bunten kleinen Opel einen hochwertigen Touch. Die Rundinstrumente des Adam sind sehr gut lesbar und fügen sich nahtlos ins dynamische Bild des kleinen Kugelblitzes ein. Nur der Bordcomputer zeigt auch beim Adam die gleiche grobschlächtige Grafik wie Astra und Co. bereits anno 2009. Dafür bietet der Adam für schmale 300 Euro Aufpreis das moderne Radio IntelliLink mit hochauflösendem 7-Zoll-Touchscreen und Smartphone-Integration.

Der Kofferraum bietet mit 170 Litern gerade genug Platz für einen Wocheneinkauf und taugt damit nicht unbedingt als Familienkutsche. Es sei denn, es befinden sich nur zwei Personen an Bord. Dann lässt sich das Stauvolumen durch umklappen der Rücksitze auf 663 Liter erweitern. Für Single-Paare steht also auch der Urlaubsreise im Adam nichts im Weg. Etwas nervig ist die Kofferraumabdeckung, die jedes mal von Hand wieder nach unten geklappt werden muss, da ihr der sonst obligatorische Seilzug am Kofferraumdeckel fehlt. Vergisst man dies, bleibt sie auch nach schließen der Heckklappe aufgestellt und blockiert die Sicht nach hinten. Schuld daran ist jedoch keine Nachlässigkeit seitens Opel sondern die Bauform des kleinen Opel Adam. Denn ähnlich kurze Fahrzeuge wie der VW up! weisen genau das gleiche »Problem« auf.

Navi per Smartphone

Beim Infotainment-System zeigt der Adam besonders deutlich seine Ausrichtung auf ein junges, technikaffines Publikum. Denn statt einem klassischen Navigationssystem findet der Adam per Smartphone-App den Weg. Wer also kein »schlaues Telefon« besitzt, muss ein externes Gerät oder gar eine »altmodische« Karte bemühen. Zusätzliches Manko ist der Support der Navi-App, den nicht Opel, sondern der App-Hersteller »EnGis« übernimmt. Denn auch nach sechs Wochen erhielten wir keine Antwort auf ein Problem mit der Berechnung langer Routen. Daher konnten wir die Funktionalität der Navigation im Adam leider nicht testen. Gut funktioniert hat hingegen die Integration von Apples Siri-Sprachsteuerung. Mit einem verbundenen iPhone kann der Fahrer die Sprachsteuerung über eine Lenkradtaste aktivieren und wie gewohnt alle Funktionen seines Smartphones per Sprachbefehl steuern.

Schwachpunkt Motor

Mit der aktuellen Motorenpalette tut Opel dem jungen und dynamischen Stadtflitzer keinen Gefallen. Unter der Haube des Adam verbaut Opel bisher ausschließlich betagte Saugmotoren. Basisaggregat ist ein 1.2-Liter-Benziner mit 70 PS, darüber rangiert ein 1.4-Liter-Sauger mit 87 PS oder 100 PS. Bereits zur ersten Fahrpräsentation in Portugal bemängelte auto.de die fehlende Elastizität der 87-PS-Variante. Unser Testwagen mit 100 PS zeigte nun ein fast identisches Bild. In der Stadt reichen die Kraftreserven des Adam noch aus, doch spätestens beim Verlassen urbaner Gefilde, fehlt ihm bereits bei Landstraßentempo oft die Puste. Dem hat der kleine Rüsselsheimer dann nur ein hohes Drehzahlniveau entgegenzusetzen. Doch selbst der momentan stärkste Adam (100 PS) wird dadurch nicht wirklich spritzig. Fahrwerk, Geräuschdämmung und Lenkung geben dagegen keinerlei Anlass zur Klage. Letztere kann in der Stadt per Knopf in einen sehr leichtgängigen »City-Modus« geschaltet werden, den wir jedoch aufgrund der generell leichtgängigen und direkten Lenkung des Adam als überflüssig empfanden. Beim Verbrauch sind selbst die ab Werk angegebenen 5,1 Liter für einen Kleinstwagen nicht mehr wirklich zeitgemäß. Zu allem Übel gönnt sich der Adam im Alltag auch gerne mal zwei Liter mehr.

Abhilfe ist jedoch bereits in Sicht. Seit Juli profitiert auch der Adam von der neuen Motorengeneration, die als 1.6-Liter SIDI (Spark Ignition Direct Injection) in Astra und Cascada ihren Dienst verrichtet, wie auto.de bereits berichtete. Seit dem 01.07.2014 ist ein 1.0-Liter-Dreizylinder SIDI-Tubro-Motor mit bis zu 115 PS für den Adam verfügbar. Zudem hat Opel auf der AMI 2014 den Adam S angekündigt, unter dessen Haube ein 1.4-Liter SIDI-Motor stolze 150 PS entwickelt.

Fazit

Mit dem Adam hat Opel Anfang 2013 ein Zeichen gesetzt. Denn ein so innovatives, freches und individuelles Auto hätte den Rüsselsheimer kaum noch jemand zugetraut. Auch bei der Verarbeitung und Materialauswahl zeigt Opel der Konkurrenz, was in diesem Segment alles geht. Ein wirklich innovatives Infotainment-System, Metall-Applikationen statt Kunststoffwüste und eine Flut an Individualisierungsmöglichkeiten. Doch ausgerechnet beim Herzstück – dem Motor – zeigt auch der Adam alte Opel-Schwächen.

Die Motoren tun zwar was sie sollen, gehen dabei jedoch mit ausgeprägter Lustlosigkeit zu Werke und reagieren auf eine forschere Gangart mit gesteigertem Kraftstoffdurst. Hier hat Opel – vermutlich aus wirtschaftlicher Notwendigkeit – viel Potenzial verschenkt. Denn der lasche und durstige Motor trübt das ansonsten sehr gute Gesamtbild des Opel Adam unnötig ein. Zudem sollten die Rüsselsheimer ihren »Partner« bei der Navi-App etwas mehr in die Pflicht nehmen. Denn deren bescheidener Support fällt letztendlich auch auf den Adam und Opel zurück.

Bewertung Opel Adam »Slam« 1.4 EcoFlex

Exterieur-Design 1,5
Interieur-Design 1,7
Multimedia 1,5
Fahrbetrieb 1,8
Verbrauch 3,5
Kosten pro Jahr*
Kraftstoffkosten** 1.732,50 Euro
Steuern 66,00 Euro
Wertverlust 2.633,25 Euro
Gesamtkosten pro Jahr:
4.431,75 Euro
Testergebnis/Gesamtprädikat:
2,0
*Kosten pro Jahr setzen sich zusammen aus Kraftstoffkosten, Kfz-Steuer, errechnetem Wertverlust (15 Prozent p. a.)
**Kraftstoffkosten bei 1,65 Euro/Liter Super-Benzin und einer jährlichen Laufleistung von 15.000 Kilometern

Technische Daten Opel Adam »Slam« 1.4 EcoFlex

Länge/Breite/Höhe (m): 3,69/1,72/1,48
Radstand (m): 2,31
Motor:
Benziner, Saugrohreinspritzung
Hubraum: 1.398 ccm
Leistung: 74 kw/ 100 PS bei 6.000 U/min
max. Drehmoment: 130 Nm bei 4.000 U/min
Höchstgeschwindigkeit: 185 km/h
Beschleunigung 0-100 km/h:
11,5 s
Test-Verbrauch: 7,0 l/100 km
Verbrauch Hersteller: 5,1 l/100 km
CO2-Ausstoß Hersteller: 129 g/km
Schadstoffklasse: Euro 5
Effizienzklasse: C
Ausstattung
(Serie, Auswahl):

Elektronisches Stabilitätsprogramm (ESP) mit Berg-Anfahr-Assistent HSA, 6 Airbags, City-Modus für erhöhte Lenkunterstützung, Radio R3.0, Zentralverriegelung mit Funkfernbedienung, Belüftung mit Pollen- und Aktivkohlefilter

Gewichte/Zuladung
Leergewicht: 1.086 – 1.101 kg
Zul. Gesamtgewicht: 1.455 – 1.470 kg
Gepäckraumvolumen: 170 – 663 Liter
Preise
Basis: ab 11.500 Euro
Testwagen: 17.555 Euro

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Gast auto.de

Juni 6, 2014 um 3:10 pm Uhr

Seit März ist ein 1.0-Liter-Dreizylinder SIDI-Tubro-Motor dem Adam mit bis zu 115 PS verfügbar? Ich kann da nichts entdecken.

Gast auto.de

März 31, 2014 um 3:41 pm Uhr

Ich finde den Opel-Mokka sehr gelungen (für einen Klein-SUV ) beim Adam bin ich mir nicht mehr sicher – denn : Man hat versucht anleihen zu nehmen von dem neuen Renaut Clio, Fiat 500,u.s.w. Warum baut Opel kein selbständiges Auto für den Europäischen Markt ?

Gast auto.de

März 30, 2014 um 4:29 pm Uhr

Den Adam hypen weil ihn keiner kauft. Hab es auf Motor Talk gelesen die Fabrik ist nicht ausgelastet und steht regelmäßig still. Und dann diese Alibi Kritik das der Motor schlecht wäre. Dabei ist das bei einem Stadtwagen vollkommen egal. Und oh Wunder es kommen bald neue ! So ein Zufall. Der A1 verbietet sich schon deswegen weil es ein Kleinwagen ist. Der Adam ein Kleinstwagen und selbst da noch einer der kleineren. Blöder Vergleich ! Ich denke auch das Auto.de den Wagen gar nicht hatte. Der Text scheint er direkt aus Rüsselsheim zu kommen.

Gast auto.de

März 30, 2014 um 12:28 am Uhr

Das nachtreten von dem Autor sieht sehr danach aus, als wolle er den Adam mit Macht schlecht reden. Ich kann nur noch einmal wiederholen, es ist sehr fraglich, dass auto.de den Wagen überhaupt in der Hand gehabt hat. Die Fotos sind professionell und der Text ist in großen Teilen aus ADAC Anhangzeitschriften übernommen worden. Autos die von auto.de getestet werden haben zumindest auf der Fahrertür einen billigen Aufkleber und die Fotos sind so schlecht wie der dazugehörige Text. Außerdem passen die hiesigen Ergebnisse mit keinem anderen seriösen Testbericht zusammen. Und nur mal am Rande, der A1 kostet in der Grundausstattung so viel, wie der fast maximal ausgestattete Adam mit Topmotorisierung. Sehr undurchsichtig was auto.de hier erreichen will

Gast auto.de

März 29, 2014 um 10:11 pm Uhr

Wir hatten übrigens nicht den modernen Motor. Aber als Stadtwagen braucht man sowas auch nicht. Der Adam war mit dem kleinen Motor ausreichend motorisiert !!! Ich kann den Test an dieser Stelle nicht nachvollziehen .. Aber auch nicht die Stelle an der die Verarbeitung gelobt wird. Das ist er nämlich nicht. Er schlecht und ja: ohne viel Geld in die Hand zu nehme auch eins Plastikwüste. Den einzigen Punkt als Manko hinzustellen der bald abgeschafft wird und den Rest so zu hypen .. Naja naja naja … was soll man da denken 😉

Gast auto.de

März 29, 2014 um 10:06 pm Uhr

Der Adam ist einfach viel zu teuer für das was er bietet. Der Wagen ist klein, sowohl hinten als auch im Kofferraum und stellenweise Grenzwertig verarbeitet (plastikteile haben zum Teil noch Grate und passen nicht optimal). Unser testwagen hat nach nur 14.500 km schon mehr geklappert als unser aygo jetzt mit 85.000. Wer den Wagen individualisieren will der muss mindestens die zweite Ausstattung wählen und kommt ruck zuck auf 18.000 Euro. Dafür bekomme ich auch den angesprochenes A1 der bietet allerdings auch viel mehr Platz und eine tadellose Verarbeitung. Wer es günstig mag der kauft einen Japaner .. Wer dazu noch Platz braucht lieber einen up oder i10. Wer es bunt mag, nicht so sehr aufs Geld achten muss und gute Qualität will der greift zum original .. Dem Mini. Der Adam ist weder Fisch noch Fleisch. Kein Wunder das die Bänder regelmäßig still stehen. Also günstiger machen Opel. Dann klappt’s vielleicht.

Gast auto.de

März 29, 2014 um 10:49 am Uhr

Seltsam. woher hat der Autor sein Wissen? andere Vergleichstests zeigen das genaue Gegenteil, nämlich dass der Adam mit allen 3 Motoren ausreichend motorisiert ist. Möchte Autor mit diesem Stadtflitzer Langstreckenrennen bestreiten? Das kann nur seine subjektive Meinung sein oder, was viel wahrscheinlicher ist, er hatte das Auto nie selbst in der Hand, sonst hätte er sich sogar von der Spritzigkeit der 70PS Variante überzeugen können. Der Adam hat nicht umsonst alle anderen Mitbewerber wie A1 ganz locker abgehängt

Gast auto.de

März 29, 2014 um 4:46 am Uhr

Chicos comment!
Um die Asiatischen Auto hersteller zu schlagen braucht man moderne starke (gute qualitaet) motoren, keine schwachen wie adam es hat.

Gast auto.de

Dezember 6, 2013 um 10:04 pm Uhr

Habe einen rot-schwarzen Adam Slam und bin rundum zufrieden. Tolles Design und in allen Bereichen sehr hochwertig. Hoher Verbrauch mit durchschnittlich 6,8l okay aber zumindest meinem Adam geht Mit seinen 87 ps entgegen des Berichts keinesfalls die puste aus 😉

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