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Opel
Opel hat Anfang 2014 dem Meriva ein Facelift verpasst. Sagt zumindest Opel. Im Test musste ich jedoch ganz genau hinschauen, wo beim „Neuen“ die Unterschiede liegen. Ob das gut oder schlecht ist, sollte sich zeigen.
Nur sehr behutsam hat Opel Anfang 2014 das Blechkleid des Meriva in Form gebügelt. Ich musste tatsächlich Fotos des alten Modells zum Vergleich heranziehen, sonst hätte ich die neue Zeichnung des Frontschwellers sowie die überarbeiteten Rückleuchten nicht erkannt. Aber gut, so muss zumindest kein Besitzer des „alten“ Modells fürchten, dass sein Fahrzeug sofort als solches enttarnt wird. Und generell macht der Opel Meriva ja eine gute Figur. Schlicht und klar gezeichnet, den Knick in der Seitenlinie hat nun auch BMW beim i3 übernommen. Fast schon ein Ritterschlag. Am Heck macht sich die bis zum Nummernschild verlängerte, schwarze Heckscheibe sehr gut. Zudem steht dem Opel Meriva das – laut Konfigurator – „Nacht Blau“ ziemlich gut. Clou und besonderer Hingucker beim Meriva sind und bleiben die gegenläufig öffnenden Türen. Dass die Fondtüren nach hinten aufgehen, der Griff entsprechend vorne liegt, ist zwar erst mal ungewohnt, man steigt jedoch in der Tat bequemer ein.
Dort angekommen muss ich wieder genau hingucken. Denn im Innenraum hat Opel ähnlich wenig verändert wie am Blechkleid. Im Fond teilt das sogenannte Flex-Rail nun nicht mehr den Fußraum. So kann nun auch der mittlere Sitzplatz – der Einzige der nicht in der Länge verschiebbar ist, vollwertig genutzt werden. Im Cockpit haben neue Navigationssysteme Einzug gehalten. Optisch unterscheidet sich das Radio Navi 950 vom alten 500er – welches im letzten Test-Meriva verbaut war, den wir 2011 im Test hatten – nur durch eine etwas detaillierte Kartendarstellung. Ansonsten ist der Meriva auch 2014 der Alte geblieben. Wer Opel kennt, findet sich zurecht, während andere die vielen Knöpfe der Mittelkonsole oder den antiquierten Monitor des Bordcomputers monieren. Beim Platzangebot überrascht mich der Meriva auch heute noch. Denn 400 bis 1.500 Liter Stauraum sieht man dem Meriva von außen nicht unbedingt an.
Bei der Fahrleistung gibt sich der geliftet Meriva gewohnt gelassen und unauffällig. Bei den Motoren bleiben dem Meriva die neuen SIDI-Benziner vorerst verwehrt. Der 1.4-Liter ecoFlex mit 140 PS bleibt der stärkste Benziner und zeigt von ganz unten heraus noch immer ein kleines Turboloch. Erst ab circa 2.000 U/min fängt der Motor ordentlich an zu ziehen, was jedoch nur bei Überholmanövern oder schnellem Anfahren auffällt. Ansonsten schnurrt das Aggregat unauffällig durch alle Lebenslagen. Irgendetwas scheint Opel am Motor jedoch geändert zu haben. Denn während der (vermeintlich) gleiche Motor vor drei Jahren im Schnitt 7,4 Liter Benzin pro 100 km benötigte, kam mein Testwagen dieses mal mit 6,4 l/100 km aus. Ohne groß auf den Verbrauch zu achten, nur 0,1 l/100 über der EU-Norm? Das ist ordentlich.
Der Opel Meriva ist nach wie vor eine Bank unter den Kompaktvans. Er bietet verhältnismäßig viel Platz, ein Flexibles Inneraumkonzept, ordentliche Fahrleistungen und auf Wunsch sogar einen in die Heckstoßstange integrierten Fahrrad-Träger. Auch optisch macht der Opel Meriva einen schicken, zeitgemäßen Eindruck, wobei hier in meinen Augen sogar unerheblich ist, ob es sich um das Vor-Facelift-Modell handelt oder den neuen. Viel hat sich ohnehin nicht geändert. Das Gleiche gilt jedoch leider für den Arbeitsplatz im Meriva. Denn Bordcomputer und Navi-Bildschirm waren zum Markstart des Meriva B 2011 schon nicht unbedingt „Top of the Line“. Heute wirken sie jedoch einfach nur alt. Und bis Opel einen Nachfolger bringt, gehen locker noch zwei Jahre ins Land.
Plus: | Schickes Äußeres, viel Platz, sehr variabler Innenraum, gute Fahrleistungen |
Minus: | Optisch auch nach dem Facelift (fast) unverändert, vor allem das Cockpit wirkt alt |
5-sitziger, 5-türiger Kompaktvan | ||
Länge/Breite/Höhe (m): | 4,29/1,81/1,62 | |
Radstand (m): | 2,64 | |
Motor: | Reihen-Vierzylinder | |
Hubraum: | 1.364 ccm | |
Leistung: | 103 kW/140 PS bei 4.900 – 6.000 Umdrehungen pro Minute | |
max. Drehmoment: | 200 Newtonmeter von 1.850 – 4.900 Umdrehungen pro Minute (220 Nm mit Overboost Funktion) | |
Höchstgeschwindigkeit: | 196 km/h | |
Beschleunigung 0-100 km/h: |
10,3 s
|
|
Test-Verbrauch: | 6,4 l/100 km | |
Verbrauch Hersteller: | 6,3 l/100 km | |
CO2-Ausstoß Hersteller: | 149 g/km | |
Schadstoffklasse: | Euro 6 | |
Energieeffizienzklasse: | D | |
Ausstattung (Serie, Auswahl): |
Start/Stop-Funktion, Aussenspiegel, elektr. einstell- und beheizbar, Berg-Anfahr-Assistent, Fensterheber, elektrisch, vorn, Flex Space-Sitzkonzept (Rücksitze einzeln verschiebbar), Antiblockiersystem (ABS), Elektronische Bremskraftverteilung (EBV), Elektronisches Stabilitätsprogramm Plus(ESP Plus) | |
Gewichte/Zuladung | ||
Leergewicht: | 1361 – 1518 kg (abhängig von Motorisierung) | |
zul. Gesamtgewicht: | 1785 – 2060 kg (abhängig von Motorisierung) | |
Kofferraumvolumen: | 400 – 1500 l | |
Basispreis | ab 16.200 Euro | |
Preis Testwagen: | 25.565,00 Euro | |
Vorraussichtliche Kosten pro Jahr | ||
Steuer: | 106,00 Euro | |
Kraftstoff: | 1.584,00 Euro | |
Wertverlust: | 3.834,75 Euro | |
Gesamtkosten pro Jahr: | 5.524,75 Euro | |
*Kosten pro Jahr setzen sich zusammen aus Kraftstoffkosten, Kfz-Steuer, errechnetem Wertverlust (15 Prozent p. a.) **Kraftstoffkosten bei 1,55 Euro/Liter Super und einer jährlichen Laufleistung von 15.000 Kilometern |
geschrieben von Holger Zehden/auto.de veröffentlicht am 01.08.2014 aktualisiert am 01.08.2014
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