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Peugeot
Peugeot galt unter den französischen Herstellern lange Zeit als die distinguierteste Marke. Während sich Citroen gerne avantgardistisch gab und Renault ein breites Publikum bediente, standen die Fahrzeuge mit dem Löwenemblem für Solidität und eher vorsichtiges Design. Ein Fahrzeug wie die „Göttin“ Citroen DS oder ein Renault 4 wäre bei Peugeot kaum denkbar gewesen.
Vor einigen Jahren wollten die Designer aber plötzlich mehr. Wichtige Baureihen (207, 308, 407) fuhren plötzlich mit protzigen, weit aufgerissenen Kühlermäulern vor. Das gefiel den etablierten Peugeot-Fahrern [foto id=“358528″ size=“small“ position=“left“]nur selten, aber auch zu wenigen neuen Kunden. Mit dem neuen 508 kehren die Franzosen nun zu alten Tugenden zurück. Wir baten die Limousine mit kleinem Dieselmotor zum Test.
Den 1,6-Liter-Selbstzünder mit 82 kW/112 PS gibt es in zwei Versionen, mit Handschalter oder einem automatisierten Schaltgetriebe. Wir erhielten zum Test die (halb-)automatische Version, was die Fahrt im 508 nicht eben angenehmer macht. Das Getriebe offenbart die typischen Schwächen dieser Bauart: Möchte man nicht bei jedem Gangwechsel dem übrigen Verkehr zunicken, muss man den Gasfuß vorher kurz anheben. Das macht weder Spaß, noch sorgt es bei Bedarf für zügige Beschleunigung. Und die als Durchschnittswert angegebenen 4,4 Liter verfehlten wir trotzdem deutlich: Mit 6,7 Litern je 100 Kilometer lag der Verbrauch um über 50 Prozent höher – inakzeptabel.
Damit wäre die schwächste Seite des Testwagens aber bereits benannt. Und der kann man sehr einfach ausweichen, indem man die Version mit Handschalter bestellt. Dann hat man zwar nicht das Start-Stopp-System an Bord, das nur der Automatik-Version vorbehalten ist, spart aber 1.000 Euro am Kaufpreis und hat mehr Fahrspaß. Dabei muss einem aber klar sein, dass der kleine Diesel auch mit Handschalter letztlich keine Bäume ausreißt. Wer seinen 508 viel auf der Autobahn bewegen will, ist mit dem nächstgrößeren Selbstzünder (103 kW/140 PS) wesentlich besser bedient.
Als gelungen ist das Design des Peugeot zu bezeichnen. Die klassische Linie streckt die Limousine optisch vorteilhaft, der zurückhaltende Kühlergrill mit allerdings großem Löwen-Logo ist nach den Experimenten mit [foto id=“358529″ size=“small“ position=“left“]dem 407 eine Wohltat. Vergleicht man den knapp 4,80 Meter langen Viertürer mit der alten Mittelklasse, fällt zudem der kürzere Überhang vorne und der um neun Zentimeter verlängerte Radstand ins Auge.
Der sorgt für deutlich mehr Komfort im Innenraum, sowohl was den Platz auf den hinteren Sitzen angeht, als auch in Sachen Abrollverhalten und Federung. Hier wird auch deutlich, dass der neue 508 nicht nur den 407, sondern auch den größeren 607 ersetzen muss. Beide schlägt er deutlich nicht nur in Sachen Design, sondern auch was Ergonomie, Sitzposition und Lenkverhalten angeht. Der 508 ist als Limousine, und auch in der Kombi-Version SW, ein modernes Auto auf der Höhe der Zeit.
Lesen Sie weiter auf Seite 2: Video – Peugeot 508; Auch die Ausstattung stimmt; Fazit; Techn. Daten & Preis; Kurzcharakteristik
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In der Basisversion Access für 24.950 Euro (inkl. automatisiertem Getriebe) sind viele wichtige Dinge bereits enthalten: Klima- und Audioanlage, Bordcomputer, Zentralverriegelung mit Funkfernbedienung, elektrisch verstellbare und beheizbare Außenspiegel, Tagfahrlicht oder Multifunktionslenkrad. In der von uns [foto id=“358530″ size=“small“ position=“left“]gefahrenen nächsthöheren Version Active sind für 1.900 Euro Mehrpreis auch noch vier elektrische Fensterheber, Leichtmetallfelgen, Klimaautomatik, Regen- und Lichtsensor mit an Bord.
Leider lässt sich der kleine Dieselmotor nicht mit den höheren Ausstattungsvarianten Allure und GT kombinieren, so dass man weder ein Xenon-Licht noch eine Volllederausstattung ordern kann. Zu den empfehlenswerten und bestellbaren Optionen gehört dagegen eine Einparkhilfe hinten (350 Euro), Metallic-Lack (540 Euro), Sitzheizung vorne (200 Euro), Bluetooth (250 Euro) und ein Navigationssystem (1.100 Euro).[foto id=“358579″ size=“small“ position=“right“]
Alles in allem ist der 508 für Peugeot ein großer Schritt nach vorne, bei dem man den Blick zurück zu den Wurzeln des Unternehmens nicht vergessen hat. Das Design der Limousine sollte das Klientel der Mittelklasse-Fahrer überzeugen, denn in diesem Segment bevorzugt man weniger modische Jeans mit Lochmuster, als vielmehr den gut geschneiderten, langlebigen Anzug. Und jede Wette: Der neue Peugeot wird auch noch ein einigen Jahren auf unseren Straßen eine gute Figur machen.
Viertürige, fünfsitzige Limousine der Mittelklasse | |
Länge: | 4,79 Meter |
Breite: | 1,85 Meter |
Höhe: | 1,46 Meter |
Radstand: | 2,82 Meter |
Gepäckraumvolumen: | 515 – 1.381 Liter |
Motor: | 1,6-Liter-Dieselmotor, 82 kW/112 PS |
maximales Drehmoment: | 270 Nm bei 1.750 U/min |
Vmax: | 197 km/h |
0-100 km/h: | 11,9 s |
Durchschnittsverbrauch: | 4,4 Liter |
CO2-Ausstoß: | 115 g/km |
Testverbrauch: | 6,7 Liter |
Preis: | ab 24.950 Euro |
Alternative zu: | Citroen C5, VW Passat, Ford Mondeo, Opel Insignia, Mazda6 |
Passt zu: | Menschen, denen der 407 viel zu exaltiert und der 607 viel zu bieder war |
Sieht gut aus: | wenn man eine elegante, klassische Linie mag |
geschrieben von auto.de/sp-x veröffentlicht am 16.05.2011 aktualisiert am 16.05.2011
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