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Opel
Von Holger Zehden – Die Zulassungszahlen des Kraftfahrt Bundesamtes (KBA) vom Dezember haben es erneut bestätigt: Der Opel Corsa steht hoch in der Gunst der deutschen Autokäufer. Seit 2006 rollt die aktuelle Generation D des kleinen Rüsselsheimers vom Band und beschert Opel stetig wachsende Verkauszahlen. Grund genug, dass auto.de den Opel Corsa zum Test bittet, um zu prüfen, wie sich der Corsa gegen die Konkurrenten VW Polo, Ford Fiesta oder Kia Rio schlägt.
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Deutlich dynamischer als sein Vorgänger tritt der D-Corsa auf. Ein vergrößerter Kühler mit breiter Chromspange sowie die weit gen A-Säule gezogenen Scheinwerfer verhelfen dem Corsa zu deutlich mehr Präsenz auf der Straße. Besonders beim Dreitürer fällt das Dach Richtung Heck deutlich stärker ab. Das sorgt für eine sportliche Optik geht jedoch zulasten der Platzes im Innenraum. Wem der neue Corsa noch nicht sportlich genug ist, dem gibt Opel verschiedene Design-Pakete an die Hand. Unser Testwagen fuhr im OPC-Line-Paket-1 vor. Dazu gehören ein verchromtes Auspuffendrohr, Dachspoiler, Seitenschweller und Stoßfänger im OPC-Look. Derartig ausgestattet, kann nur noch der Kenner den optisch getunten Corsa vom leistungsstarken OPC-Modell unterscheiden, wie etwa an den fehlenden Luftsschlitzen in den Stoßfängern oder der zentral gelegenen Auspuffanlage.
Die sportliche Optik des Corsa weckt natürlich Erwartungen, die – soviel sei vorweg genommen – nicht enttäuscht wurden. Unter der Haube unseres Prüflings schlummert ein 74 kW/101 PS starker 1.4-Liter ecoFLEX Motor mit manuellem 5-Gang-Getriebe und Start/Stop Funktion. Die Leistung reicht, den Corsa mit angenehmer Spritzigkeit bewegen zu können. Dank seiner knapp vier Metern Länge schlängelt er sich behände durch den Verkehr urbaner Ballungsräume. Gegen Aufpreis ist zudem ein akustischer Parkpilot für hinten zu haben. Die serienmäßige Start/Stop-Automatik hält den Verbrauch im Zaum.
Auch auf Landstraße und Autobahn macht der Corsa eine gute Figur. Stets stellt der Motor ausreichend Vortrieb zur Verfügung. Laut Hersteller reicht dieser bis Tempo 180. Bergab läuft die Nadel jedoch gerne auch mal über die 200 km/h-Marke des Tacho hinaus. Beim Blick auf den Verbrauch sollten derartige Schussfahrten jedoch tunlichst vermieden werden. Denn während wir in der Stadt annähernd die Werksangaben von 6,6 Liter erreichten, schoss der Verbrauch bei Autobahnfahrten schlagartig nach oben.
Bereits ab 100 km/h steigt die Drehzahl nämlich in unangenehme Höhen. Aus Ermangelung eines sechsten Gangs rennt das Aggregat selbst bei Richtgeschwindigkeit mit etwa 4.500 Umdrehungen pro Minute. Unverständlich, warum Opel die manuelle 6-Gang-Schaltung unter den Benzinern ausschließlich dem großen 1.6-Liter Turbo vorbehält, während bei den Diesel-Motoren schon der kleine 1.3-Liter entsprechend ausgerüstet geordert werden kann.
[foto id=“398074″ size=“small“ position=“left“]Schade, denn von Raumangebot und Sitzkomfort taugt selbst der dreitürige Corsa durchaus für lange Strecken, wind- und reifenseitige Geräusche sind nie vordergründig zu hören. Lediglich der Motor macht bei Geschwindigkeiten jenseits der 100 km/h mit erhöhten Drehzahlen und einer entsprechenden Geräuschkulisse auf sich aufmerksam.
Das Fahrwerk gibt indes keinen Anlass zu Kritik, stellt es doch einen gelungenen Kompromiss zwischen sportlich straffer Straßenlage und ausreichend Federkomfort bereit. Entsprechend der sportlichen Optik lässt sich der Corsa gezielt um Kurven zirkeln. Gleichzeitig federn die Stoßdämpfer jedoch Unebenheiten im Fahrbahnbelag gut ab.
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Von der Ausstattung kann sich der Corsa sehen lassen. Für die Sicherheit sorgen bereits in der Basisvariante Tagfahrlicht, vier Airbags, elektronisches Stabilitätsprogramm, Antiblockiersystem (ABS) mit Kurvenbremskontrolle und Bremsassistent, adaptives Bremslicht, Servolenkung sowie Isofix Kindersitzvorbereitung.
[foto id=“398076″ size=“small“ position=“left“]Zur Basis-Komfortausstattung gehören elektrisch einstellbare Außenspiegel, Dachbefestigungspunkte für Dachträger, Taschen an den Lehnen der Vordersitze, Komfortsitze für Fahrer und Beifahrer, Einstiegshilfe ‚Easy-Entry‘ für Fahrer und Beifahrer, Triple Info Display zur Anzeige von Uhrzeit, Datum, Außentemperatur und Radiosender, Zentralverriegelung, Schaltempfehlung im Drehzahlmesser und Geschwindigkeitswarner.
Unser Test-Corsa Color Edition verfügte zudem serienmäßig über Klimaanlage, ein Auspuffendrohr in Chrom-Optik, Aluminium-Sportpedale, Lenkradfernbedienung, CD/MP3-Radio mit sieben Lautsprechern 2 x 6 Senderspeicher und Doppeltuner, Sportsitze für Fahrer und Beifahrer, Lenkradfernbedienung, elektrische Fensterheber vorn und Nebelscheinwerfer.
Bei den kostenpflichtigen Optionen trägt Opel dem Wunsch vieler Kunden Rechnung und bietet eine für das Segment umfangreiche Palette. So verfügte unser Testwagen zusätzlich über eine Lenkradheizung, elektrisch einstell- und beheizbare Außenspiegel, akustische Einparkhilfe hinten, Sitzheizung für Fahrer und Beifahrer, Mobiltelefon-Vorbereitung, inkl. Bluetooth-Schnittstelle und Freisprecheinrichtung, ein integriertes Touchscreen Navigationssystem, automatisches Abblendlicht mit Tunnelerkennung, Regensensor, einen automatisch abblendenden Rückspiegel sowie Halogen Kurven- und Abbiegelicht.
Dennoch bleiben die Preise moderat. Unser Testwagen annähernd voll ausgestattet schlug mit 19.990 Euro zu Buche. Der Einstieg in die Corsa-Welt ist jedoch bereits ab 11.825 Euro möglich. Das Topmodell Corsa Innovation gibt es ab 15.695 Euro. Weit abgeschlagen liegen die Modellvarianten Corsa OPC mit 24.100 Euro und Corsa OPC Nürburgring Edition mit 28.100 Euro, die dann jedoch auch Fahrleistung eines Sportwagens liefern.
Die Motorenpalette des Opel Corsa umfasst drei Benzinaggregate mit jeweils zwei Leistungsstufen, zwei Diesel-Aggregate sowie eine Autogasvariante LPG. Letztere besteht aus einem 1.2-Liter LPG ecoFLEX Motor mit 61 kW/83 PS und manuellem 5-Gang-Getriebe.
Den Einstieg bei den Benzinern[foto id=“398078″ size=“small“ position=“right“] markiert der 1.2-Liter ecoFlex mit 51 kW/69 PS und manuellem 5-Gang-Getriebe, den es wahlweise mit oder ohne Start/Stop gibt. Die leistungsstärkere Variante des gleichen Aggregats mit 63 kW/ 86 PS gibt es lediglich in Verbindung mit einer 5-Gang-Easytronic-Automatik. Darüber rangiert ein 1.4-Liter ecoFlex Motor mit 64 kW/87 PS mit manueller 5-Gang-Schaltung und wahlweise mit oder ohne Start/Stop. Die stärkere Variante unseres Testwagens mit 74 kW/101 PS bietet Opel mit oder ohne Start/Stop sowie mit manueller 5-Gang-Schaltung oder 4-Stufen-Automatikgetriebe. Die Topmotorisierung unter den Ottomotoren bildet der 1.6-Liter Turbo mit 110 kW/150 PS oder 141 kW/192 PS im Corsa OPC. Beide Varianten übertragen ihre Kraft über ein manuelles 6-Gang-Getriebe.
Bei den Selbstzündern stehen mit dem 1.3-Liter CDTI ecoFlex zwei Aggregate mit 55 kW/75 PS oder 70 kW/95 PS zur Wahl. Während man bei der schwächeren Variante mit einem manuelles 5-Gang-Getriebe vorlieb nehmen muss, kann man beim stärkeren Aggregat zwischen manueller 5- und 6-Gang-Schaltung wählen. Topdiesel ist ein 1.7-Liter CDTI mit 96 kW/130 PS und manuellem 6-Gang-Getriebe.
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Wirklich schlechte Autos gibt es heutzutage kaum noch. Und während Opel in den letzten Jahren vor allem mit dem Insignia positiv Schlagzeilen machte, gingen Modelle wie Astra oder Corsa etwas unter. Dabei stehen diese dem Insignia in puncto Qualität und Verarbeitung – entsprechend ihres Segments – kaum in etwas nach. Unser Urteil widerspiegelt denn auch die Zulassungszahlen des KBA für Dezember 2011: Der Opel Corsa ist dank umfangreicher Ausstattung, guter Fahrleistung und moderaten Preisen ein heißer Anwärter auf die Krone im Kleinwagen-Segment. Denn für einen Polo muss man bei ähnlicher Ausstattung mindestens 2.000 Euro mehr einplanen, der Ford Fiesta ist zwar etwas günstiger zu haben als der Corsa, bietet jedoch weniger Ausstattungsmöglichkeiten. Objektiv betrachtet stellt aktuell der neue Kia Rio die größte Konkurrenz für den Opel Corsa dar. Denn der kleine Koreaner ist mit ähnlicher Ausstattung um einiges günstiger zu haben als der Corsa. Die Deutschen haben jedoch zum Jahresbeginn 2012 einen klaren Favoriten bei den Kleinwagen: den Opel Corsa – und das mit gutem Grund.
Bewertung – Opel Corsa 1.4 ecoFLEX Color Edition |
|
Exterieur-Design |
1,8 |
Interieur-Design | 2,0 |
Multimedia | 2,1 |
Navigation | 2,0 |
Fahrbetrieb | 2,2 |
Verbrauch | 3,0 |
Kosten pro Jahr* | |
Anschaffungspreis Testfahrzeug | 19.990,00 Euro |
Kraftstoffkosten** | 1.478,40 Euro |
Steuern | 161,00 Euro |
Wertverlust | 2.998,50 Euro |
Gesamtkosten pro Jahr: |
4.637,90 Euro |
Testergebnis/Gesamtprädikat: |
2,2 |
*Kosten pro Jahr setzen sich zusammen aus Kraftstoffkosten, Kfz-Steuer, errechnetem Wertverlust (15 Prozent p. a.) |
Datenblatt – Opel Corsa 1.4 ecoFLEX Color Edition | |
dreitüriger, fünfsitziger Kleinwagen, Frontantrieb | |
Länge/Breite/Höhe: | 3.999 mm/1.713 mm/1.488 mm |
Radstand: | 2.511 mm |
Motor: | |
Hubraum: | 1.398 ccm |
Leistung: | 74 kW/101 PS |
max. Drehmoment: | 130 Newtonmeter bei 4.000 Umdrehungen pro Minute |
Höchstgeschwindigkeit: | 180 km/h |
Beschleunigung 0-100 km/h: | 11,9 s |
Test-Verbrauch (im Mittel): | 6,4 l/100 km |
Test-CO2-Ausstoß: | 182,7 g/km |
Verbrauch Hersteller (Mittel): | 5,3 l/100 km |
CO2-Ausstoß Hersteller: | 124 g/km |
Schadstoffklasse: | Euro 5 |
Energieeffizienzklasse: | C |
Ausstattung (Color Edition, Auswahl): |
Tagfahrlicht, vier Airbags, elektronisches Stabilitätsprogramm Plus (ESP Plus ), Antiblockiersystem (ABS) mit Kurvenbremskontrolle und Bremsassistent, adaptives Bremslicht, Servolenkung, Isofix Vorbereitung, elektrisch einstellbare Außenspiegel, Dachbefestigungspunkte für Dachträger, Taschen an den Lehnen der Vordersitze, Komfortsitze für Fahrer und Beifahrer, Einstiegshilfe ‚Easy-Entry‘ für Fahrer und Beifahrer, Triple Info Display zur Anzeige von Uhrzeit, Datum, Außentemperatur und Radiosender, Zentralverriegelung, Hochschaltempfehlung im Drehzahlmesser, Geschwindigkeitswarner, Klimaanlage, Auspuffendrohr in Chrom-Optik, Aluminium-Sportpedale, Lenkradfernbedienung, CD/MP3-Radio mit sieben Lautsprechern 2 x 6 Senderspeicher und Doppeltuner, Sportsitze Fahrer und Beifahrer, Lenkradfernbedienung, elektrische Fensterheber vorn, Nebelscheinwerfer. |
Gewichte/Zuladung | |
Leergewicht: | 1.220 kg |
zul. Gesamtgewicht: | 1.575 kg |
Zuladung: | 355 kg |
Kofferraumvolumen: | 285 – 1050 l |
Preise | |
Basismodell: | ab 11.825 Euro (inkl. 19 Prozent MwSt., zzgl. Überführungskosten) |
Testwagen: | 19.990 Euro (inkl. 19 Prozent MwSt.) |
Topmodell: | ab 15.695 Euro (inkl. 19 Prozent MwSt.) |
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geschrieben von auto.de/holger zehden | fotos: auto.de veröffentlicht am 09.01.2012 aktualisiert am 09.01.2012
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